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Ein Peak-Flow-Meter: Foto: AOK |
Mit DMP haben Patienten Asthma besser unter Kontrolle
Patienten, die über längere Zeit am
DMP
Asthma teilnehmen, haben ihre Erkrankung besser unter Kontrolle.
Teilnehmer eines solchen strukturierten Behandlungsprogramms müssen auch
weniger wegen ihrer chronischen Erkrankung ins Krankenhaus. Das ergab
eine aktuelle Sonderauswertung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes.
Die Evaluationsinstitute infas, Prognos und das Wissenschaftliche
Institut der Ärzte Deutschlands (WIAD) werteten die Dokumentationsdaten
von etwa 69.000 Kindern und Erwachsenen mit Asthma aus. Sie alle hatten
sich in den Jahren 2006 und 2007 in die entsprechenden
Curaplan-Programmen der AOK eingeschrieben. Über dreieinhalb Jahre
verfolgten die Wissenschaftler, wie sich die medizinischen Werte der
Teilnehmer entwickelten, die bei DMP-Asthma ununterbrochen am Ball
blieben. "Die Bilanz fiel positiv aus", sagt Peter Willenborg,
verantwortlich für die DMP-Patienten-Kommunikation beim
AOK-Bundesverband.
So stieg der Anteil der Patienten, die laut
Dokumentation keine Asthma-Symptome zeigten, von zehn auf knapp 27
Prozent. Der Anteil derer, die täglich Asthma-Symptome hatten, sank
dagegen - von knapp 24 auf 14,5 Prozent. In den dreieinhalb Jahren
hörten etwa 32 Prozent der Asthma-Patienten, die vorher geraucht hatten,
mit dem Rauchen auf. Insgesamt sank der Anteil der Raucher unter allen
DMP-Teilnehmern von 15,6 auf 13,2 Prozent.
"Die Auswertung der AOK-Daten zeigt auch, dass immer mehr Patienten
geschult werden", erläutert Willenborg. Der Anteil der Patienten, die an
einer vom Arzt empfohlenen Patientenschulung teilnahmen, stieg von
knapp 30 auf über 50 Prozent. Diese Schulungen sind ein wichtiger
Bestandteil der strukturierten Behandlungsprogramme. "Dabei lernen die
Patienten zum Beispiel verschiedene Atemtechniken und die richtige
Messung der Lungenwerte", so Willenborg. Durch die Einführung der DMP
ist das Angebot an Asthma-Schulungen stark ausgebaut worden.
Eine weitere positive Entwicklung, die die Auswertung
zeigt: Der Anteil der Patienten mit einem Selbstmanagement-Plan für
Notfälle stieg von 40 auf 54 Prozent. "Allerdings sank gleichzeitig der
Prozentsatz von Patienten, bei denen die Ärzte jährlich die korrekte
Inhalationstechnik überprüfen, von 81 auf 76 Prozent. Hier gibt es noch
Verbesserungspotenzial, denn oft werden die Asthma-Medikamente von den
Patienten nicht richtig inhaliert", so Willenborg. "Das führt dazu, dass
sie nicht richtig wirken können."
Die AOK bietet ihren Versicherten, die an einer bestimmten
chronischen Krankheit leiden, spezielle Behandlungsprogramme an. Diese
Programme heißen
AOK-Curaplan. Die Teilnahme ist freiwillig und für die Patienten kostenlos.
Disease-Management-Programme
Seit 2002 gibt es Disease-Management-Programme (DMP) für chronische Erkrankungen in Deutschland. Mittlerweile sind rund sieben Millionen Patienten bei ihren Krankenkassen eingeschrieben. Die speziellen Behandlungsprogramme gibt es für Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, Koronare Herzkrankheit, Brustkrebs, Asthma bronchiale und COPD.
Stand: 11/12