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Freitag, 31. Mai 2013

Gleicher Wasserverbrauch – mehr Nahrungsmittel

Dr. Stefan Siebert mit Gerstenpflanzen
am Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn. Der Wissenschaftler modellierte Wassernutzung und Erträge verschiedener Kulturpflanzen. Diese Daten wurden von einem internationalen Forscherteam für eine globale Studie genutzt. (c) Foto: Volker Lannert/Uni Bonn

Die Weltbevölkerung wächst und damit wird es zunehmend schwieriger, die Menschen ausreichend mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Wissenschaftler der Universität Minnesota (USA) und der Universität Bonn haben nun Potenziale ausgemacht, wie Wasser für den Nahrungsmittelanbau besser genutzt werden könnte. Nach den Berechnungen lassen sich in Trockenregionen die Erträge soweit steigern, dass sich damit 110 Millionen Menschen zusätzlich ernähren ließen. Zudem könnte in bewässerten Kulturen der Verbrauch ohne Ernteeinbußen soweit reduziert werden, dass damit der Wasserbedarf von 1,4 Milliarden Menschen gedeckt würde. Die Ergebnisse werden nun in den „Environmental Research Letters“ vorgestellt.


Egal ob Mais, Weizen, Reis oder Hirse – alle brauchen für ihr Wachstum vor allem genügend Wasser. „Der Anbau von Nahrungspflanzen benötigt mehr Wasser als alle anderen Aktivitäten des Menschen auf unserem Planeten“, sagt Dr. Kate A Brauman, Wissenschaftlerin am Institut für Umweltwissenschaften der Universität Minnesota (USA) und Erstautorin der Veröffentlichung. Erstmals verglichen die Wissenschaftler den Wasserbedarf bezogen auf die erzeugte Nahrungsenergie für 16 Kulturpflanzen auf einer globalen Skala. Die Forscher verglichen Pflanzenproduktion und Wasserbedarf sowohl innerhalb- als auch zwischen verschiedenen Klimazonen. Untersucht wurden für die Welternährung besonders wichtige Feldfrüchte wie etwa Weizen, Mais, Reis, Gerste, Sorghum, Kartoffeln, Maniok oder Sojabohne.

Hohe Erträge sind vor allem eine Frage des Managements

Dabei zeigte sich, dass die Ertragsunterschiede bezogen auf den Wasserverbrauch für eine bestimmte Feldfrucht innerhalb einer Klimazone häufig größer sind als zwischen verschiedenen Klimaregionen. „Die unterschiedliche Produktivität bezogen auf die Wassermenge hängt also nicht allein von Klimafaktoren ab, sondern zu einem großen Teil auch davon, wie die Pflanzen angebaut werden“, sagt Mitautor Dr. Stefan Siebert vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn, der die Basisdaten zur Produktivität der Kulturpflanzen berechnet hat.

Zum Beispiel zeige sich in weiten Teilen Afrikas ein großes Potenzial, wie sich u.a. durch eine bessere Nährstoffversorgung, angepasstere Anbausysteme und besseren Pflanzenschutz die Erträge bei gleicher Wassernutzung deutlich steigern ließen. Dagegen würden in den USA, China und Westeuropa Höchsterträge erzielt. „Aber auch hier schwankt die mit den Kulturpflanzen erzeugte Nahrungsenergie bezogen auf die Wassermenge regional stark“, sagt der Wissenschaftler der Universität Bonn. Damit eröffneten sich auch hier Chancen, die Pflanzenproduktion ohne zusätzlichen Einsatz von Wasser weiter deutlich zu steigern. Der Aralsee in Zentralasien sei durch intensive Wasserentnahme für die Bewässerung von Kulturpflanzen hingegen stark geschrumpft. „Hier besteht dringend Handlungsbedarf, mit weniger Bewässerungswasser auszukommen“, sagt Dr. Siebert.

110 Millionen Menschen ließen sich zusätzlich ernähren

In den Trockenregionen der Erde lassen sich nach den Berechnungen der Wissenschaftler die Erträge der Grundnahrungsmittel durch höhere Wasserproduktivität soweit steigern, dass 110 Millionen Menschen zusätzlich ernährt werden könnten. Darüber hinaus könnte in bewässerten Kulturen der Wasserverbrauch ohne Ernteeinbußen soweit reduziert werden, dass damit der Wasserbedarf von 1,4 Milliarden Menschen gedeckt würde. „Vor dem Hintergrund der weiter wachsenden Weltbevölkerung ist dies ein sehr wichtiges Ergebnis“, sagt Dr. Siebert. Es zeige einen Ausweg aus dem scheinbaren Dilemma in Trockenregionen, das Wasser entweder für die Erzeugung von Lebensmitteln oder für den direkten Verbrauch des Menschen einzusetzen.

Der Schlüssel zur Lösung dieses Problems sei, mit der selben Menge Wasser höhere Erträge zu erzielen. „Die Steigerung der Produktion an Nahrungsenergie hängt stark von einem effizienteren Wassereinsatz im Kulturpflanzenanbau ab, aber auch von optimierter Düngung, Anbau geeigneter Kulturen und Sorten sowie besserem Pflanzenschutz“, sagt Dr. Siebert. Nur wenn die Kombination dieser Managementfaktoren stimmt, könne die Ernährung der Weltbevölkerung gesichert werden.

Publikation: Improvements in crop water productivity increase water sustainability and food security – a global analysis, Environmental Research Letters, DOI: 10.1088/1784-9326/8/2/024030


Dienstag, 28. Mai 2013

Erntefrisch auf den Tisch


Mit den Sommertagen startet in vielen Supermärkten auch allmählich die Saison für einheimisches Gemüse und Obst. Radieschen, Rhabarber, Spargel und Spinat bieten Abwechslung auf dem Teller und noch einiges mehr. Denn die Auswahl aus dem Saisonangebot ist ernährungsphysiologisch, ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Während Importware zum Erntezeitpunkt oft noch unreif ist und erst auf dem Weg zu uns nachreift, bekommen einheimisches Saisongemüse und -obst bis zur Ernte die volle Portion Sonne ab. Hierdurch bilden sich der komplette Nährstoffcocktail aus Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen sowie das volle Aroma erst richtig aus. Gleichzeitig benötigen sonnengereifte Früchte keine künstlichen Reifungsbeschleuniger, die bei importierter Ware des Öfteren gern zum Einsatz kommen.

Auch der Umwelt kommt die Wahl der heimischen Ware zugute. Gerade empfindliche Obstsorten wie Beeren und exotische Früchte aus Übersee legen weite Strecken mit dem Flugzeug zurück. Im Gewächshaus gezogene oder lang gelagerte Ware verbraucht zusätzliche Energieressourcen. In vielen südlichen Anbaugebieten wie etwa Spanien zehrt der intensive Anbau zudem am Grundwasserspiegel und führt zur allmählichen Versteppung der Region.

Wer auf einheimische Saisonfrüchte zurückgreift, schont oft auch seinen Geldbeutel. So kosten Tomaten im Frühjahr gut zwei Euro pro Kilogramm mehr als im Herbst. Ohne aufwändige Transporte oder Lagerung fallen weniger Produktionskosten an, die der Käufer auffangen muss. Zudem ist das Angebot zur Erntezeit groß genug für kleine Preise.

Welche Gemüse-, Obst- und Salatsorten wann Saison haben und wann diese aus einheimischem Freilandanbau verfügbar sind, verrät der praktische Saisonkalender, der im Medienshop unter www.fet-ev.eu erhältlich ist.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Verwendungsmenge für bestimmte Azofarbstoffe eingeschränkt


Ab 1. Juni 2013 werden bei drei künstlichen Lebensmittelfarbstoffen die Verwendungsmengen und die Einsatzbedingungen deutlich eingeschränkt. Es handelt sich um die Azofarbstoffe Gelborange S (E 110), Chinolingelb (E 104) und Conchenillerot A (E 124), die beispielsweise in knallig bunten Süßigkeiten und Getränken enthalten sind. Alte Bestände, die der am 1. Juni in Kraft tretenden EU-Verordnung nicht entsprechen, dürfen aber noch weiter verkauft werden.

Bei den drei Azofarbstoffen wurde die täglich tolerierbare Aufnahmemenge (ADI) nach einer Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA aus dem Jahr 2009 deutlich herabgesetzt, informiert der VerbraucherService Bayern. Der ADI ist die Menge einer Substanz, die lebenslang pro Tag ohne gesundheitliche Auswirkungen verzehrt werden darf. Bei Chinolingelb wurde der ADI-Wert von 10 mg auf 0,5 mg, bei Gelborange S von 2,5 auf 1 mg und bei Conchenillerot von 4 auf 0,7 mg gesenkt. Die Verwendungsmengen und Einsatzbedingungen wurden dementsprechend angepasst. Diese Maßnahme dient vor allem dem Schutz der Kinder, die durch ihr geringes Körpergewicht beim Genuss entsprechender Produkte leicht größere Mengen aufnehmen können.

Bereits seit 20. Juli 2010 müssen Lebensmittel, die Azofarbstoffe enthalten, mit dem Hinweis "kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen" versehen sein. Daraufhin haben viele Hersteller ihre Rezeptur geändert und verwenden stattdessen andere künstliche Farbstoffe oder Frucht- und Pflanzenextrakte wie Karotinoide, Spinatextrakt und Kurkuma. Der künstliche Azofarbstoff Conchenillerot A (E 124) wird häufig durch echtes Conchenille bzw. Karmin (E 120) ersetzt, das aus getrockneten Scharlach-Schildläusen gewonnen wird. Doch auch natürliches Conchenille kann bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, gibt der VerbraucherService Bayern zu bedenken.

Azofarbstoffe sind in Süßigkeiten und Getränken, aber auch Milchprodukten, Soßen, Füllungen, Kaviarersatz und Krabbensalat enthalten. Wer beim Einkauf auf das Etikett achtet, kann sich bewusst für Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen entscheiden.


Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:
aid-Heft "Die E-Nummern in Lebensmitteln - Kleines Lexikon der Zusatzstoffe", Bestell-Nr. 61-1135, Preis: 3,00 Euro,
www.aid-medienshop.de


Mittwoch, 13. März 2013

Warenkunde Spargel


Kalbssteak „Princess“ mit Spargel. Foto:  Wirths PR

Warenkunde Spargel

Neben dem weißen Spargel, der ein sehr sanftes Aroma hat, gibt es noch den weiß-violetten Spargel, der erst gestochen wird, wenn die Köpfe die Erdkruste durchbrochen haben. Er schmeckt etwas würziger als weißer Spargel.

Um zu vermeiden, dass Spargel holzig schmeckt, sollte man weißen und weiß-violetten Spargel stets gut schälen und die Stangenenden großzügig abschneiden.

Grüner Spargel wird erst geerntet, wenn er ganz aus dem Boden gewachsen ist. Ein klein wenig erinnert sein Geschmack an junge Erbsen. Grüner Spargel ist sehr schnell zubereitet, da nur das untere Ende der Stangen geschält wird.

Am besten schmeckt Spargel, wenn man bereits zum Kochwasser die richtigen Zutaten gibt. Dazu gehört nicht nur die bekannte Prise Zucker und etwas Salz, sondern auch Zitronensaft, ein kräftiger Schuss Weißwein und eine Prise Muskat. Die Kochzeit sollte je nach Dicke der Stangen 15-20 Minuten nicht überschreiten. Denn der Spargel muss noch etwas Biss haben, wenn Sie ihn auf den Tisch bringen. Grüner Spargel muss nicht so lange kochen: 10-15 Minuten reichen je nach Dicke der Stangen.

Spargel ist gut für die schlanke Linie – er enthält nur ganze 13 kcal pro 100 g. Außerdem ist Spargel sehr gesund. Gekocht enthält er 1,0 % Ballaststoffe und fördert dadurch die Verdauung. Spargel ist reich an den wichtigen Vitaminen B1, B2, C und E und enthält die Mineralstoffe Kalium, Phosphor, Magnesium und Eisen.

Wo sind die Käfigeier versteckt?


Kennzeichnungspflicht für Eier in Fertigprodukten überfällig

In Fertiglebensmitteln setzen 53 Prozent der Hersteller Eier aus Boden- und Freilandhaltung ein, 12 Prozent verwenden zumindest teilweise noch Eier aus „Kleingruppenhaltung“, dem seit dem Käfighaltungsverbot geltenden Mindeststandard der ausgestalteten Käfige. Jedes dritte Unternehmen verweigerte auf Anfrage der Verbraucherzentrale Hamburg die Auskunft oder antwortete ausweichend. Supermarktketten gaben zu knapp 30 Prozent an, bei ihren Eigenmarken keine Eier aus Kleingruppenkäfigen zu verwenden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg, die bemängelt, dass die Haltungsform auf den Verpackungen von Fertiglebensmitteln nicht gekennzeichnet werden muss.

Meinungsumfragen zeigen, dass die meisten Verbraucher für tiergerechte Hühnerhaltung sind. In Supermärkten werden daher praktisch keine frischen Eier aus „Kleingruppenhaltung“, die wie die inzwischen verbotenen Käfigeier mit „3“ gekennzeichnet sind, mehr angeboten. Während die Verbraucher sich aber bei frischen Eiern durch die klare Kennzeichnung per Stempelaufdruck bewusst gegen „Kleingruppenhaltung“ und für Boden-, Freiland- oder Biohaltung entscheiden können, haben sie diese Möglichkeit bei Fertiglebensmitteln nicht. Das Thema ist von großer Bedeutung: Schätzungen zufolge werden mehrere Milliarden Eier aus Kleingruppenkäfigen pro Jahr verarbeitet. Davon werden allein in Deutschland deutlich mehr als eine Milliarde Eier produziert, dazu kommen noch die Importe aus anderen EU-Staaten.

Für die Untersuchung hat die Verbraucherzentrale 99 Hersteller und 17 Handelsketten befragt sowie 243 eihaltige Lebensmittel im Supermarkt untersucht. Die Ergebnisse:

53 % der Hersteller gaben an, in ihren Produkten nur Eier und Eiprodukte aus Boden- oder Freilandhaltung einzusetzen. Dazu gehören Bahlsen, Ferrero, Thomy (Nestlé), Knorr (Unilever) und Birkel.

10 % der befragten Produzenten teilten mit, dass sie teilweise Eier aus Kleingruppenkäfigen verwenden. Nur zwei Hersteller (2 %) setzen nach eigenen Angaben im Wesentlichen nur solche Eier ein: Rieber & Son (Produktbeispiel: P & W Original Dänische Remoulade) und Dovgan GmbH (Süßwaren).

28 % verweigerten die Auskunft, darunter so bekannte Firmen wie die des Fernsehkochs Schuhbeck und der Süßwarenhersteller arko. 8 % gaben ausweichende Antworten, darunter Mondelez International (ehemals Kraft Foods). Bei diesen Firmen kann die Verbraucherzentrale nicht ausschließen, dass Eier aus Kleingruppenkäfigen verwendet bzw. die Lieferanten nicht zum Ausschluss verpflichtet werden.

Von den 17 angeschriebenen Handelsketten gaben fünf (Aldi Süd, coop, Edeka, famila und tegut) an, sie setzten ausschließlich Eier aus alternativer Haltung für die Eigenmarken ein. Sechs weitere erklärten, dass sie überwiegend – zu mindestens 90 Prozent – diese Eier verwenden.

Zu wenig Transparenz: Rund zwei Drittel der Hersteller, die geantwortet haben, informieren die Verbraucher auf dem Etikett nicht über die Haltungsform. Das deckt sich auch mit einer Stichprobe der Verbraucherzentrale Hamburg im Supermarkt: Von 243 überprüften eihaltigen Produkten trugen über 70 Prozent (174) keine Hinweise zur Haltungsform.

Detaillierte Ergebnisse der Umfrage sind im Internet zu finden unter www.vzhh.de.

„Verbraucher, die frische Eier aus Kleingruppenkäfigen ablehnen, wollen diese auch nicht in Fertiglebensmitteln“, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Wenn Eier aus ,Kleingruppenhaltung’ in Fertiglebensmitteln eingesetzt werden, sollte das auf dem Etikett stehen“. Hoffnung macht ein am 22. März auf der Tagesordnung des Bundesrates stehender Entschließungsantrag des Landes Rheinland-Pfalz, mit dem die Bundesregierung aufgefordert werden soll, eine Kennzeichnungspflicht der Haltungsform bei Fertigprodukten einzuführen.

Ein weiteres ungelöstes Problem ist laut Verbraucherzentrale der Verkauf von illegalen Käfigeiern aus anderen EU-Staaten, die das seit dem 1. Januar 2012 EU-weit geltende Käfighaltungsverbot – trotz zwölfjähriger Übergangsfrist – immer noch nicht vollständig umgesetzt haben. „Obwohl die Eier aus illegaler Käfighaltung stammen, können diese unerkannt als Zutaten in unseren Lebensmitteln landen“, so Valet. „Die EU muss endlich Sanktionen gegen diese Staaten einleiten und den Schmusekurs beenden. Der Handel mit Eiprodukten aus illegalen Käfigeiern muss verboten werden.“