Mehr Durchhaltevermögen für lange Partynächte oder mehr Höchstleistung beim Sport: Gerade junge Menschen hoffen auf den zusätzlichen Energieschub durch Red Bull & Co. Doch wer dosenweise Energy Drinks konsumiert, schadet seiner Gesundheit und zusammen mit Alkohol oder als Sportgetränk sind sie sogar riskant. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest nach einer Untersuchung von 24 Energy Drinks und einem Energy Shot.
Seite zum Thema Gesundheit, Ernährung und Diät. Enthält viele leckere Rezepte und Tipps.
Posts mit dem Label Jugendliche werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Jugendliche werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Freitag, 16. August 2013
Riskanter Koffein-Kick
Labels:
Energy Drink,
Getränke,
Jugendliche,
Koffein,
Lebensmittel,
Riskant,
Test,
Ungesund
Montag, 29. Juli 2013
Wenn Dauerschmerz die Kindheit stört
Kopfweh, Bauchschmerzen, Rückenbeschwerden - bei Kindern und
Jugendlichen haben chronische Leiden dieser oder ähnlicher Art oft keine
organischen, sondern psychische Ursachen. Experten sprechen von
'Schmerzstörungen‘, wenn das Alltagsleben dadurch so beeinträchtigt
wird, dass Schulbesuch und Freizeitspaß zur Qual oder gar unmöglich
werden. In Deutschland gelten mehr als 300.000 Kinder und Jugendliche
als betroffen, so eine Studie des Deutschen Kinderschmerzzentrums
Datteln.
Mit Schmerzstörungen bei jungen Menschen befassten sich auf Einladung der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) 120 Fachleute aus der Kinder- und Jugendmedizin. Im Vordergrund standen Früherkennung und Behandlung dieser ernstzunehmenden Erkrankung. Frühes Erkennen, genaues Nachfragen und richtige Klassifizierung - das sind nach Meinung der Experten die Grundpfeiler für eine optimale Behandlung.
Dazu gehöre vor allem, die betroffenen Kinder nach der Art und Intensität ihrer Schmerzen zu befragen, so Dr. Judith Kappesser von der Justus-Liebig-Uni, Gießen. "Erwachsene nehmen Schmerzen anders wahr als Kinder. Wenn die Eltern deren Schmerzen unterschätzen, können wir die jungen Menschen nicht angemessen behandeln", so die Mitarbeiterin der Abteilung für klinische Psychologie und Psychotherapie der Giessener Uni-Klinik.
PD Dr. med. habil Johannes Buchmann von der Universität in Rostock betonte, dass gerade bei kindlichen Kopfschmerzen der Ort und die Intensität genau bestimmt werden müssen, um die Beschwerden etwa durch eine manuelle ostheopatische Therapie adäquat zu behandeln.
Vor einer Chronifizierung von Schmerzen bei jungen Menschen warnte Prof. Boris Zernikow vom Deutschen Kinderschmerz- und -Palliativzentrum in Datteln und sprach damit die große Bedeutung einer frühen Diagnose an. "Sind die Beschwerden aber schon chronisch, ist es wichtig, den Kindern zu helfen, ihre Wahrnehmung umzulenken und die Schmerzen in den Hintergrund zu drängen", so Zernikow, "für die Eltern heißt das zum Beispiel, das Kind nicht dauernd nach seinem Befinden zu fragen."
Hintergrund:
Die Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) verfügt über 110 vollstationäre Plätze. Auf insgesamt 12 Stationen erhalten hier Kinder- und Jugendliche mit psychischen Störungen professionelle Hilfe. 20 zusätzliche Plätze stehen jungen Menschen mit einer Suchtproblematik zur Verfügung. Behandelt werden Patienten ab dem fünften bis zum 18. Lebensjahr. Das Versorgungsgebiet der LWL-Universitätsklinik Hamm umfasst neben der Stadt Hamm die Kreise Unna, Warendorf, Soest und Gütersloh. Die Klinik bietet regelmäßig Fortbildungen mit Fachleuten an, zum Beispiel im kommenden November zum Thema ADHS.
LWL-Einrichtung:
LWL-Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche Hamm
Heithofer Allee 64
59071 Hamm
Karte und Routenplaner
Mit Schmerzstörungen bei jungen Menschen befassten sich auf Einladung der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) 120 Fachleute aus der Kinder- und Jugendmedizin. Im Vordergrund standen Früherkennung und Behandlung dieser ernstzunehmenden Erkrankung. Frühes Erkennen, genaues Nachfragen und richtige Klassifizierung - das sind nach Meinung der Experten die Grundpfeiler für eine optimale Behandlung.
Dazu gehöre vor allem, die betroffenen Kinder nach der Art und Intensität ihrer Schmerzen zu befragen, so Dr. Judith Kappesser von der Justus-Liebig-Uni, Gießen. "Erwachsene nehmen Schmerzen anders wahr als Kinder. Wenn die Eltern deren Schmerzen unterschätzen, können wir die jungen Menschen nicht angemessen behandeln", so die Mitarbeiterin der Abteilung für klinische Psychologie und Psychotherapie der Giessener Uni-Klinik.
PD Dr. med. habil Johannes Buchmann von der Universität in Rostock betonte, dass gerade bei kindlichen Kopfschmerzen der Ort und die Intensität genau bestimmt werden müssen, um die Beschwerden etwa durch eine manuelle ostheopatische Therapie adäquat zu behandeln.
Vor einer Chronifizierung von Schmerzen bei jungen Menschen warnte Prof. Boris Zernikow vom Deutschen Kinderschmerz- und -Palliativzentrum in Datteln und sprach damit die große Bedeutung einer frühen Diagnose an. "Sind die Beschwerden aber schon chronisch, ist es wichtig, den Kindern zu helfen, ihre Wahrnehmung umzulenken und die Schmerzen in den Hintergrund zu drängen", so Zernikow, "für die Eltern heißt das zum Beispiel, das Kind nicht dauernd nach seinem Befinden zu fragen."
Hintergrund:
Die Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) verfügt über 110 vollstationäre Plätze. Auf insgesamt 12 Stationen erhalten hier Kinder- und Jugendliche mit psychischen Störungen professionelle Hilfe. 20 zusätzliche Plätze stehen jungen Menschen mit einer Suchtproblematik zur Verfügung. Behandelt werden Patienten ab dem fünften bis zum 18. Lebensjahr. Das Versorgungsgebiet der LWL-Universitätsklinik Hamm umfasst neben der Stadt Hamm die Kreise Unna, Warendorf, Soest und Gütersloh. Die Klinik bietet regelmäßig Fortbildungen mit Fachleuten an, zum Beispiel im kommenden November zum Thema ADHS.
LWL-Einrichtung:
LWL-Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche Hamm
Heithofer Allee 64
59071 Hamm

Samstag, 27. Juli 2013
Zu viel Bauchfett: Schon bei Kindern ist das Krankheitsrisiko erhöht
Weitere Informationen:
Universität Leipzig; www.zv.uni-leipzig.de
Fragen zu diesem Thema beantworten aid-Experten im Forum "Säuglings- und Kinderernährung" und "Ernährung von Jugendlichen" auf www.was-wir-essen.de
aid-Heft "Das beste Essen für Kinder - Empfehlungen für die Ernährung von Kindern"
Bestell-Nr. 1447, Preis: 2,50 EUR, www.aid-medienshop.de
Labels:
Familie,
Gesundheit,
Jugendliche,
Kinder,
Übergewicht
Mittwoch, 10. Juli 2013
Masern: Machen Sie den Impfcheck
Mit rund 1.000 gemeldeten Erkrankungen bereits in
diesem Jahr breiten sich die hoch ansteckenden Masern in Deutschland
wieder deutlich aus. Aufgrund dieser Häufung von Masern-Fällen mit
Schwerpunkten in Berlin und Bayern sowie dem aktuell gemeldeten Ausbruch
an einer Schule in Erftstadt bei Köln, rät die Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Impfcheck.
"Um Masernausbrüche in Zukunft zu verhindern, ist es wichtig, die heute schon recht guten Impfquoten bei Kindern weiter zu steigern und auf konstant hohem Niveau zu halten. Entscheidend ist aber auch, Impflücken bei Jugendlichen und Erwachsenen zu schließen", betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. "Deshalb sollten nach 1970 Geborene ihren Impfschutz gegen die hoch ansteckenden Masern überprüfen."
Für Kinder sind zwei Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln zwischen dem vollendeten 11. und 23. Lebensmonat empfohlen. Die Impfung ist bereits ab dem Alter von 9. Monaten möglich - beispielsweise beim Besuch einer KiTa. Jugendliche mit unvollständigem Impfschutz sollten fehlende Impfungen möglichst bald nachholen. Darüber hinaus empfiehlt die Ständige Impfkommission seit 2010 allen nach 1970 geborenen Erwachsenen ohne oder mit nur einer Impfung in der Kindheit bzw. bei unklarem Impfschutz eine einmalige Impfung gegen Masern. Da heute etwa die Hälfte der Masernfälle Jugendliche und junge Erwachsene betreffen, lohnt sich vor allem auch für diese Altersgruppen der Impfcheck.
Den meisten der nach 1970 geborenen Erwachsenen ist die Impfempfehlung gegen Masern nicht bekannt. Das zeigt die aktuelle Repräsentativbefragung der BZgA zu Wissen, Einstellung und Verhalten. So gaben 81 Prozent der befragten Erwachsenen an, davon bislang nichts gehört zu haben. Außerdem schätzten etwa ein Viertel der befragten Erwachsenen und Jugendlichen Masern fälschlicherweise als harmlos ein.
Diese Wissensdefizite greift die BZgA mit der Kampagne "Deutschland sucht den Impfpass" auf. Ziel der Aktion ist es, zur Impfpasssuche und zum anschließenden Impfcheck zu motivieren. Jugendliche und Erwachsene können sich umfassend zu Krankheitsbild und Impfung auf der Internetseite http://www.impfen-info.de/impfpass informieren. Zudem bietet ein interaktiver Video-Impfcheck die Möglichkeit, den persönlichen Impfschutz gegen Masern zu überprüfen. Neben diesem Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene finden sich auf der Internetseite ausführliche Informationsmaterialien für Eltern kleiner Kinder.
"Um Masernausbrüche in Zukunft zu verhindern, ist es wichtig, die heute schon recht guten Impfquoten bei Kindern weiter zu steigern und auf konstant hohem Niveau zu halten. Entscheidend ist aber auch, Impflücken bei Jugendlichen und Erwachsenen zu schließen", betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. "Deshalb sollten nach 1970 Geborene ihren Impfschutz gegen die hoch ansteckenden Masern überprüfen."
Für Kinder sind zwei Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln zwischen dem vollendeten 11. und 23. Lebensmonat empfohlen. Die Impfung ist bereits ab dem Alter von 9. Monaten möglich - beispielsweise beim Besuch einer KiTa. Jugendliche mit unvollständigem Impfschutz sollten fehlende Impfungen möglichst bald nachholen. Darüber hinaus empfiehlt die Ständige Impfkommission seit 2010 allen nach 1970 geborenen Erwachsenen ohne oder mit nur einer Impfung in der Kindheit bzw. bei unklarem Impfschutz eine einmalige Impfung gegen Masern. Da heute etwa die Hälfte der Masernfälle Jugendliche und junge Erwachsene betreffen, lohnt sich vor allem auch für diese Altersgruppen der Impfcheck.
Den meisten der nach 1970 geborenen Erwachsenen ist die Impfempfehlung gegen Masern nicht bekannt. Das zeigt die aktuelle Repräsentativbefragung der BZgA zu Wissen, Einstellung und Verhalten. So gaben 81 Prozent der befragten Erwachsenen an, davon bislang nichts gehört zu haben. Außerdem schätzten etwa ein Viertel der befragten Erwachsenen und Jugendlichen Masern fälschlicherweise als harmlos ein.
Diese Wissensdefizite greift die BZgA mit der Kampagne "Deutschland sucht den Impfpass" auf. Ziel der Aktion ist es, zur Impfpasssuche und zum anschließenden Impfcheck zu motivieren. Jugendliche und Erwachsene können sich umfassend zu Krankheitsbild und Impfung auf der Internetseite http://www.impfen-info.de/impfpass informieren. Zudem bietet ein interaktiver Video-Impfcheck die Möglichkeit, den persönlichen Impfschutz gegen Masern zu überprüfen. Neben diesem Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene finden sich auf der Internetseite ausführliche Informationsmaterialien für Eltern kleiner Kinder.
Donnerstag, 13. Juni 2013
Kalzium: Neue Referenzwerte für Säuglinge und Kinder
Weitere Informationen:
www.dge.de/pdf/ws/Referenzwerte-2013-Calcium.pdf
aid-Heft "Vitamine und Mineralstoffe - eine starke Truppe", Bestell-Nr. 61-1364, Preis: 4,00 Euro, www.aid-medienshop.de
Montag, 3. Juni 2013
Gestörter Redefluss - Wenn das Wort stecken bleibt
Er hat viel zu sagen, kann es aber nicht aussprechen.
Ein ganzes Stadion voller Menschen beobachtet, wie der britische
Königssohn Albert eine Rede zu halten versucht. Die Worte bleiben
stecken, er zieht Grimassen, die Zuschauer starren den Königssohn an. Im
preisgekrönten Film "The King’s Speech" hält der Schauspieler Colin
Firth der Welt vor Augen, welche Qualen Stotterer durchmachen. Allein in
Deutschland gibt es 800.000 von ihnen. "Stottern ist die häufigste und
bekannteste Sprechstörung und betrifft etwa ein Prozent aller Kinder",
sagt Rajko Ninic, Arzt im AOK-Bundesverband.
Als Stottern wird eine Störung des Redeflusses bezeichnet. Es kommt zu einer auffallend häufigen Unterbrechung des Sprechablaufs. Man unterscheidet, wie Mediziner Ninic erläutert, im Allgemeinen zwei Varianten: das Stottern, bei dem Buchstaben, Silben oder Wortteile wiederholt werden (klonisches Stottern) und das Stottern, bei dem es zu Pausen im Sprachablauf kommt (tonisches Stottern). Der Betroffene dehnt Silben und versucht vergeblich, bestimmte Anfangslaute herauszupressen. Diese Laute unterstützt er zusätzlich durch Bewegungen des Oberkörpers, der Arme und Beine und durch seine Mimik.
Viele Stotterer suchen den Ausweg darin, besonders schlimme Situationen zu vermeiden: Wer schwierige Wörter wie Pizza Capricciosa nur stotternd herausbekommt, bestellt stattdessen eine Lasagne. Wer am Telefon daran erkannt wird, dass er statt seines Namens nur Buchstaben stammelt, vermeidet das Telefonieren. Wer bei Vorträgen nur bruchstückhaft redet, lehnt künftig Einladungen dazu ab. Ein solches Vermeidungsverhalten kann bis zu einem totalen gesellschaftlichen Rückzug führen.
Eine eindeutige Erklärung für die Ursache des Stotterns gibt es nicht. Die meisten stotternden Menschen haben vermutlich eine Veranlagung zum Stottern, dazu kommen dann auslösende und aufrechterhaltende Faktoren. Viele Einflüsse aus dem körperlichen, dem psychischen, dem sprachlichen und dem sozialen Bereich können bei der Entstehung eine Rolle spielen.
"Generell unterscheidet man zwischen dem Entwicklungsstottern und dem voll ausgebildeten Stottern", erklärt AOK-Mediziner Ninic. Das Entwicklungsstottern kann bei Kindern im Alter von etwa zwei bis vier Jahren auftreten, da in dieser Altersgruppe das Sprachvermögen im Verhältnis zum Mitteilungsvermögen oft unzureichend ist. Es ist für diese Altersgruppe normal und hält in der Regel nur wenige Monate an. Aus diesem Entwicklungsstottern kann jedoch das eigentliche Stottern entstehen. Wenn die Umwelt des Kindes auf das Stottern unangemessen mit Kritik, Unterbrechungen, Ermahnungen und mit Hänselei reagiert, kann sich die Sprechstörung verfestigen.
Stottert ein Kind im Vorschulalter (Entwicklungsstottern), ist in der Regel keine Therapie notwendig. Ist jedoch die Sprachentwicklung verzögert und hat das Kind gleichzeitig Schwierigkeiten bei der Artikulation, sollten die Eltern mit ihrem Nachwuchs zum Logopäden, also einem Stimm- und Sprachtherapeuten, gehen. Das ist auch ratsam, wenn das Kind über das vierte Lebensjahr hinaus stottert, damit sich aus anfänglichen Sprachauffälligkeiten keine chronische Sprechstörung entwickelt.
Meist wird eine Kombination verschiedener Therapieansätze vorgenommen. Zum einen werden die Eltern über den Umgang mit ihrem stotternden Kind beraten. "Nehmen Sie sich Zeit zum Zuhören, unterbrechen Sie Ihr Kind nicht in seinem Redefluss und helfen Sie ihm auch nicht, Sätze zu vollenden", sagt Ninic. Außerdem wird den Eltern empfohlen, ihr stotterndes Kind beim Sprechen direkt anzuschauen und Kritik zu unterlassen. Diese Verhaltensweisen gelten im Übrigen auch für den Umgang mit erwachsenen Stotterpatienten.
Eine Haupttherapieform ist die logopädische (sprachtherapeutische) Behandlung, die bei den Symptomen ansetzt. Hier lernt der Patient anhand von Liedern und Sprechversen spielerisch den Umgang mit der Sprache. Er soll die Angst vor dem Sprechen verlieren und die richtige Atem- und Sprechtechnik erlernen. Dies geschieht beispielsweise, indem die Kinder oder Erwachsenen Geräusche nachahmen und das rhythmische Sprechen von Silben trainieren. Mithilfe von Bildergeschichten, Frage-Antwortspielen und Nacherzählungen üben die Patienten, flüssiger zu sprechen. Zudem erlernen sie Entspannungsübungen. Des Weiteren kann das Stottern psychotherapeutisch behandelt werden.
Die genannten Therapieansätze werden in unterschiedlichen Formen angeboten. So lernen die Stotterer bei der „Kasseler Stottertherapie“, die beim Berliner Gesundheitspreis 2008 "Gesagt ist nicht getan" in der engeren Auswahl war, in einem zweiwöchigen Intensivtraining eine ganz neue Sprechweise. Die Patienten sprechen sehr langsam, weich und verbinden Laute und Wörter so, dass Stottern nicht mehr möglich ist. Die Methode basiert auf dem Erlernen von Sprechtechniken und setzt auf die Unterstützung durch Computer. Mit einer eigens entwickelten Software üben die Patienten intensiv die neue Sprechweise.
Wichtig zur Vorbeugung von Sprachstörungen ist nach den Worten Ninics eine Förderung der Sprachentwicklung durch Lesen, Vorlesen, Gespräche, Sprachspiele, Singen und Erzählen. "Leider findet dieses in der Zeit der Fernseher, Computer und Videospiele immer seltener statt", so der AOK-Arzt. Außerdem sei es ratsam, bei ersten Symptomen einer Störung der Sprachentwicklung einen Fachmann zurate zu ziehen, damit aus Sprachauffälligkeiten keine Sprechstörung wird.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der AOK, bei der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe e.V. und der Homepage zur Kasseler Stottertherapie.
Als Stottern wird eine Störung des Redeflusses bezeichnet. Es kommt zu einer auffallend häufigen Unterbrechung des Sprechablaufs. Man unterscheidet, wie Mediziner Ninic erläutert, im Allgemeinen zwei Varianten: das Stottern, bei dem Buchstaben, Silben oder Wortteile wiederholt werden (klonisches Stottern) und das Stottern, bei dem es zu Pausen im Sprachablauf kommt (tonisches Stottern). Der Betroffene dehnt Silben und versucht vergeblich, bestimmte Anfangslaute herauszupressen. Diese Laute unterstützt er zusätzlich durch Bewegungen des Oberkörpers, der Arme und Beine und durch seine Mimik.
Betroffene meiden schwierige Situationen
Viele Stotterer suchen den Ausweg darin, besonders schlimme Situationen zu vermeiden: Wer schwierige Wörter wie Pizza Capricciosa nur stotternd herausbekommt, bestellt stattdessen eine Lasagne. Wer am Telefon daran erkannt wird, dass er statt seines Namens nur Buchstaben stammelt, vermeidet das Telefonieren. Wer bei Vorträgen nur bruchstückhaft redet, lehnt künftig Einladungen dazu ab. Ein solches Vermeidungsverhalten kann bis zu einem totalen gesellschaftlichen Rückzug führen.
Eine eindeutige Erklärung für die Ursache des Stotterns gibt es nicht. Die meisten stotternden Menschen haben vermutlich eine Veranlagung zum Stottern, dazu kommen dann auslösende und aufrechterhaltende Faktoren. Viele Einflüsse aus dem körperlichen, dem psychischen, dem sprachlichen und dem sozialen Bereich können bei der Entstehung eine Rolle spielen.
"Generell unterscheidet man zwischen dem Entwicklungsstottern und dem voll ausgebildeten Stottern", erklärt AOK-Mediziner Ninic. Das Entwicklungsstottern kann bei Kindern im Alter von etwa zwei bis vier Jahren auftreten, da in dieser Altersgruppe das Sprachvermögen im Verhältnis zum Mitteilungsvermögen oft unzureichend ist. Es ist für diese Altersgruppe normal und hält in der Regel nur wenige Monate an. Aus diesem Entwicklungsstottern kann jedoch das eigentliche Stottern entstehen. Wenn die Umwelt des Kindes auf das Stottern unangemessen mit Kritik, Unterbrechungen, Ermahnungen und mit Hänselei reagiert, kann sich die Sprechstörung verfestigen.
Stottert ein Kind im Vorschulalter (Entwicklungsstottern), ist in der Regel keine Therapie notwendig. Ist jedoch die Sprachentwicklung verzögert und hat das Kind gleichzeitig Schwierigkeiten bei der Artikulation, sollten die Eltern mit ihrem Nachwuchs zum Logopäden, also einem Stimm- und Sprachtherapeuten, gehen. Das ist auch ratsam, wenn das Kind über das vierte Lebensjahr hinaus stottert, damit sich aus anfänglichen Sprachauffälligkeiten keine chronische Sprechstörung entwickelt.
Stotternde Kinder nicht unterbrechen
Meist wird eine Kombination verschiedener Therapieansätze vorgenommen. Zum einen werden die Eltern über den Umgang mit ihrem stotternden Kind beraten. "Nehmen Sie sich Zeit zum Zuhören, unterbrechen Sie Ihr Kind nicht in seinem Redefluss und helfen Sie ihm auch nicht, Sätze zu vollenden", sagt Ninic. Außerdem wird den Eltern empfohlen, ihr stotterndes Kind beim Sprechen direkt anzuschauen und Kritik zu unterlassen. Diese Verhaltensweisen gelten im Übrigen auch für den Umgang mit erwachsenen Stotterpatienten.
Sprachtherapeutische Behandlung
Eine Haupttherapieform ist die logopädische (sprachtherapeutische) Behandlung, die bei den Symptomen ansetzt. Hier lernt der Patient anhand von Liedern und Sprechversen spielerisch den Umgang mit der Sprache. Er soll die Angst vor dem Sprechen verlieren und die richtige Atem- und Sprechtechnik erlernen. Dies geschieht beispielsweise, indem die Kinder oder Erwachsenen Geräusche nachahmen und das rhythmische Sprechen von Silben trainieren. Mithilfe von Bildergeschichten, Frage-Antwortspielen und Nacherzählungen üben die Patienten, flüssiger zu sprechen. Zudem erlernen sie Entspannungsübungen. Des Weiteren kann das Stottern psychotherapeutisch behandelt werden.
Die genannten Therapieansätze werden in unterschiedlichen Formen angeboten. So lernen die Stotterer bei der „Kasseler Stottertherapie“, die beim Berliner Gesundheitspreis 2008 "Gesagt ist nicht getan" in der engeren Auswahl war, in einem zweiwöchigen Intensivtraining eine ganz neue Sprechweise. Die Patienten sprechen sehr langsam, weich und verbinden Laute und Wörter so, dass Stottern nicht mehr möglich ist. Die Methode basiert auf dem Erlernen von Sprechtechniken und setzt auf die Unterstützung durch Computer. Mit einer eigens entwickelten Software üben die Patienten intensiv die neue Sprechweise.
Wichtig zur Vorbeugung von Sprachstörungen ist nach den Worten Ninics eine Förderung der Sprachentwicklung durch Lesen, Vorlesen, Gespräche, Sprachspiele, Singen und Erzählen. "Leider findet dieses in der Zeit der Fernseher, Computer und Videospiele immer seltener statt", so der AOK-Arzt. Außerdem sei es ratsam, bei ersten Symptomen einer Störung der Sprachentwicklung einen Fachmann zurate zu ziehen, damit aus Sprachauffälligkeiten keine Sprechstörung wird.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der AOK, bei der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe e.V. und der Homepage zur Kasseler Stottertherapie.
Labels:
Hilfe,
Jugendliche,
Kinder,
Ratgeber,
Sprachstörung,
Sprechen,
Stottern
Bei Allergikern ist die Berufswahl eingeschränkt
Prozent der berufsbedingten Hauterkrankungen sind
Kontaktekzeme der Hände. Menschen, die unter Neurodermitis oder extrem
trockener Haut leiden sind besonders gefährdet. Die Techniker Krankenkasse (TK)
empfiehlt deshalb Schülern, bei der Berufswahl auch an mögliche Allergien zu
denken. Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabunds (DAAB) brechen
etwa 30.000 Jugendliche jährlich ihre Ausbildung ab, weil sie in ihrem Beruf
eine Allergie entwickeln. Kontaktekzeme sind Entzündungen der Haut, die durch
Berührung mit schädigenden Stoffen ausgelöst werden.
Besonders häufig betroffen
sind Friseure, Bäcker und Maler. Aber
auch andere Berufe bei denen häufig die Hände gewaschen werden müssen, oder mit
Chemikalien und ähnlichem hantiert wird, sind gefährdet. Dazu gehören Kranken-
und Altenpfleger, Floristen, Laboranten und Handwerker jeglicher Art.
Junge Asthmatiker sollten ihre Berufswahl mit ihrem
Allergologen besprechen. Wer trotz der möglichen Allergie-Risiken auf seinen
Traumberuf nicht verzichten will, kann sich in manchen Fällen schützen. Gute
Dienste leisten unter anderem Schutzhandschuhe, Staubschutzmasken oder die
Hautpflege mit speziellen Cremes. Durch eine spezifische Immuntherapie lassen
sich allergische Atemwegserkrankungen sogar heilen. Besteht die geringste
Möglichkeit, dass der gewählte Beruf krank machen kann, sollte der Ausbildung
unbedingt ein Praktikum vorangestellt werden.
Labels:
Allergie,
Asthma,
Beruf,
Gesundheit,
Jugendliche,
Neurodermitis
Samstag, 1. Juni 2013
Jugendliche, die an Diabetes leiden...
Jugendliche, die an Diabetes leiden, sollten rechtzeitig vor der
Volljährigkeit mit ihrem Jugendarzt planen, wie sie am besten ihre
Therapie bei einem Facharzt für Erwachsene fortsetzen. "Spätestens mit
17 Jahren sollte der Übergang - die so genannte Transition - Thema beim
Praxisbesuch sein. Die letzte Jugendvorsorge J2 zwischen 16 und 17
Jahren bietet sich deshalb dafür an", rät Dr. Uwe Büsching, Sprecher des
Ausschusses Jugendmedizin vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
(BVKJ). In diesem Alter müssen Heranwachsende viele Herausforderungen
bewältigen. Dabei können sie ihre Gesundheit leicht aus den Augen
verlieren und vergessen, dass in der Erwachsenenmedizin eine optimale
und ununterbrochene Therapie viel mehr von ihrer Eigeninitiative
abhängt. Der Jugendarzt und auch die Eltern können Teenager auf diesem
Weg begleiten und die Anpassung erleichtern.
"Pädiater in den USA und auch in Deutschland betonen immer wieder, welche, die Gesundheit stabilisierende Bedeutung ein organisierter Übergang von der Jugendmedizin in die Erwachsenenmedizin, insbesondere für chronisch kranke Jugendliche hat. Routinemäßig durchgeführte Übergangssprechstunden wären ein wichtiger Bestandteil davon, sind bis jetzt aber noch die Ausnahme, weil im EBM-Abrechnungskatalog nicht vorgesehen", so Dr. Büsching. Auch eine aktuelle amerikanische Untersuchung legt nahe, dass junge Erwachsene mit Diabetes zusätzlich Unterstützung benötigen, wenn sie von der Jugend- in die Erwachsenenmedizin wechseln. Ohne sie gelingt weniger jungen Menschen eine gleichbleibend gute Diabetes-Kontrolle. Laut der Studie haben junge Erwachsene mit Diabetes Typ 1 derzeit beim Übergang in die Erwachsenenmedizin mehr als ein doppelt so hohes Risiko im Vergleich zu ihrer Kindheit, die Blutzuckerkontrolle zu vernachlässigen und dauerhaft schlechtere Blutzuckerwerte aufzuweisen. Damit schädigen sie über die Jahrzehnte u.a. ihr Gefäßsystem, was zu Herzinfarkt, Schlaganfall, zur Erblindung oder zu Nierenversagen führen kann.
Laut Schätzungen in Deutschland sind 25.000 Kinder und Jugendliche (bis zu 19 Jahre) von Diabetes Typ 1 betroffen, insgesamt leiden 300.000 Menschen daran.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
"Pädiater in den USA und auch in Deutschland betonen immer wieder, welche, die Gesundheit stabilisierende Bedeutung ein organisierter Übergang von der Jugendmedizin in die Erwachsenenmedizin, insbesondere für chronisch kranke Jugendliche hat. Routinemäßig durchgeführte Übergangssprechstunden wären ein wichtiger Bestandteil davon, sind bis jetzt aber noch die Ausnahme, weil im EBM-Abrechnungskatalog nicht vorgesehen", so Dr. Büsching. Auch eine aktuelle amerikanische Untersuchung legt nahe, dass junge Erwachsene mit Diabetes zusätzlich Unterstützung benötigen, wenn sie von der Jugend- in die Erwachsenenmedizin wechseln. Ohne sie gelingt weniger jungen Menschen eine gleichbleibend gute Diabetes-Kontrolle. Laut der Studie haben junge Erwachsene mit Diabetes Typ 1 derzeit beim Übergang in die Erwachsenenmedizin mehr als ein doppelt so hohes Risiko im Vergleich zu ihrer Kindheit, die Blutzuckerkontrolle zu vernachlässigen und dauerhaft schlechtere Blutzuckerwerte aufzuweisen. Damit schädigen sie über die Jahrzehnte u.a. ihr Gefäßsystem, was zu Herzinfarkt, Schlaganfall, zur Erblindung oder zu Nierenversagen führen kann.
Laut Schätzungen in Deutschland sind 25.000 Kinder und Jugendliche (bis zu 19 Jahre) von Diabetes Typ 1 betroffen, insgesamt leiden 300.000 Menschen daran.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Freitag, 31. Mai 2013
Jedes dritte Kind benötigt Physio-, Ergo- oder Sprachtherapie
Statistisch gesehen wurde fast jedem dritten
Berliner Kind zwischen unter neun Jahren im letzten Jahr vom Arzt eine
Physio-, Ergo- oder Sprachtherapie verschrieben. Das ergab eine aktuelle
Datenauswertung der Techniker Krankenkasse (TK), bei der mehr als
625.000 Berlinerinnen und Berliner versichert sind. Um Kinder zu mehr
Bewegung im Freien zu motivieren, hat die TK gemeinsam mit der
Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales die Broschüre "Spielend im
Freien - Spiele aus alten Zeiten neu entdecken" herausgegeben. Gemeinsam
mit Kita-Kindern vom Prenzlauer Berg haben die Berliner TK-Chefin
Susanne Hertzer und der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja heute
die Broschüre vorgestellt.
Mehr als 17 Prozent der Berliner Kinder zwischen 0 und acht Jahren haben im letzten Jahr eine Physio- oder Ergotherapie-Verschreibung
erhalten, mehr als 12 Prozent eine Sprachtherapie. Insbesondere
Therapien, die motorische Defizite der Kinder ausgleichen sollen, wären
jedoch in einigen Fällen vermeidbar. Susanne Hertzer, Berliner
TK-Chefin: "Bewegung ist entscheidend für eine gesunde und natürliche
Entwicklung der Kinder. Schon Kleinkinder sollten ganz
selbstverständlich lernen, dass Bewegung Spaß macht und zum Alltag
dazugehört." Von älteren Kindern und Jugendlichen ist bekannt, dass sie
relativ viel Zeit mit dem Computer,
der Spielkonsole oder dem Fernseher verbringen. Jedes dritte Schulkind
zwischen 6 und 18 Jahren bewegt sich in der Freizeit weniger als eine
halbe Stunde am Tag, wie eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag
der TK aus dem Jahr 2010 ergab.
Senator
Mario Czaja: "Nach den aktuellen Einschulungsuntersuchungen ist jedes
zehnte Kind im Vorschulalter übergewichtig. Die Ursachen sind vor allem
Bewegungsarmut und ungesunde, kalorienreiche Ernährung. Die in der
Broschüre dargestellten Spiele aus alten Zeiten sollen wieder mehr Lust
auf Spaß und Bewegung im Freien machen - und dass ohne viel Geld und
Aufwand. Das gemeinsame aktive Spielen fördert aber nicht nur eine
gesunde, sondern vor allem auch die soziale Entwicklung der Kinder.“"
Die Broschüre ist kostenlos bei der TK und der Senatsverwaltung für
Gesundheit erhältlich. Zudem sollen alle Berliner Kitas mit "Spielend im
Freien" ausgestattet werden.
Sonntag, 26. Mai 2013
Was kostet ADHS?
Rund 600.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts an dem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom - kurz ADHS. Ärzte behandeln es häufig mit dem Wirkstoff "Methylphenidat", besser bekannt unter dem Handelsnamen Ritalin. Die Verschreibungsmengen steigen seit Jahren deutlich. Allerdings: Die größten Kostentreiber in der Behandlung von ADHS sind nicht die Medikamente.
Eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) in Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover und der Universität Bielefeld zeigt: Die größten Ausgabeposten in der Behandlung von ADHS-Kindern sind mit 44 Prozent Verhaltenstherapie und Heilmittel wie zum Beispiel Ergotherapie. "Dafür geben die Kassen pro Jahr und Patient durchschnittlich 1.704 Euro aus", weiß Professor Dr. Roland Linder vom WINEG, der die Studie geleitet hat.
Nach
den Therapien folgen die Ausgaben für ambulante Behandlung (22 Prozent)
und stationäre Versorgung (21 Prozent). "Für die Arzneimittel belaufen
sich die durchschnittlichen Kosten pro Jahr und Kopf auf 483 Euro. Das
entspricht nur zwölf Prozent der Gesamtausgaben", so Linder.
Die
Studie ergab außerdem: Kinder mit ADHS leiden überdurchschnittlich
häufig an Begleiterkrankungen. "Diese erklären auch die höheren Ausgaben
im stationären und ambulanten Bereich", erklärt der Wissenschaftler. So
haben Schüler mit ADHS zum Beispiel 15-mal häufiger als nicht
betroffene Kinder mit Lernstörungen zu kämpfen. Depressive Phasen treten
bei ihnen rund fünfmal häufiger auf. Auch das Verletzungsrisiko ist
höher. "Ein lebhaftes ADHS-Kind ist impulsiv und tobt mehr. So kommt es
zum Beispiel auch schneller zu Unfällen“, weiß Linder.
Insgesamt
belaufen sich die Ausgaben pro ADHS-Patient und Jahr auf 3.888 Euro.
Der Vergleich zu einer alters- und geschlechtsgleichen Kontrollgruppe
zeigt: Die Kassen geben für einen Patienten mit ADHS pro Jahr 2.902 Euro
mehr aus als für ein Kind ohne die Diagnose.
Samstag, 25. Mai 2013
Mobbing in der Schule
Am Anfang ist da das peinliche Foto, das eine
Mitschülerin mit dem Handy aufgenommen hat. Es zeigt die füllige Katja
P. in der Umkleidekabine, als sie sich in eine Gymnastikhose zwängt.
Danach haben mehrere Mitschüler das Bild auf ihren Handys und lachen
über sie. Ihren Wunsch, das Bild zu löschen, ignorieren sie. Am nächsten
Tag ist das Foto im Internet, in Mails wird sie als "Tonne" diffamiert.
In der Woche danach kursieren die nächsten unvorteilhaften Fotos. Neben
ihr sitzen will schon lange niemand mehr, zu Geburtstagen wird sie
nicht eingeladen und in der Pause steht sie ganz alleine. "Wenn ein
Einzelner systematisch und über einen längeren Zeitraum hinweg
fertiggemacht wird, ist das Mobbing", erklärt Ulrike Plogstieß. Die
Diplom-Psychologin im AOK-Bundesverband rät: "Wichtig ist es, den
Anfängen zu wehren."
Die Opfer werden ausgegrenzt, bedroht, geschubst oder geschlagen, mit
fiesen Mails belästigt oder im Internet zum Gespött der anderen
gemacht. "Mobbing setzt sich aus verschiedenen Handlungen zusammen, die
den Betroffenen demütigen sollen und seine Würde angreifen", sagt
Plogstieß. "Wenn jemand nur einmal gehänselt wird, ist das noch kein
Mobbing." Besonders gut gedeiht ein solcher Psychoterror in einem
aggressiven, unsozialen Klassenklima. Dort besteht die Gefahr, dass
Schüler ihren Frust an Schwächeren ablassen.
Mobbing in der Schule ist in Deutschland weit verbreitet - das zeigt eine Online-Befragung des Zentrums für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau. An der nicht repräsentativen Befragung beteiligten sich im Jahr 2009 fast 2.000 Schüler. Über 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereits gezielt und wiederholt drangsaliert wurden, 25 Prozent der Befragten sogar mehrfach pro Woche. Am meisten werden Grundschüler gemobbt, am wenigsten Schüler höherer Klassenstufen.
16,5 Prozent der Befragten bekamen leichtes oder schweres sogenanntes Cyber-Mobbing zu spüren. Dabei wurden Techniken wie E-Mail, Chats, Instant-Messaging-Systeme oder Handys eingesetzt, um sie zu beleidigen, Gerüchte über sie zu verbreiten oder sie zu bedrohen. "Diese Art der Diffamierung ist anonymer, als jemanden persönlich anzugreifen. Dadurch ist die Hemmschwelle auch geringer, Cyber-Mobbing anzuwenden", weiß Diplom-Psychologin Plogstieß. Sie rät Schülern, im Internet keine unvorteilhaften Fotos hochzuladen und genau zu überlegen, wem sie was von sich preisgeben. Ihrerseits sollten sie auch andere nicht bloßstellen und Peinliches über sie verbreiten.
Grundsätzlich kann Mobbing jeden treffen. Doch häufig erwischt es Kinder und Jugendliche, die nicht zu einer starken Gruppe gehören. "Ständig ausgegrenzt und gedemütigt zu werden, bedeutet extremen Stress, der gesundheitliche Folgen haben kann", warnt Plogstieß. Die Betroffenen sind verunsichert und verängstigt. Viele leiden in der Folge unter psychosomatischen Symptomen wie Schlafstörungen, Magenbeschwerden und Kopfschmerzen. Sie sind zunehmend unkonzentriert, wodurch auch ihre schulischen Leistungen oft nachlassen.
Wer gemobbt wird, schämt sich häufig und zieht sich zurück. "Wichtig ist es allerdings, nicht die Schuld bei sich zu suchen, sondern Eltern, Lehrern und Mitschülern von den Demütigungen zu erzählen", empfiehlt Plogstieß, "sonst besteht die Gefahr, dass sich die Mobber ermutigt fühlen und immer dreister werden." Als erstes sollten sich Betroffene mit klaren Worten wehren und ihre Peiniger auffordern, mit den Gemeinheiten aufzuhören. Wer in der Anfangsphase selbstbewusst auftritt und sich Verbündete sucht, kann verhindern, dass er immer weiter in die Defensive gedrängt wird.
"Schüler sollten sich auch nicht scheuen, ihre Lehrer um Hilfe zu bitten. Die Lehrer müssen dafür sorgen, dass der Psychoterror aufhört", sagt die Psychologin. Die Eltern sollten ihr Kind stärken und bei den Lehrern und falls nötig dem Schulleiter auf eine schnelle Lösung des Problems drängen. Hilfreich kann es auch sein, sich an den schulpsychologischen Dienst oder eine Mobbing-Beratungsstelle zu wenden.
Außerdem sollten Schüler von Anfang an in einem "Mobbing-Tagebuch" alle Gemeinheiten festhalten. Damit können sie sich den Frust von der Seele schreiben und anderen das Ausmaß der Übergriffe klar machen. Wer im Internet gemobbt wird, sollte Screenshots als Beweis machen und den Administrator informieren. Seriöse Websites lassen den Störenfried sperren. Die Schwierigkeit besteht allerdings häufig darin, herauszufinden, von wem die Attacken ausgehen. Fiese E-Mails, SMS-Nachrichten oder Anrufe sollten Betroffene ignorieren. Oft ist es sinnvoll, die E-Mail-Adresse und Handynummer zu wechseln.
Um das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu stärken und dadurch Mobbing vorzubeugen, unterstützt die AOK Initiativen zur Gewaltprävention. Schon in Kindergärten setzt das pädagogische Programm "Papilio" an, das die AOK Hessen fördert. Darin lernen Drei- bis Siebenjährige spielerisch soziale Kompetenzen und den Umgang mit Gefühlen wie Wut, Traurigkeit, Angst und Freude. Ziel ist es, die psychosoziale Gesundheit der Kinder zu stärken, damit sie später nicht anfällig für Sucht- und Gewaltverhalten sind.
Tipps zum Thema Mobbing bietet die Arbeitsgemeinschaft vernetzter Kinderseiten.
Mehr zum Programm "Papilio"
Mobbing in der Schule ist in Deutschland weit verbreitet - das zeigt eine Online-Befragung des Zentrums für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau. An der nicht repräsentativen Befragung beteiligten sich im Jahr 2009 fast 2.000 Schüler. Über 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereits gezielt und wiederholt drangsaliert wurden, 25 Prozent der Befragten sogar mehrfach pro Woche. Am meisten werden Grundschüler gemobbt, am wenigsten Schüler höherer Klassenstufen.
16,5 Prozent der Befragten bekamen leichtes oder schweres sogenanntes Cyber-Mobbing zu spüren. Dabei wurden Techniken wie E-Mail, Chats, Instant-Messaging-Systeme oder Handys eingesetzt, um sie zu beleidigen, Gerüchte über sie zu verbreiten oder sie zu bedrohen. "Diese Art der Diffamierung ist anonymer, als jemanden persönlich anzugreifen. Dadurch ist die Hemmschwelle auch geringer, Cyber-Mobbing anzuwenden", weiß Diplom-Psychologin Plogstieß. Sie rät Schülern, im Internet keine unvorteilhaften Fotos hochzuladen und genau zu überlegen, wem sie was von sich preisgeben. Ihrerseits sollten sie auch andere nicht bloßstellen und Peinliches über sie verbreiten.
Grundsätzlich kann Mobbing jeden treffen. Doch häufig erwischt es Kinder und Jugendliche, die nicht zu einer starken Gruppe gehören. "Ständig ausgegrenzt und gedemütigt zu werden, bedeutet extremen Stress, der gesundheitliche Folgen haben kann", warnt Plogstieß. Die Betroffenen sind verunsichert und verängstigt. Viele leiden in der Folge unter psychosomatischen Symptomen wie Schlafstörungen, Magenbeschwerden und Kopfschmerzen. Sie sind zunehmend unkonzentriert, wodurch auch ihre schulischen Leistungen oft nachlassen.
Wer gemobbt wird, schämt sich häufig und zieht sich zurück. "Wichtig ist es allerdings, nicht die Schuld bei sich zu suchen, sondern Eltern, Lehrern und Mitschülern von den Demütigungen zu erzählen", empfiehlt Plogstieß, "sonst besteht die Gefahr, dass sich die Mobber ermutigt fühlen und immer dreister werden." Als erstes sollten sich Betroffene mit klaren Worten wehren und ihre Peiniger auffordern, mit den Gemeinheiten aufzuhören. Wer in der Anfangsphase selbstbewusst auftritt und sich Verbündete sucht, kann verhindern, dass er immer weiter in die Defensive gedrängt wird.
"Schüler sollten sich auch nicht scheuen, ihre Lehrer um Hilfe zu bitten. Die Lehrer müssen dafür sorgen, dass der Psychoterror aufhört", sagt die Psychologin. Die Eltern sollten ihr Kind stärken und bei den Lehrern und falls nötig dem Schulleiter auf eine schnelle Lösung des Problems drängen. Hilfreich kann es auch sein, sich an den schulpsychologischen Dienst oder eine Mobbing-Beratungsstelle zu wenden.
Außerdem sollten Schüler von Anfang an in einem "Mobbing-Tagebuch" alle Gemeinheiten festhalten. Damit können sie sich den Frust von der Seele schreiben und anderen das Ausmaß der Übergriffe klar machen. Wer im Internet gemobbt wird, sollte Screenshots als Beweis machen und den Administrator informieren. Seriöse Websites lassen den Störenfried sperren. Die Schwierigkeit besteht allerdings häufig darin, herauszufinden, von wem die Attacken ausgehen. Fiese E-Mails, SMS-Nachrichten oder Anrufe sollten Betroffene ignorieren. Oft ist es sinnvoll, die E-Mail-Adresse und Handynummer zu wechseln.
Um das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu stärken und dadurch Mobbing vorzubeugen, unterstützt die AOK Initiativen zur Gewaltprävention. Schon in Kindergärten setzt das pädagogische Programm "Papilio" an, das die AOK Hessen fördert. Darin lernen Drei- bis Siebenjährige spielerisch soziale Kompetenzen und den Umgang mit Gefühlen wie Wut, Traurigkeit, Angst und Freude. Ziel ist es, die psychosoziale Gesundheit der Kinder zu stärken, damit sie später nicht anfällig für Sucht- und Gewaltverhalten sind.
Tipps zum Thema Mobbing bietet die Arbeitsgemeinschaft vernetzter Kinderseiten.
Mehr zum Programm "Papilio"
Donnerstag, 23. Mai 2013
Pille, Kondom & Co.
![]() |
Schmetterlinge im Bauch: Wenn Teenager das erste Mal
verliebt sind, fahren ihre
Gefühle oft Achterbahn. Foto: AOK-Mediendienst |
Jugendliche sind gut beraten
Pubertierende Jungen und Mädchen sind in Sachen Sex gar nicht so draufgängerisch, wie Erwachsene glauben. Immer mehr Jugendliche entscheiden sich dafür, mit dem "ersten Mal" eher länger zu warten - und sie verhüten dabei so gut wie nie zuvor. In der Regel haben Jungen und Mädchen ihren ersten Geschlechtsverkehr in einer festen Beziehung. "Die meisten Jugendlichen sind sehr gut aufgeklärt, sie verhüten besser als je zuvor und entscheiden sehr bewusst, was sie wollen und was nicht", sagt Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband.Aufklärung, Verhütung, Sexualität - das sind für Jugendliche von heute keine Themen mehr, die verschämt hinter der Turnhalle besprochen werden. Hier hat sich in den vergangenen Jahren viel getan: Eltern, Schule, Beratungsstellen und das Internet leisten ihren Beitrag dazu, dass das Thema heute viel offener als früher besprochen wird. "Die Jugendlichen gehen unbefangener und dennoch verantwortungsvoll mit ihrer Sexualität um", sagt Ebel.
Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung alle fünf Jahre unter mehreren tausend Mädchen und Jungen macht. Demnach sank der Anteil der 14-jährigen Mädchen, die bereits Geschlechtsverkehr hatten, von zwölf Prozent im Jahr 2005 auf sieben Prozent im Jahr 2010. Bei den gleichaltrigen Jungen sank er von zehn auf vier Prozent. Bis zu einem Alter von 17 Jahren hat mehr als ein Drittel der jungen Frauen und Männer noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt.
Umfassende Informationen und freier Umgang mit dem Thema Sexualität haben auch dazu geführt, dass die Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren heute besser denn je verhüten. Während 1980 noch 20 Prozent der Mädchen und 29 Prozent der Jungen angaben, Geschlechtsverkehr ohne Verhütung zu haben, sind es heute nur noch acht Prozent der Mädchen und Jungen - mittlerweile verhüten Jungen also genauso gut wie Mädchen. Und am häufigsten kommt hierbei das Kondom zum Einsatz. Drei Viertel aller deutschen Jungen und Mädchen verwenden es bei ihrem "ersten Mal". "Sind sie dann länger sexuell aktiv, verwenden Mädchen zunehmend die Pille", sagt Ebel.
Kondome und Pille empfehlen Experten den Jugendlichen auch als sichere und gut handhabbare Verhütungsmittel. Richtig angewendet, gilt das Kondom als sicher und bietet im Gegensatz zu anderen Verhütungsmitteln zusätzlich Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie einer HIV-Infektion, Syphilis oder Hepatitits B. Da die Sicherheit der Verhütung mit Kondom stark von der richtigen Anwendung abhängt, raten die Experten den Jungen, den Umgang mit dem Kondom vorher zu üben. Die Zuverlässigkeit einer Verhütungsmethode beschreibt der sogenannten Pearl-Index. Je niedriger er ist, desto sicherer ist das Verhütungsmittel. Beim Kondom liegt er zwischen zwei und zwölf. Das bedeutet, von 100 Frauen, die zwölf Zyklen mit Kondom Geschlechtsverkehr haben, werden zwischen zwei und zwölf schwanger. Ebel: "Der Grund für die Schwankungsbreite sind im wesentlichen Anwendungsfehler."
50 Jahre Pille
Auch die Verhütung mit der Pille, die es seit gut 50 Jahren gibt, gilt als sicher - aber sie braucht Vorlauf. Der Frauenarzt entscheidet, welches Hormonpräparat das richtige für das jeweilige Mädchen ist. Die Sicherheit der Pille hängt stark von der regelmäßigen Einnahme ab - von 100 Frauen, die zwölf Zyklen lang die Pille mit Östrogenen und Gestagenen nehmen, werden 0,1 bis 0,9 schwanger. Bei der Minipille, die nur Gestagene enthält, liegt der Index etwas höher. Der Einnahme der Pille geht eine eingehende Untersuchung und Beratung voraus.
Anders als das Kondom kann die Pille Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme und Brustspannungen haben. "Raucherinnen haben ein höheres Thrombose-Risiko", warnt Ebel. Dabei gilt: Ist das Mädchen jünger als 14 Jahre, müssen die Eltern informiert und einbezogen werden. Zwischen 14 und 16 Jahren kann der Arzt die Pille auch ohne Zustimmung der Eltern verschreiben, die Entscheidung liegt in seinem Ermessen. Ab dem 16. Lebensjahr ist das Einverständnis der Eltern nicht mehr nötig.
Weitere Verhütungsmittel
Neben Pille und Kondom gibt es noch zahlreiche weitere Verhütungsmittel, die zum Teil auch als sicher gelten. Dazu gehört der Vaginalring, den das Mädchen für drei Wochen in die Scheide einführt, und der hier künstliche weibliche Hormone abgibt. In der vierten Woche kommt es dann zur Blutung. Der Vaginalring ist fast so sicher wie die Pille und kann dieselben Nebenwirkungen haben.
Auch beim Verhütungspflaster sind Sicherheit und Nebenwirkungen ähnlich wie bei der Pille. Das etwa fünf mal fünf Zentimeter große Verhütungspflaster wird auf die Haut geklebt und gibt hier regelmäßige weibliche Hormone ab. Wenn das verschreibungspflichtige Pflaster nach drei Wochen abgenommen wird, ist auch die pflasterfreie Woche geschützt, bevor dann wieder ein nächstes Pflaster aufgeklebt wird.
Wer drei Jahre lang Ruhe haben möchte, kann sich für ein Hormonimplantat entscheiden. Dabei implantiert der Frauenarzt ein weiches Kunststoffstäbchen an der Innenseite des Oberarms, das drei Jahre lang kleine Mengen des Hormons Gestagen abgibt. Diese Methode gilt ebenfalls als sehr sicher. Es kommt jedoch in seltenen Fällen zur Wanderung des Stäbchens, was Beschwerden verursachen kann. Für die Hormonspirale gilt, dass sie bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter liegt, kleine Mengen Gestagen freisetzt und damit eine Schwangerschaft verhindert.
Das Diaphragma oder auch Scheidenpessar dagegen bleibt nicht dauerhaft im Körper. Der biegsame Ring mit einer Gummihaut wird frühestens ein bis zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr mit einem Gel bestrichen, das Spermien abtötet. Dann wird es wie eine Barriere vor den Muttermund gelegt, damit keine Spermien in die Scheide gelangen können. Der Frauenarzt muss das Diaphragma anpassen. Wie sicher es ist, hängt stark von der Übung beim Einführen ab. Deshalb liegt der Verhütungsindex zwischen eins und 20.
Darüber hinaus gibt es noch verschiedenste chemische Verhütungsmethoden wie Gels, Schaumzäpfchen oder Cremes, die vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt werden und die Spermien unbeweglich machen sollen. "Solche Mittel sollten nur zusammen mit einem Kondom oder einem Diaphragma verwendet werden, da sie sonst nicht sicher sind", sagt Ebel.
Koitus interruptus ist unsichere Methode
Nicht ratsam ist der Koitus interruptus, also der Rückzieher des Mannes vorm Höhepunkt. Ebel: "Auch vor dem Samenerguss können schon Spermien in die Scheide gelangen."
Gab es Pannen bei der Verhütung, gibt es schließlich noch die "Pille danach". Diese muss der Arzt verschreiben, wobei der Zeitpunkt eine ganz wichtige Rolle spielt: Es muss bis spätestens 72 Stunden, bei neueren Präparaten bis zu 120 Stunden nach ungeschütztem Verkehr oder einer Panne eingenommen werden. Der Zeitpunkt ist so wichtig, weil es sich nicht um eine Abtreibungspille handelt. Ist die Eizelle bereits befruchtet, wirkt die "Pille danach" nicht mehr. Deshalb gilt: je eher, desto besser.
Viele Informationsangebote
Neben Elternhaus und Schule gibt es zahlreiche Beratungsmöglichkeiten für Jugendliche, viele Jungen und Mädchen nutzen dazu gerne das Internet.
Auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es viele Broschüren zum Thema, nicht nur für Jugendliche, sondern auch für ihre Eltern. Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches Werk und viele andere Träger haben Beratungsstellen, an die sich Jugendliche ebenfalls wenden können. Durch die vielfältigen Angebote und die verantwortungsvolle Aufklärung durch Elternhaus und Schule hat sich in Sachen Aufklärung und Verhütung in Deutschland viel getan. "So hat Deutschland heute eine der niedrigsten Teenagerschwangerschaftsraten in Europa", sagt Ebel.
Labels:
Alltag,
Aufklärung,
Jugendliche,
Kinder,
Liebe,
Pubertät,
Ratgeber,
Sexualität,
Teenager,
Verhütungsmittel
ADHS bei jungen Erwachsenen
Immer mehr jungen Erwachsenen werden immer mehr Arzneimittel zur Behandlung von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) verschrieben. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Die Anzahl der Patienten im Alter zwischen 17 und 20 Jahren, die ein Präparat zur Behandlung von ADHS verordnet bekommen haben, ist im Vergleich zwischen 2011 und 2012 um zwölf Prozent gestiegen. Die Menge der verordneten Medikamenten-Packungen ist für diese Altersgruppe im gleichen Zeitraum um rund 20 Prozent gestiegen - die Facharztgruppe der Kinder- und Jugendmediziner hat sogar doppelt so viele Packungen verordnet.
"Die
sogenannte Kinderkrankheit ADHS endet nicht automatisch an der
gesetzlich festgesetzten Grenze zur Volljährigkeit. Daher ist es
wichtig, dass man die Patienten in der Übergangszeit vom Jugend- ins
Erwachsenenalter nicht einfach alleine lässt, sondern weiterhin
umfassend medizinisch betreut", erklärt Dr. Edda Würdemann, Apothekerin
bei der TK. "Notwendig ist bei diesem Übergang deshalb eine besonders
enge Zusammenarbeit zwischen den Fachärzten."
Die
Auswertung der TK-Daten zeigt, dass diese Zusammenarbeit zwischen den
Fachärzten in der Regel bereits heute umgesetzt wird. Denn die
Verordnungszuwächse bei den ADHS-Medikamenten für die Patienten zwischen
17 und 20 Jahren traten in den meisten Fällen bei den zuständigen
Spezialisten auf. Dazu gehören zum Beispiel Kinder- und
Jugendpsychiater, Neurologen und Ärzte, die in psychiatrischen und
psychotherapeutischen Ambulanzen arbeiten.
"Ein
Grund für den Anstieg der Verordnungszahlen ist mit großer
Wahrscheinlichkeit, dass erst seit April 2011 ein Arzneimittel mit dem
Wirkstoff Methylphenidat auch für Erwachsene zugelassen ist", so
Würdemann. "Hier kommt ein gewisser Nachholeffekt zum Tragen." Dieses
Präparat "Medikinet adult"
kann über 18-jährigen Patienten verschrieben werden, wenn dem Patient
bereits im Kindesalter die Diagnose ADHS gestellt wurde und andere
therapeutische Maßnahmen nicht ausreichen.
Die analysierten Daten sind um das Versichertenwachstum der TK für die Jahre 2011 und 2012 statistisch bereinigt.
Mittwoch, 1. Mai 2013
Exzessive Internetnutzung
Ab sofort unterstützt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) Jugendliche dabei, übermäßigem Internetsurfen oder exzessivem
Gebrauch von PC-Spielen Aktivitäten außerhalb des Online-Bereichs
entgegen zu setzen. Zentrales Ziel des neuen Programms "Das andere
Leben" auf www.ins-netz-gehen.de ist es, bei jungen Menschen im Alter von 12 bis 18 Jahren Aktivitäten im realen Leben zu fördern.
Dass die BZgA dafür ein Online-Angebot entwickelt hat, mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen - entspricht allerdings den Lebensgewohnheiten der Zielgruppe. Gerade die jungen Menschen, die zu viel und zu oft online aktiv sind, können primär über diesen Kommunikationsweg erreicht werden mit dem längerfristigen Ziel, dass sie "Das andere Leben" wieder kennen lernen.
Hierzu erklärt Mechthild Dyckmans, Drogenbeauftragte der Bundesregierung: "Das neue BZgA-Online-Programm vermittelt Jugendlichen dort, wo man sie am besten erreicht, einen verantwortungsvollen Computerspiel- und Internetgebrauch. Das Programm motiviert Jugendliche körperlich aktiv zu sein, alternativen Freizeitangeboten und Hobbys nachzugehen und außerhalb der virtuellen Welt Freunde zu treffen. Es schafft damit die Voraussetzung, sich nicht in virtuellen Welten zu verlieren und abhängig zu werden."
Zahlreiche Studien der letzten Jahre belegen, dass die Beschäftigung mit elektronischen Medien einen immer größeren Anteil in der Freizeitgestaltung Jugendlicher einnimmt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass exzessiver oder pathologischer Computerspiel- und Internetgebrauch vor allem bei jungen Menschen verbreitet ist: Etwa 250.000 aller 14- bis 24- Jährigen in Deutschland gelten als internetabhängig, 1,4 Millionen als problematische Internetnutzer.
"In der Prävention exzessiver Internetnutzung müssen besonders soziale Fähigkeiten trainiert werden, um beispielsweise die Selbstwahrnehmung junger Menschen zu stärken oder um kompetent mit Stress und Belastungen umzugehen", erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. "Dabei setzen wir auf Prävention, die Jugendliche in ihrer Lebenswelt anspricht. Bei dem neuen Angebot ‚Das andere Leben’ lernen sie, befriedigende Aktivitäten in anderen sozialen Räumen zu finden, in denen sie Bestätigung erfahren."
Das neue Programm "Das andere Leben" auf www.ins-netz-gehen.de richtet sich an 12 - bis 14-Jährige und an 15- bis 18-Jährige. Es bietet Hilfe bei der exzessiven Nutzung von Computerspielen und von sozialen Netzwerken. Insgesamt ist das Programm auf einen Zeitraum von vier Wochen angelegt. In dieser Zeit erhalten Jugendliche die Möglichkeit, sich in einem persönlichen Chatgespräch mit speziell qualifizierten Beraterinnen und Beratern - dem Support Team - auszutauschen. Zentrales Element des Programms ist die Übung "Real Life Challenge: Verbessere deine Offline-Skills": Teilnehmende Jugendliche suchen sich hierbei in der Liste "Offline-Skills" die Aktivitäten aus, die sie im realen Leben ausführen wollen. Wenn sie die Aktivität ausgeführt und kurz beschrieben haben, wie es ihnen ergangen ist, sammeln sie Punkte für Offline-Aktivitäten und können dafür später eine Urkunde erhalten. Neben der "Real Life Challenge" bietet das Programm auch einen so genannten Medien-Checker - eine spezielle Form des Tagebuchs zur Dokumentation der eigenen Mediennutzung - und einen Medien-Planer, mit dem Jugendliche zusammen mit dem Support-Team ihre Online-Zeiten selbst festlegen können.
Abgerundet wird "Das andere Leben" durch eine individuelle E-Mail-Beratung und verschiedene Selbst-Tests zur Internet- und Computerspielnutzung. Darüber erhalten sie dann ein personalisiertes Feedback zu ihrem Nutzungsverhalten.
Weitere Informationen unter www.ins-netz-gehen.de
Informationsangebote der BZgA für Jugendliche und für Eltern zum Thema Computerspiele:
- Computerspiele find ich toll! Wo ist das Problem? - Flyer zum Thema "Computerspiele im Internet" für 12- bis 18-Jährige
- Online sein mit Maß und Spaß - Ein Elternratgeber zum richtigen Umgang mit digitalen Medien
Die Materialien können direkt unter http://www.ins-netz-gehen.de bestellt werden oder unter folgender Adresse: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221-8992-257, E-Mail: order@bzga.de, www.bzga.de/infomaterialien/suchtvorbeugung
Dass die BZgA dafür ein Online-Angebot entwickelt hat, mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen - entspricht allerdings den Lebensgewohnheiten der Zielgruppe. Gerade die jungen Menschen, die zu viel und zu oft online aktiv sind, können primär über diesen Kommunikationsweg erreicht werden mit dem längerfristigen Ziel, dass sie "Das andere Leben" wieder kennen lernen.
Hierzu erklärt Mechthild Dyckmans, Drogenbeauftragte der Bundesregierung: "Das neue BZgA-Online-Programm vermittelt Jugendlichen dort, wo man sie am besten erreicht, einen verantwortungsvollen Computerspiel- und Internetgebrauch. Das Programm motiviert Jugendliche körperlich aktiv zu sein, alternativen Freizeitangeboten und Hobbys nachzugehen und außerhalb der virtuellen Welt Freunde zu treffen. Es schafft damit die Voraussetzung, sich nicht in virtuellen Welten zu verlieren und abhängig zu werden."
Zahlreiche Studien der letzten Jahre belegen, dass die Beschäftigung mit elektronischen Medien einen immer größeren Anteil in der Freizeitgestaltung Jugendlicher einnimmt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass exzessiver oder pathologischer Computerspiel- und Internetgebrauch vor allem bei jungen Menschen verbreitet ist: Etwa 250.000 aller 14- bis 24- Jährigen in Deutschland gelten als internetabhängig, 1,4 Millionen als problematische Internetnutzer.
"In der Prävention exzessiver Internetnutzung müssen besonders soziale Fähigkeiten trainiert werden, um beispielsweise die Selbstwahrnehmung junger Menschen zu stärken oder um kompetent mit Stress und Belastungen umzugehen", erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. "Dabei setzen wir auf Prävention, die Jugendliche in ihrer Lebenswelt anspricht. Bei dem neuen Angebot ‚Das andere Leben’ lernen sie, befriedigende Aktivitäten in anderen sozialen Räumen zu finden, in denen sie Bestätigung erfahren."
Das neue Programm "Das andere Leben" auf www.ins-netz-gehen.de richtet sich an 12 - bis 14-Jährige und an 15- bis 18-Jährige. Es bietet Hilfe bei der exzessiven Nutzung von Computerspielen und von sozialen Netzwerken. Insgesamt ist das Programm auf einen Zeitraum von vier Wochen angelegt. In dieser Zeit erhalten Jugendliche die Möglichkeit, sich in einem persönlichen Chatgespräch mit speziell qualifizierten Beraterinnen und Beratern - dem Support Team - auszutauschen. Zentrales Element des Programms ist die Übung "Real Life Challenge: Verbessere deine Offline-Skills": Teilnehmende Jugendliche suchen sich hierbei in der Liste "Offline-Skills" die Aktivitäten aus, die sie im realen Leben ausführen wollen. Wenn sie die Aktivität ausgeführt und kurz beschrieben haben, wie es ihnen ergangen ist, sammeln sie Punkte für Offline-Aktivitäten und können dafür später eine Urkunde erhalten. Neben der "Real Life Challenge" bietet das Programm auch einen so genannten Medien-Checker - eine spezielle Form des Tagebuchs zur Dokumentation der eigenen Mediennutzung - und einen Medien-Planer, mit dem Jugendliche zusammen mit dem Support-Team ihre Online-Zeiten selbst festlegen können.
Abgerundet wird "Das andere Leben" durch eine individuelle E-Mail-Beratung und verschiedene Selbst-Tests zur Internet- und Computerspielnutzung. Darüber erhalten sie dann ein personalisiertes Feedback zu ihrem Nutzungsverhalten.
Weitere Informationen unter www.ins-netz-gehen.de
Informationsangebote der BZgA für Jugendliche und für Eltern zum Thema Computerspiele:
- Computerspiele find ich toll! Wo ist das Problem? - Flyer zum Thema "Computerspiele im Internet" für 12- bis 18-Jährige
- Online sein mit Maß und Spaß - Ein Elternratgeber zum richtigen Umgang mit digitalen Medien
Die Materialien können direkt unter http://www.ins-netz-gehen.de bestellt werden oder unter folgender Adresse: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221-8992-257, E-Mail: order@bzga.de, www.bzga.de/infomaterialien/suchtvorbeugung
Freitag, 5. April 2013
Borderline: Wenn der innere Druck schwer auszuhalten ist
Idealisierung und Enttäuschung, Wut und Trauer, Liebe und
Kontaktabbruch – Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung
haben häufig instabile zwischenmenschliche Beziehungen und sind hin- und
hergerissen zwischen ihrer Sehnsucht nach Geborgenheit und ihrer Angst
vor Nähe. "Sie leiden unter Stimmungsschwankungen, starken
Selbstzweifeln und reagieren oft impulsiv", sagt Dr. Christiane Roick.
Die stellvertretende Leiterin des Stabs Medizin im AOK-Bundesverband
erklärt, wie man die häufige Form einer Persönlichkeitsstörung erkennen
und behandeln kann.
An einer Borderline-Störung, die auch als emotional-instabile Persönlichkeitsstörung bezeichnet wird, leiden ein bis zwei Prozent der Bevölkerung. Meist zeigt sich die Störung erstmals im Teenager-Alter. Sie kann begleitet sein von anderen psychischen Erkrankungen, etwa Depressionen oder Angststörungen.
Andere unangemessene Strategien zum Spannungsabbau können Alkohol- oder Drogenmissbrauch, riskantes Autofahren oder Essattacken sein. Während Frauen vor allem sich selbst schaden, richten Männer ihre Aggressionen teilweise auch gegen andere. Mehr als die Hälfte der Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen berichtet über Versuche, sich das Leben zu nehmen.
Außerdem haben die Betroffenen unter großer Anspannung das Gefühl, die Kontrolle über die Realität zu verlieren. Hinzu kann eine verzerrte Wahrnehmung von Raum und Zeit kommen sowie sogenannte Flashbacks, in denen die Patienten traumatisierende Ereignisse wieder erleben. Alpträume und Schlafstörungen belasten sie oft zusätzlich.
Ursächlich für die Entstehung einer Borderline-Störung scheint das Zusammenspiel aus einer genetischen Veranlagung und frühen traumatisierenden Erfahrungen zu sein. So haben viele Patienten in ihrer Kindheit körperliche Gewalt, sexuellen Missbrauch oder Vernachlässigung durch Bezugspersonen erlebt. Diese unterschiedlichen Einflussfaktoren führen vermutlich zu Störungen der Regulierung des emotionalen Erlebens, die sich auch in neurobiologischen Untersuchungen nachweisen lassen. So zeigt sich bei den betroffenen Patienten in bestimmten Hirnregionen eine überdurchschnittlich starke Reaktion auf Reize.
Neben einer Einzeltherapie nimmt der Patient in der Regel auch an einer Gruppentherapie teil. Dabei versuchen die Teilnehmer, sich Verhaltensweisen anzueignen, die ihnen beispielsweise helfen, besser Stress und starke Gefühle in den Griff zu bekommen. Sie üben auch, achtsam mit sich selbst umzugehen und ihr zwischenmenschliches Verhalten zu ändern.
Dass die Methode wirksam ist, hat sich in mehreren wissenschaftlichen Studien gezeigt. Danach waren die Patienten nach der Therapie stabiler, ihre soziale Einbindung verbesserte sich und sie verletzten sich weniger selbst. Außerdem nahm die Zahl der Krankenhausaufenthalte ab.
Neben dieser Therapiemethode werden die "Schematherapie", die "Mentalisierungsbasierte Therapie" sowie die "Übertagungsfokussierte Psychotherapie" bei der Behandlung der Borderline-Störung eingesetzt. Allen Therapieformen gemeinsam ist, dass der Patient und der Therapeut am Anfang vereinbaren, wie mit Krisen, Selbstmordversuchen und Störungen der Therapie umgegangen werden soll.
Weitere Informationen zum Thema
An einer Borderline-Störung, die auch als emotional-instabile Persönlichkeitsstörung bezeichnet wird, leiden ein bis zwei Prozent der Bevölkerung. Meist zeigt sich die Störung erstmals im Teenager-Alter. Sie kann begleitet sein von anderen psychischen Erkrankungen, etwa Depressionen oder Angststörungen.
Extreme Anspannung
Borderline-Patienten haben Schwierigkeiten, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Bereits geringe Belastungen oder Probleme im zwischenmenschlichen Kontakt können bei ihnen schnell zu einer starken emotionalen Anspannung führen. Da es ihnen schwerfällt, Gefühle wie extreme Wut, Angst oder Verzweiflung zuzuordnen, erleben sie diesen Zustand als äußerst quälend. Um den inneren Druck zu verringern und wieder ruhiger zu werden, verletzen sich viele Betroffene selbst, indem sie sich etwa an Armen oder Beinen ritzen oder schneiden.Andere unangemessene Strategien zum Spannungsabbau können Alkohol- oder Drogenmissbrauch, riskantes Autofahren oder Essattacken sein. Während Frauen vor allem sich selbst schaden, richten Männer ihre Aggressionen teilweise auch gegen andere. Mehr als die Hälfte der Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen berichtet über Versuche, sich das Leben zu nehmen.
Bedrückende innere Leere
Typisch für die Borderline-Störung ist aber nicht nur eine extreme Anspannung, sondern auch eine immer wieder auftretende bedrückende innere Leere. "Bei Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sind auch das Selbstbild und das zwischenmenschliche Verhalten instabil", sagt AOK-Medizinerin Roick. Viele sind sich nicht sicher, wer sie wirklich sind oder berichten über eine gestörte Wahrnehmung ihres eigenen Körpers. Sie haben Schwierigkeiten, im Kontakt mit anderen Menschen Nähe zu ertragen – andererseits aber auch große Angst davor, verlassen zu werden. Während sie anfangs andere Menschen oft idealisieren und für sich einnehmen, neigen sie später dazu, diese abzuwerten, wenn sie ihre Erwartungen nicht erfüllen können. Die Folge sind schwierige Beziehungen mit häufigen Trennungen und Wiederannäherungen. Das wechselhafte, oft unberechenbare Verhalten kann auch das Berufsleben belasten und zum Abbruch von Ausbildungen und zu Arbeitslosigkeit führen.Außerdem haben die Betroffenen unter großer Anspannung das Gefühl, die Kontrolle über die Realität zu verlieren. Hinzu kann eine verzerrte Wahrnehmung von Raum und Zeit kommen sowie sogenannte Flashbacks, in denen die Patienten traumatisierende Ereignisse wieder erleben. Alpträume und Schlafstörungen belasten sie oft zusätzlich.
Hilfe in Anspruch nehmen
Wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung angemessen behandelt, können sich die Beschwerden deutlich verbessern. "Beim Verdacht auf eine Borderline-Störung sollten Betroffene sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen", rät AOK-Ärztin Roick. Um die Diagnose stellen zu können, erfragt der Arzt, ob typische Symptome vorhanden sind. Dazu kann er ein speziell für die Borderline-Störung entwickeltes strukturiertes Interview durchführen. Außerdem muss der Mediziner andere Ursachen, beispielsweise organische Erkrankungen, ausschließen und prüfen, ob weitere psychische Begleiterkrankungen vorliegen.Ursächlich für die Entstehung einer Borderline-Störung scheint das Zusammenspiel aus einer genetischen Veranlagung und frühen traumatisierenden Erfahrungen zu sein. So haben viele Patienten in ihrer Kindheit körperliche Gewalt, sexuellen Missbrauch oder Vernachlässigung durch Bezugspersonen erlebt. Diese unterschiedlichen Einflussfaktoren führen vermutlich zu Störungen der Regulierung des emotionalen Erlebens, die sich auch in neurobiologischen Untersuchungen nachweisen lassen. So zeigt sich bei den betroffenen Patienten in bestimmten Hirnregionen eine überdurchschnittlich starke Reaktion auf Reize.
Gute Erfahrungen mit Psychotherapie
Für die Behandlung der Borderline-Störung werden in deutschen Leitlinien vier spezifische Psychotherapiemethoden empfohlen. Die "Dialektisch Behaviorale Therapie" (DBT) gilt derzeit als das Verfahren, das wissenschaftlich am besten abgesichert ist. Es wurde in den 1980er Jahren von der Amerikanerin Marscha Linehan als Therapie für selbstmordgefährdete Patienten mit einer Borderline-Störung entwickelt. In der ersten Therapiephase arbeiten Patient und Therapeut an Möglichkeiten, wie der Patient sein Verhalten besser verstehen und kontrollieren kann und mit Selbstmordgedanken sowie mit selbstverletzenden oder aggressiven Impulsen umgehen kann. In der zweiten Therapiephase geht es besonders um den Umgang mit Problemen infolge von traumatischen Erlebnissen, Essstörungen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch.Neben einer Einzeltherapie nimmt der Patient in der Regel auch an einer Gruppentherapie teil. Dabei versuchen die Teilnehmer, sich Verhaltensweisen anzueignen, die ihnen beispielsweise helfen, besser Stress und starke Gefühle in den Griff zu bekommen. Sie üben auch, achtsam mit sich selbst umzugehen und ihr zwischenmenschliches Verhalten zu ändern.
Dass die Methode wirksam ist, hat sich in mehreren wissenschaftlichen Studien gezeigt. Danach waren die Patienten nach der Therapie stabiler, ihre soziale Einbindung verbesserte sich und sie verletzten sich weniger selbst. Außerdem nahm die Zahl der Krankenhausaufenthalte ab.
Neben dieser Therapiemethode werden die "Schematherapie", die "Mentalisierungsbasierte Therapie" sowie die "Übertagungsfokussierte Psychotherapie" bei der Behandlung der Borderline-Störung eingesetzt. Allen Therapieformen gemeinsam ist, dass der Patient und der Therapeut am Anfang vereinbaren, wie mit Krisen, Selbstmordversuchen und Störungen der Therapie umgegangen werden soll.
Kurzfristige Unterstützung bei Krisen
Die Therapeuten bieten den Patienten bei Krisen kurzfristige Unterstützung an, um ungeplante Klinikeinweisungen zu vermeiden. Im Vordergrund aller Verfahren steht der Umgang mit Selbstmordgedanken und selbst schädigenden Verhaltensweisen. Wegen des unbeständigen Verhaltens der Patienten ist es besonders wichtig, dass der Therapeut für klare Regeln und verlässliche Rahmenbedingungen sorgt. Die Gabe von Psychopharmaka spielt bei der Therapie der Borderline-Störung eine untergeordnete Rolle; Medikamente können kurzfristig in Krisensituationen verordnet oder gegebenenfalls zur Behandlung psychischer Begleiterkrankungen eingesetzt werden.Weitere Informationen zum Thema
Labels:
000,
Gesundheit,
Jugendliche,
Kinder,
Psychische Erkrankungen,
Teenager,
Tipps,
Wissen
Donnerstag, 21. März 2013
Mit Vorlesestunden gesund aufwachsen
Mit regelmäßigen Vorlesestunden können Eltern viel dazu beitragen,
dass ihre Kinder gut lesen und schreiben lernen, selbstbewusst werden
und gesund aufwachsen. Einer AOK-Familienstudie
zufolge geben Rituale und gemeinsame Aktivitäten in der Familie Kindern
Halt und Geborgenheit. Wie positiv sich Vorlesen auf die Entwicklung
von Heranwachsenden auswirkt, zeigen Untersuchungen der Stiftung Lesen.
Danach trägt regelmäßiges Vorlesen dazu bei, dass sich Mädchen und Jungen zu vielseitig interessierten, aktiven und offenen Menschen entwickeln. Kinder und Jugendliche, denen in der Kindheit vorgelesen wurde, lesen häufiger und länger, sind besser in der Schule und haben mehr Spaß an Bewegung, Kreativität und Musik als Heranwachsende, denen nicht oder nur wenig vorgelesen wurde.
Danach trägt regelmäßiges Vorlesen dazu bei, dass sich Mädchen und Jungen zu vielseitig interessierten, aktiven und offenen Menschen entwickeln. Kinder und Jugendliche, denen in der Kindheit vorgelesen wurde, lesen häufiger und länger, sind besser in der Schule und haben mehr Spaß an Bewegung, Kreativität und Musik als Heranwachsende, denen nicht oder nur wenig vorgelesen wurde.
Auch der Einzug elektronischer
Medien in deutschen Kinderzimmern kann an der Faszination von gedruckten
Büchern nichts ändern. Einer repräsentativen Studie der Stiftung Lesen
zufolge sehen 90 Prozent der befragten Eltern beispielsweise Bilder- und
Kinderbuch-Apps lediglich als Ergänzung, aber nicht als Ersatz von
klassischen Büchern an.
Doch längst nicht alle Kinder kommen häufig in den Genuss von
Vorlesestunden oder Gute-Nacht-Geschichten. 42 Prozent der Eltern von
Kindern unter zehn Jahren lesen ihrem Nachwuchs nur gelegentlich oder
nie vor. Die Folge: Viele Kinder und Jugendlichen tun sich schwer mit
dem Lesen und Schreiben. Nahezu jeder vierte sechsjährige Junge und
jedes sechste gleichaltrige Mädchen brauchten 2010 vorübergehend die
Hilfe eines Sprachtherapeuten.
Auch mit dem Rechnen tun sich viele Schüler schwer. "Probleme mit dem
Lesen, Schreiben und Rechnen belasten die Kinder, nagen an ihrem
Selbstbewusstsein und können zur Ausgrenzung führen", weiß Dr. Ulrich
Schäfer vom AOK-Bundesverband.
Stand: 11/12
Mittwoch, 20. März 2013
Energydrinks: Jeder zehnte Europäer greift mehrmals in der Woche zu
Fast jeder dritte Europäer konsumiert Energydrinks - rund 12 Prozent
sogar mindestens vier- bis fünfmal in der Woche. Das geht aus einem
Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
hervor, für die mehr als 52.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in 16
EU-Mitgliedstaaten befragt wurden. Energydrinks sind alkoholfreie
Getränke, die anregende Inhaltsstoffe wie Koffein und meist auch Taurin
enthalten. Die Hersteller werben damit, dass diese Produkte die
Konzentration, Leistungsfähigkeit und sportliche Fitness steigern
würden. Das ist wissenschaftlich allerdings bislang nicht erwiesen.
Weitere Informationen:
www.efsa.europa.eu/de/press/news/130306.htm
Weitere Informationen:
www.efsa.europa.eu/de/press/news/130306.htm
Labels:
Archiv,
Ernährung,
Getränke,
Jugendliche,
Kinder,
Lebensmittel,
Trinken
Donnerstag, 14. März 2013
Autismus - wie auf einem fremden Planeten
Bei autistischen Störungen denken viele Menschen an den Film "Rain
Man" mit Dustin Hoffmann. Der Oscar-Preisträger verkörpert darin den
extrem introvertierten Raymond, der monoton spricht, aber dafür ein
phänomenales Zahlengedächtnis hat. Doch längst nicht alle Autisten sind
hochbegabt. "Es gibt ganz unterschiedliche Formen und Ausprägungen
dieser Entwicklungsstörung", sagt Dr. Astrid Maroß, Fachärztin für
Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie im AOK-Bundesverband. Am
häufigsten ist der frühkindliche Autismus, der in den ersten drei
Lebensjahren beginnt.
Der amerikanische Kinderpsychiater Leo Kanner hat den frühkindlichen Autismus 1943 erstmals beschrieben; daher wird er auch als Kanner-Syndrom bezeichnet. Nach Angaben des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte sind etwa 17 von 10.000 Kindern davon betroffen, vor allem Jungen. Eine leichtere autistische Störung ist das Asperger-Syndrom, das bei Kindern im Kindergarten- oder Grundschulalter einsetzt. Sie sind meist normal bis überdurchschnittlich intelligent, während bei einem Viertel bis der Hälfte der Kinder mit frühkindlichem Autismus die Intelligenz gemindert ist. Sie können oft nicht oder nur wenig sprechen. Daneben gibt es weitere Formen autistischer Störungen.
Bei den meisten Autisten zeigen sich folgende drei Hauptmerkmale:
Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Beziehungen
Die Ursachen der Störung sind bisher nicht eindeutig geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass genetische Veränderungen zu einer Entwicklungsstörung des Gehirns führen. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass ein höheres Alter der Mutter oder des Vaters bei der Geburt des Kindes das Risiko für eine autistische Störung erhöht. Nicht bestätigt hat sich hingegen die frühere Annahme, dass Kinder erkranken, weil sich ihre Eltern "kalt" verhalten oder ihren Nachwuchs ablehnen.
Autismus ist nicht heilbar, sondern begleitet die Betroffenen und ihre Familien ein Leben lang. "Eine rechtzeitige Diagnose ist allerdings wichtig, denn frühzeitige Förderung kann einiges bewirken", sagt Maroß. Die Fachärztin empfiehlt Eltern, beim Verdacht auf eine autistische Störung zu einem Kinder- und Jugendpsychiater zu gehen. Der Arzt befragt die Eltern zunächst gezielt nach typischen Verhaltensweisen. Ein umfassendes Bild macht er sich außerdem durch Fragebögen und indem er das Kind genau beobachtet, etwa beim Spielen. Durch weitere Untersuchungen schließt er andere Erkrankungen oder Störungen aus. Zudem überprüft er Intelligenz, Sprachentwicklung und Motorik.
Eine Therapie zielt vor allem darauf ab, die Entwicklung der Betroffenen zu fördern und ihnen zu ermöglichen, ein möglichst selbstständiges Leben zu führen. Die Eltern und Betreuer sollten in die Behandlung einbezogen werden. Während sich mit Medikamenten lediglich Begleiterscheinungen lindern lassen, kann ein Verhaltenstraining autistischen Kindern helfen, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und sich mit ihnen zu verständigen. Zurzeit werden verschiedene Verfahren angewandt. Bei manchen Ansätzen wird beispielsweise erwünschtes Verhalten belohnt. Auch pädagogische Förderkonzepte kommen zum Einsatz. Je nach individueller Konstellation können die Kinder im Rahmen von einem therapeutischen Gesamtkonzept auch mit Ergotherapie, Logopädie oder kreativen Angeboten gefördert werden.
"Wichtig ist auch eine Beratung der Eltern, die stark belastet sind", sagt Maroß. Denn viele Autisten benötigen auch noch als Erwachsene umfassende Unterstützung in allen Lebensbereichen. Im Alltag sind die Eltern mit vielen Problemen konfrontiert, die das Familienleben einschränken. Wegen ihres Verhaltens fallen Kinder mit frühkindlichem Autismus bereits im Kindergarten auf, danach besuchen sie meist eine Förderschule.
Weitere Infos und Adressen:
im Versichertenportal der AOK
Elternselbsthilfeverband autismus Deutschland e.V.
Der amerikanische Kinderpsychiater Leo Kanner hat den frühkindlichen Autismus 1943 erstmals beschrieben; daher wird er auch als Kanner-Syndrom bezeichnet. Nach Angaben des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte sind etwa 17 von 10.000 Kindern davon betroffen, vor allem Jungen. Eine leichtere autistische Störung ist das Asperger-Syndrom, das bei Kindern im Kindergarten- oder Grundschulalter einsetzt. Sie sind meist normal bis überdurchschnittlich intelligent, während bei einem Viertel bis der Hälfte der Kinder mit frühkindlichem Autismus die Intelligenz gemindert ist. Sie können oft nicht oder nur wenig sprechen. Daneben gibt es weitere Formen autistischer Störungen.
Bei den meisten Autisten zeigen sich folgende drei Hauptmerkmale:
Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Beziehungen
- Menschen mit einer autistischen Störung neigen dazu, sich von der Umwelt abzukapseln.
- Sie tun sich schwer damit, sich in andere hineinzuversetzen sowie eigene Gefühle und Bedürfnisse zu äußern.
- Kinder mit frühkindlichem Autismus nehmen beispielsweise keinen Blickkontakt auf, reagieren nicht auf ein Lächeln, wollen nicht auf den Arm genommen werden. Häufig fallen sie durch einen starren Gesichtsausdruck auf.
- Sie spielen lieber alleine als mit Gleichaltrigen.
- Sie zeigen nicht, dass sie ihre Eltern vermissen.
- Etwa die Hälfte der Kinder mit frühkindlichem Autismus entwickeln keine oder nur eine unvollständige Sprache. Sie versuchen auch nicht, sich mithilfe von Gestik oder Mimik zu verständigen.
- Sie benutzen bestimmte Wörter sehr gerne und wiederholen diese häufig; manche haben auch Spaß daran, neue Wörter zu erfinden.
- Viele Autisten nehmen alles Gesagte wörtlich. Daher verstehen sie Sprichwörter, Redewendungen oder Ironie nicht.
- Typisch ist die ständige Wiederholung bestimmter Körperbewegungen (Stereotypien); zum Beispiel können autistische Kinder ausgiebig an Rädern drehen oder mit Fäden oder Papier wedeln,
- Sie interessieren sich häufig mehr für Teilaspekte als für eine Sache selbst, zum Beispiel für ein Rad und nicht für das ganze Auto,
- Sie entwickeln oft spezielle Interessen, die sie gut beherrschen, etwa Rechnen oder technische Disziplinen.
- Rituale und gleichbleibende Abläufe sind ihnen sehr wichtig; auf Veränderungen reagieren sie oft mit Angst oder Aggressionen.
Die Ursachen der Störung sind bisher nicht eindeutig geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass genetische Veränderungen zu einer Entwicklungsstörung des Gehirns führen. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass ein höheres Alter der Mutter oder des Vaters bei der Geburt des Kindes das Risiko für eine autistische Störung erhöht. Nicht bestätigt hat sich hingegen die frühere Annahme, dass Kinder erkranken, weil sich ihre Eltern "kalt" verhalten oder ihren Nachwuchs ablehnen.
Körpersignale wie Vokabeln lernen
Durch ihren Mangel an Einfühlungsvermögen und Kontaktfähigkeit wirken Autisten manchmal gefühlskalt. "Das sind sie aber nicht, sondern sie haben Schwierigkeiten, eigene Gefühle auszudrücken oder Gefühle anderer richtig zu interpretieren", sagt AOK-Ärztin Maroß. Doch so schwierig es für andere Menschen ist, Autisten zu verstehen, so wenig verstehen diese die Menschen um sich herum. Sie fühlen sich wie in einer fremden, chaotischen Welt oder wie auf einem fremden Planeten. Sie müssen Körpersignale anderer Menschen lernen wie Vokabeln.Autismus ist nicht heilbar, sondern begleitet die Betroffenen und ihre Familien ein Leben lang. "Eine rechtzeitige Diagnose ist allerdings wichtig, denn frühzeitige Förderung kann einiges bewirken", sagt Maroß. Die Fachärztin empfiehlt Eltern, beim Verdacht auf eine autistische Störung zu einem Kinder- und Jugendpsychiater zu gehen. Der Arzt befragt die Eltern zunächst gezielt nach typischen Verhaltensweisen. Ein umfassendes Bild macht er sich außerdem durch Fragebögen und indem er das Kind genau beobachtet, etwa beim Spielen. Durch weitere Untersuchungen schließt er andere Erkrankungen oder Störungen aus. Zudem überprüft er Intelligenz, Sprachentwicklung und Motorik.
Eine Therapie zielt vor allem darauf ab, die Entwicklung der Betroffenen zu fördern und ihnen zu ermöglichen, ein möglichst selbstständiges Leben zu führen. Die Eltern und Betreuer sollten in die Behandlung einbezogen werden. Während sich mit Medikamenten lediglich Begleiterscheinungen lindern lassen, kann ein Verhaltenstraining autistischen Kindern helfen, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und sich mit ihnen zu verständigen. Zurzeit werden verschiedene Verfahren angewandt. Bei manchen Ansätzen wird beispielsweise erwünschtes Verhalten belohnt. Auch pädagogische Förderkonzepte kommen zum Einsatz. Je nach individueller Konstellation können die Kinder im Rahmen von einem therapeutischen Gesamtkonzept auch mit Ergotherapie, Logopädie oder kreativen Angeboten gefördert werden.
"Wichtig ist auch eine Beratung der Eltern, die stark belastet sind", sagt Maroß. Denn viele Autisten benötigen auch noch als Erwachsene umfassende Unterstützung in allen Lebensbereichen. Im Alltag sind die Eltern mit vielen Problemen konfrontiert, die das Familienleben einschränken. Wegen ihres Verhaltens fallen Kinder mit frühkindlichem Autismus bereits im Kindergarten auf, danach besuchen sie meist eine Förderschule.
Geduld und Verständnis sind wichtig
"Der Umgang mit autistischen Menschen erfordert Geduld und viel Verständnis", weiß AOK-Psychiaterin Maroß. Regelmäßige Abläufe geben einem autistischen Kind Sicherheit. Eltern, Betreuer, Erzieher und Lehrer sollten daher darauf Rücksicht nehmen und eine Atmosphäre schaffen, in der sich das Kind wohlfühlt. Damit es sich beispielsweise langsam an den Kindergarten gewöhnen kann, empfiehlt es sich, es anfangs nur stundenweise dort zu betreuen und die Betreuungszeit dann schrittweise auszuweiten. Sinnvoll ist es, wenn sich die Erzieherinnen und später die Lehrer eng mit den Eltern absprechen. Um die Eingewöhnung zu erleichtern, kann die Mutter dem Kind anfangs gewohnte Speisen mitbringen. Ratsam ist es auch, dem Kind einen Raum zu zeigen, in den es sich zurückziehen kann. Im Gespräch mit einem autistischen Jungen oder Mädchen ist es wichtig, sich klar zu äußern und dem Kind Zeit zu geben zu reagieren. Drohungen sollten vermieden werden.Weitere Infos und Adressen:
im Versichertenportal der AOK
Elternselbsthilfeverband autismus Deutschland e.V.
Labels:
Autismus,
Gemütserkrankungen,
Hilfe,
Jugendliche,
Kinder,
Psychische Erkrankungen,
Psychologie,
Ratgeber,
Teenager
Montag, 10. Dezember 2012
Gefährliche Party-Killer
Bei Dr. Michele Cagnoli erregt das "ernste Besorgnis": Die Anzahl
junger Patienten mit Amphetaminkonsum bis hin zur Abhängigkeit steigt in
der Marler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL). Hier wie
insgesamt in Deutschland gebe es die "alarmierende Entwicklung, dass die
Betroffenen immer jünger werden", so der stellvertretende Ärztliche
Direktor der Marler LWL-Klinik.
Neben aufputschenden Energy-Drinks bilden sie in manchen Kreisen schon fast einen festen Konsum-Bestandteil bei Partys unter Jugendlichen: Amphetamine. Kleine bunte Pillen oder Pülverchen, die die Stimmung unter den Partygästen deutlich pushen und ihnen eine schier unerschöpfliche Kondition auf der Tanzfläche vorgaukeln.
"Doch so harmlos diese Partydrogen auch scheinen - sie können Einstiegsdroge sein und gravierende körperliche Schäden verursachen", warnt Cagnoli. Erschwerend komme hinzu, dass diese Drogen häufig mehrfach binnen weniger Stunden eingenommen werden. Cagnoli nennt ein aktuelles Beispiel: "Jüngst meldete das Krefelder Herzzentrum schwere Herzschädigungen von Patienten, auch aufgrund ihres Amphetaminkonsums. Die Herzen der Jugendlichen im Alter von 19-23 Jahren sind irreparabel schwer geschädigt." In zwei Fällen sei sogar eine Transplantation notwendig, zitiert der LWL-Experte entsprechende Berichte.
Die genauen Inhaltsstoffe dieser gefährlichen Gute-Laune-Pillen sind laut Cagnoli zumeist unklar. Oft werden verschiedene Substanzen in unterschiedlichen Stärken gemischt - mit unvorhersehbaren Wechselwirkungen auf den Organismus. Als sichtbare Symptome eines regelmäßigen Konsums bezeichnen Fachleute etwa Zittern, weite Pupillen, eine auffällig gehobene oder gereizte Stimmung, einen erhöhten Redefluss, ein plötzlich gestärktes Selbstbewusstsein bis hin zur Selbstüberschätzung, gepaart mit Appetitlosigkeit und einem verminderten Schlafbedürfnis.
Wer solche Symptome bei seinem Kind feststellt, sollte sich sofort an seinen Hausarzt wenden, rät der LWL-Kinder- und Jugendpsychiater. Hält dieser eine weitere Abklärung
oder Behandlung für notwendig, bietet die Ambulanz der LWL-Klinik Marl-Sinsen unter 02365/ 802-2402 Hilfe an.
Hintergrund:
Die Marler LWL-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ("Haardklinik"), mit 119 Betten eines der größten Fachkrankenhäuser in Deutschland, verfügt mit der Station "Spurwechsel" über eine spezielle Station mit zwölf Behandlungsplätzen für männliche und weibliche alkohol- und drogenkonsumierende Jugendliche.
Hier klären ein Stationsarzt und eine Stationspsychologin in einem ambulanten Vorgespräch ab, ob ein junger Mensch neben der Suchtproblematik Symptome einer anderen Kinder- und jugendpsychiatrischen Störung aufweist. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Angsterkrankung, eine Depression, eine Psychose oder eine ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung) handeln.
Sind sich alle Beteiligten, einschließlich der Eltern/Erziehungsverantwortlichen, einig, dass eine stationäre Aufnahme notwendig und sinnvoll ist, zeigen die Mitarbeiter/-innen dem Patienten die Station, um einen Einblick in den gesamten Therapieablauf, die Therapieangebote und die räumliche Ausstattung der Klinik zu geben. Die eigentliche Aufnahme erfolgt in der Regel nach wenigen Wochen.
152 Patienten wurden im vergangenen Jahr auf der Station Spurwechsel stationär behandelt. Die meisten blieben ca. zehn Wochen. Manche schaffen es nicht im ersten Anlauf, ihre Sucht auf Dauer zu überwinden. Aber auch dann können sie sich an die Klinik wenden und es erneut versuchen.
Das Konzept der Station sieht zwei Behandlungsphasen vor: An eine etwa dreiwöchige Entgiftungsphase schließt sich die Psychotherapiephase an. Dazu wird für jeden Patienten ein individuelles Programm zusammengestellt, das unter anderem aus einer Einzel- und Gruppentherapie sowie Familiengesprächen besteht. Positive Ressourcen zu stärken, darauf liegt ein Fokus des Teams aus Ärzten, Psychologen, Sozialarbeiten, Therapeuten und dem Pflege- und Erziehungsdienst.
Außerdem erhält der oder die Jugendliche Unterstützung bei belastenden Schul- bzw. Ausbildungssituationen. Außerdem findet eine Rückfallprophylaxe statt, in der der Patient lernt, Signale für einen möglichen Rückfall zu erkennen und Strategien entwickelt, diesen zu vermeiden. Abschließend wird gemeinsam mit dem Team eine tragfähige Zukunftsperspektive erarbeitet, wie es für sie oder ihn nach der stationären Behandlung weitergeht.
Voraussetzung für eine Behandlung ist die Einsicht in die eigene Erkrankung sowie die Bereitschaft an sich zu arbeiten und am Gruppenleben teilzunehmen.
LWL-Einrichtung:
LWL-Klinik Marl-Sinsen
Haardklinik
Halterner Str. 525
45770 Marl
Karte und Routenplaner
Neben aufputschenden Energy-Drinks bilden sie in manchen Kreisen schon fast einen festen Konsum-Bestandteil bei Partys unter Jugendlichen: Amphetamine. Kleine bunte Pillen oder Pülverchen, die die Stimmung unter den Partygästen deutlich pushen und ihnen eine schier unerschöpfliche Kondition auf der Tanzfläche vorgaukeln.
"Doch so harmlos diese Partydrogen auch scheinen - sie können Einstiegsdroge sein und gravierende körperliche Schäden verursachen", warnt Cagnoli. Erschwerend komme hinzu, dass diese Drogen häufig mehrfach binnen weniger Stunden eingenommen werden. Cagnoli nennt ein aktuelles Beispiel: "Jüngst meldete das Krefelder Herzzentrum schwere Herzschädigungen von Patienten, auch aufgrund ihres Amphetaminkonsums. Die Herzen der Jugendlichen im Alter von 19-23 Jahren sind irreparabel schwer geschädigt." In zwei Fällen sei sogar eine Transplantation notwendig, zitiert der LWL-Experte entsprechende Berichte.
Die genauen Inhaltsstoffe dieser gefährlichen Gute-Laune-Pillen sind laut Cagnoli zumeist unklar. Oft werden verschiedene Substanzen in unterschiedlichen Stärken gemischt - mit unvorhersehbaren Wechselwirkungen auf den Organismus. Als sichtbare Symptome eines regelmäßigen Konsums bezeichnen Fachleute etwa Zittern, weite Pupillen, eine auffällig gehobene oder gereizte Stimmung, einen erhöhten Redefluss, ein plötzlich gestärktes Selbstbewusstsein bis hin zur Selbstüberschätzung, gepaart mit Appetitlosigkeit und einem verminderten Schlafbedürfnis.
Wer solche Symptome bei seinem Kind feststellt, sollte sich sofort an seinen Hausarzt wenden, rät der LWL-Kinder- und Jugendpsychiater. Hält dieser eine weitere Abklärung
oder Behandlung für notwendig, bietet die Ambulanz der LWL-Klinik Marl-Sinsen unter 02365/ 802-2402 Hilfe an.
Hintergrund:
Die Marler LWL-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ("Haardklinik"), mit 119 Betten eines der größten Fachkrankenhäuser in Deutschland, verfügt mit der Station "Spurwechsel" über eine spezielle Station mit zwölf Behandlungsplätzen für männliche und weibliche alkohol- und drogenkonsumierende Jugendliche.
Hier klären ein Stationsarzt und eine Stationspsychologin in einem ambulanten Vorgespräch ab, ob ein junger Mensch neben der Suchtproblematik Symptome einer anderen Kinder- und jugendpsychiatrischen Störung aufweist. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Angsterkrankung, eine Depression, eine Psychose oder eine ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung) handeln.
Sind sich alle Beteiligten, einschließlich der Eltern/Erziehungsverantwortlichen, einig, dass eine stationäre Aufnahme notwendig und sinnvoll ist, zeigen die Mitarbeiter/-innen dem Patienten die Station, um einen Einblick in den gesamten Therapieablauf, die Therapieangebote und die räumliche Ausstattung der Klinik zu geben. Die eigentliche Aufnahme erfolgt in der Regel nach wenigen Wochen.
152 Patienten wurden im vergangenen Jahr auf der Station Spurwechsel stationär behandelt. Die meisten blieben ca. zehn Wochen. Manche schaffen es nicht im ersten Anlauf, ihre Sucht auf Dauer zu überwinden. Aber auch dann können sie sich an die Klinik wenden und es erneut versuchen.
Das Konzept der Station sieht zwei Behandlungsphasen vor: An eine etwa dreiwöchige Entgiftungsphase schließt sich die Psychotherapiephase an. Dazu wird für jeden Patienten ein individuelles Programm zusammengestellt, das unter anderem aus einer Einzel- und Gruppentherapie sowie Familiengesprächen besteht. Positive Ressourcen zu stärken, darauf liegt ein Fokus des Teams aus Ärzten, Psychologen, Sozialarbeiten, Therapeuten und dem Pflege- und Erziehungsdienst.
Außerdem erhält der oder die Jugendliche Unterstützung bei belastenden Schul- bzw. Ausbildungssituationen. Außerdem findet eine Rückfallprophylaxe statt, in der der Patient lernt, Signale für einen möglichen Rückfall zu erkennen und Strategien entwickelt, diesen zu vermeiden. Abschließend wird gemeinsam mit dem Team eine tragfähige Zukunftsperspektive erarbeitet, wie es für sie oder ihn nach der stationären Behandlung weitergeht.
Voraussetzung für eine Behandlung ist die Einsicht in die eigene Erkrankung sowie die Bereitschaft an sich zu arbeiten und am Gruppenleben teilzunehmen.
LWL-Einrichtung:
LWL-Klinik Marl-Sinsen
Haardklinik
Halterner Str. 525
45770 Marl

Samstag, 10. November 2012
Ein halbes Jahr rauchfrei leben
Zum 16. Mal sind Schulklassen der sechsten bis achten Stufen
eingeladen, beim bundesweiten Wettbewerb „Be Smart – Don’t Start“ mitzumachen.
Die Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler: Vom 12. November 2012 bis
zum 26. April 2013 müssen sie rauchfrei bleiben. Schulklassen, die das schaffen,
können attraktive Preise gewinnen – der Hauptgewinn ist eine Klassenfahrt im
Wert von 5.000 Euro. Eine Anmeldung ist noch bis zum 10. November 2012 möglich
– unter www.besmart.info, beim Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung
(IFT-Nord) unter der Telefonnummer 04 31/ 5 70 29 70 oder per E-Mail an
besmart@ift-nord.de. Hier gibt es auch umfangreiche Informationen für
Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern.
Der Wettbewerb “Be Smart – Don´t Start“ hat das Ziel, das
Thema Nicht-rauchen in einer für Jugendlichen attraktiven Form in die Schulen
zu bringen und den Einstieg in das Rauchen so lange wie möglich zu verzögern
oder ganz zu verhindern. Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine Teilnahme
bei den Schülerinnen und Schülern zu geringeren Raucherquoten führt.
Die
Anmeldung zu „Be Smart – Don’t Start“ ist kostenfrei und eignet sich in jeder
Schulform insbesondere für sechste bis achte Klassen. Auf der Webseite www.besmart.info und in einer
Info-Mappe für Lehrkräfte finden sich viele Tipps für die Umsetzung des
Wettbewerbs. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
unterstützt die wiederholte Teilnahme am Wettbewerb mit Sonderpreisen, da die
Erfolge auf diesem Wege gefestigt werden können. Auch kreative Aktivitäten zum
Thema Nichtrauchen werden gesondert ausgezeichnet.
„Be Smart – Don’t Start“ wird vom Institut für Therapie- und
Gesundheits-forschung in Kiel angeboten und von der Deutschen Krebshilfe e.V.,
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Deutschen Herzstiftung
e.V., der Deutschen Lungenstiftung, dem AOK-Bundesverband sowie von weiteren
öffentlichen und privaten Institutionen gefördert. Ansprechpartner in den
einzelnen Bundesländern betreuen den Wettbewerb vor Ort.
In den letzten 15 Jahren haben über 120.000 Schulklassen mit
mehr als drei Millionen Schülerinnen und Schülern an „Be Smart – Don’t Start“
teil-genommen. Im Schuljahr 2011/2012 machten rund 10.000 Klassen bei dem
Wettbewerb mit – zwei Drittel davon gelang es, über ein halbes Jahr lang rauchfrei
zu bleiben.
Hintergrund-Informationen: Der Wettbewerb „Be Smart – Don’t Start“
Der Wettbewerb „Be Smart – Don’t Start“ ist ein Programm zum
Nichtrau-chen für Schüler im Alter von elf bis vierzehn Jahren. Viele
Jugendliche beginnen in diesem Alter mit dem Rauchen zu experimentieren. Die
Regeln des Wettbewerbs sind einfach: Mindestens 90 Prozent der Schüler einer
Klasse entscheiden sich dafür, am Wettbewerb teilzunehmen. Damit verpflichten
sie sich, ein halbes Jahr lang nicht zu
rauchen. Wenn mehr als zehn Prozent der Schüler rauchen, scheidet die Klasse
aus dem Wettbewerb aus. Die Schulklassen, die ein halbes Jahr lang rauchfrei
waren, nehmen an einer Lotterie teil, bei der Geld- und Sachpreise verlost
werden. Viele beteiligte Klassen führen zudem begleitende kreative Aktionen zum
Thema „Nichtrauchen“ und zur Gesundheitsförderung durch, für die gesonderte
Auszeichnungen vergeben werden.
Quelle: www.krebshilfe.de
Labels:
Gesundheit,
Jugendliche,
Jugendschutz,
Kinder,
Pubertät,
Schule,
Teens,
Wettbewerb
Abonnieren
Posts (Atom)