Posts mit dem Label Schwangerschaft werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Schwangerschaft werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 8. September 2013

Ernährungstipps für Schwangere

Um erhöhte Blutzuckerwerte zu senken oder Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen, sollten Schwangere
  • nicht "für zwei" essen, sondern darauf achten, dass sie genügend Nährstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente zu sich nehmen
  • statt drei große möglichst fünf kleine Mahlzeiten täglich zu sich nehmen
  • kohlenhydrathaltige Lebensmittel über den Tag verteilt essen, um den Blutzuckeranstieg nach den Mahlzeiten zu begrenzen
  • täglich Obst, Gemüse und frische Salate essen
  • zu jeder Hauptmahlzeit Vollkornprodukte oder Kartoffeln verzehren
  • bei der Zubereitung der Speisen und als Brotaufstrich wenig Fett verwenden
  • regelmäßig fettarme Milchprodukte zu sich nehmen
  • mindestens eineinhalb Liter Wasser, ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee trinken
  • sparsam salzen und lieber mit Kräutern würzen
  • Gemüse kurz im geschlossenen Topf in wenig Flüssigkeit und Fett garen
  • auf zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel wie Fruchtsäfte, Limonade, Eistee, Bonbons und Gummibärchen verzichten, da sie den Blutzuckerspiegel schnell erhöhen und
  • Süßwaren wie Schokolade, Kuchen und Kekse sowie Fertiggerichte nur in kleinen Mengen verzehren.
Weitere Infos: Mutterschafts-Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses

Quelle: AOK

Mittwoch, 14. August 2013

Richtig essen in der Schwangerschaft: Erhöhter Vitaminbedarf

Die Ernährung während der Schwangerschaft unterscheidet sich nur geringfügig von den allgemeinen Empfehlungen. Normalgewicht für die Mutter, ausreichend Bewegung und ein ausgewogenes Essen und Trinken beider Partner entsprechend der aid-Ernährungspyramide schafft die idealen Voraussetzungen für einen guten Schwangerschaftsverlauf und einen gesunden Start ins Leben.

Der Vitamin- und Mineralstoffbedarf steigt in der Schwangerschaft zum Teil deutlich an. Durch die höhere Nahrungsaufnahme und Anpassungsprozesse (zum Beispiel eine erhöhte Aufnahme und verminderte Ausscheidung) im Körper der Schwangeren kann der erhöhte Bedarf bei den meisten essenziellen Nährstoffen gedeckt werden. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure und Jod wird über die normale Ernährung jedoch nicht erreicht. Ob die Versorgung mit Eisen ausreichend ist, muss individuell ärztlich untersucht werden. Zwar wird bei einem leichten Nährstoffmangel vordergründig die Versorgung des Fetus gewährleistet, gegebenenfalls aber auf Kosten der Mutter. Ein Nährstoffmangel sollte über ein Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden, um dauerhafte Schäden bei Mutter und Kind auszuschließen.

Ausreichend Bewegung in der Schwangerschaft wirkt sich positiv auf Mutter und Kind aus. Werdende Mütter können Sportarten, die kein erhöhtes Sturz- oder Verletzungsrisiko mit sich bringen, auch weiterhin ausüben. Übergewichtigen Frauen kann Sport dabei helfen, die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft im Rahmen zu halten. Viele Schwangere neigen dazu, den Energiebedarf zu überschätzen und essen häufig mehr als notwendig.


Nadia Röwe, www.aid.de

Weitere Informationen zur Ernährung in der Schwangerschaft finden Sie im Heft:

"Das beste Essen in der Schwangerschaft", Bestell-Nr. 1605, Preis: 2,50 Euro, http://www.aid-medienshop.de

Weitere Informationen:

Netzwerk Gesund ins Leben, www.gesundinsleben.de


Donnerstag, 4. Juli 2013

Gestillte Säuglinge haben offenbar bessere Chancen

Stillkinder haben bessere Chancen, Karriere zu machen und sozial aufzusteigen. Das lassen die Resultate einer britischen Studie vermuten, an der rund 34.000 Befragte beteiligt waren. Die Wissenschaftler hatten die Daten von zwei Jahrgängen (1958 und 1970) ausgewertet, die von Geburt bis zum mittleren Alter begleitet wurden. Bei allen Teilnehmenden war bekannt, ob sie im Säuglingsalter Muttermilch oder Flaschennahrung erhalten hatten. 

Im Alter von 10 bis 11 Jahren wurden in psychologischen Tests die geistigen Fähigkeiten geprüft und anhand von Befragungen von Familie und Lehrern die Stressanfälligkeit eingeschätzt. Zudem verglichen die Wissenschaftler die soziale Schicht der Eltern mit der ihrer Kinder im Alter von 33 bis 34 Jahren. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Position in der Gesellschaft wurde anhand einer 4-Punkte-Skala eingeschätzt, in die unter anderem Angaben zum Beruf eingingen.

Offenbar bringt das Stillen im späteren Leben Vorteile in Beruf und Alltag und eine gesteigerte soziale Mobilität: Gestillte Kinder hatten durchweg höhere Chancen für einen sozialen Aufstieg. Sie schafften es um 24 Prozent häufiger, ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Position gegenüber den Eltern zu verbessern. Das Risiko für einen sozialen Abstieg war um ein Fünftel geringer. Der Zusammenhang war in beiden Jahrgängen gleich stark ausgeprägt, obwohl die Stillhäufigkeit sehr unterschiedlich war. Im Jahre 1958 wurden deutlich mehr Kinder mit Muttermilch ernährt (68 Prozent) als im Jahr 1970 (36 Prozent).

Frühere Studien hatten bereits bestätigt, dass Stillen die geistigen Leistungen in der Kindheit und im Erwachsenenalter erhöht. Die Wissenschaftler führen mehr als ein Drittel der positiven Auswirkungen des Stillens auf die dadurch gesteigerte Intelligenz und geringere Anfälligkeit für emotionalen Stress zurück. Vermutlich ist es eine Kombination aus den speziellen für die Gehirnentwicklung notwendigen Nährstoffen der Muttermilch und dem engen Körperkontakt zur Mutter, die den gestillten Säuglingen im späteren Leben Vorteile verschafft. Weitere Studien sind erforderlich, um die genauen Zusammenhänge zu erforschen.


Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Heft "Ernährung von Säuglingen - Empfehlungen für das erste Lebensjahr", Bestell-Nr. 61-1357, Preis: 2,50 Euro, www.aid-medienshop.de

Ausführlich mit dem Schwerpunktthema "Stillen" beschäftigt sich die Fachzeitschrift "Ernährung im Fokus" in der aktuellen Ausgabe 7-8/2013, www.aid.de/fachzeitschriften/eif/eif.php

Fragen beantworten aid-Experten im Forum "Säuglings- und Kinderernährung" auf www.was-wir-essen.de


Samstag, 15. Juni 2013

Stillen - Ernährung für Körper und Seele

Stillen ist die natürliche Ernährung und Muttermilch die ideale Nahrung für Säuglinge. Sie ist gut verdaulich und so zusammengesetzt, dass sie den Bedarf an Nährstoffen und Flüssigkeit im ersten Lebenshalbjahr decken kann. Auch werden gestillte Säuglinge seltener krank als nicht gestillte. Die Nationale Stillkommission setzt sich daher gemeinsam mit medizinischen Fachgesellschaften und Berufsverbänden in Deutschland dafür ein, dass Säuglinge wenn möglich gestillt werden. In ihren jetzt aktualisierten Faltblättern informiert die Stillkommission über die Bedeutung des Stillens, beantwortet häufige Fragen und nennt Ansprechpartner zur Beratung und Unterstützung beim Stillen.

Es ist allgemein bekannt, dass Muttermilch in den ersten Lebensmonaten den Bedarf an Nährstoffen und Flüssigkeit deckt, dass sie leicht verdaulich und hygienisch einwandfrei ist - und auch, dass gestillte Kinder seltener krank sind als nicht gestillte. Stillen ist aber mehr als Ernährung; es ist auch Nahrung für die Seele und fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind. Daher sind Körperkontakt, Liebe und ein gemeinsamer Rhythmus besonders wichtig für den Aufbau einer guten Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind.

Obwohl das Trinken von Muttermilch an der Brust eine angeborene Fähigkeit von Säuglingen ist, muss das Stillen erst erlernt werden und sich durch häufiges Üben einspielen. Insbesondere zu Beginn der Stillzeit brauchen Stillende daher kompetente Beratung und Unterstützung. Erfahrungsgemäß haben Frauen, die vorausschauend zum Stillen beraten und angeleitet werden, seltener Stillprobleme. Stillprobleme sind in Deutschland die häufigste Ursache für frühzeitiges Abstillen.

Viele Schwierigkeiten und Unsicherheiten beim Stillen sind auf mangelnde Information und Unterstützung zurückzuführen. Mit den - jetzt aktualisierten - Faltblättern gibt die am BfR angesiedelte Nationale Stillkommission praktische Tipps zum Stillen und Hinweise auf weitere Informationsquellen und Adressen von Organisationen, die neben der Hebamme, Stillberaterin oder dem Frauen- oder Kinderarzt bei Stillproblemen kontaktiert werden können.

Die „Stillinformationen für Schwangere“ (zum Einlegen in den Mutterpass) und die „Stillempfehlungen für die Säuglingszeit“ (zum Einlegen in das Kinderuntersuchungsheft) sind in deutscher, türkischer, russischer, englischer, französischer und italienischer Sprache erhältlich. Sie können kostenlos bei der Geschäftsstelle der Nationalen Stillkommission (E-Mail: stillkommission@bfr.bund.de) angefordert oder auch als PDF-Datei aus dem Internet (www.bfr.bund.de/stillkommission) heruntergeladen werden.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.


Samstag, 1. Juni 2013

Irrtümer rund um Allergien

Irrtümer rund um Allergien: "Kuhmilch, Weizen und Fisch sind im ersten Lebensjahr tabu für allergiegefährdete Babys"

Schade ist es, wenn aus gut gemeinter Sorge Anstrengungen unternommen oder Entbehrungen in Kauf genommen werden, ohne dass diese etwas nützen. So bekamen viele Babys in der Vergangenheit im ersten Lebensjahr vermeintlich allergenarme Kost zu essen. Auf der Roten Liste standen dabei alle Lebensmittel, die öfter Allergien auslösen wie beispielsweise Kuhmilch, Weizen oder Fisch. Dahinter steckte eine Vermeidungsstrategie. Man könnte im übertragenen Sinne auch sagen, man versuchte "dem Feind" aus dem Weg zu gehen. Heute - mit dem Wissen aus zahlreichen Studien - hat sich die Denkweise geändert. 

Der Kontakt mit möglichen Allergenen ist im ersten Lebensjahr erwünscht und das gilt für alle Babys, auch die allergiegefährdeten. Ab dem fünften Monat dürfen deswegen Schritt für Schritt, entsprechend den Bedürfnissen des Babys Kuhmilch, Weizen oder Fisch eingeführt werden. Neu ist auch die Erkenntnis, dass Babys in deren Familie Zöliakie - die Unverträglichkeit gegenüber Gluten aus Getreide - bekannt ist, schon zwischen dem fünften und siebten Monat kleine Mengen Weizen bekommen sollten. Damit kann das Risiko für diese Krankheit gesenkt werden, besonders wenn die Mutter begleitend noch stillt. 

Viele Familien dürften angesichts dieser Empfehlungen erleichtert sein, denn die Sorge, etwas Falsches zu füttern, wird dadurch wesentlich geringer. Was (werdende) Eltern tun können, um ihr Kind vor Allergien zu schützen, erfahren sie bei der neuen Telefonhotline vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) und dem Präventions- und Informationsnetzwerk Asthma/Allergien (pina).

Weitere Informationen zu Allergien: www.aktionsplan-allergien.de.

Dr. Sonja Floto-Stammen, www.aid.de

Freitag, 31. Mai 2013

Schwangerschaft und Erkältung: Sind Medikamente erlaubt?

Wenn in der Schwangerschaft die Nase läuft und der Hals kratzt, sollte der Griff in den Medikamentenschrank besonders gut überlegt sein. Denn einige Arzneistoffe in den üblichen Erkältungsmitteln können auch in den Blutkreislauf des Ungeborenen gelangen und dort unerwünschte Wirkung haben. Dabei gibt es bei leichten Erkältungsbeschwerden oft gute Alternativen.

"Bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit sollte man auf jeden Fall erst einmal ausreichend trinken", rät Heike Wendt, Apothekerin der Techniker Krankenkasse (TK). Denn der Körper braucht viel Flüssigkeit, um mit dem Infekt fertig zu werden. Am besten eignen sich warmer Tee wie Lindenblüten- oder Fencheltee. Schleimlösend wirkt auch eine Inhalation mit einigen wenigen Tropfen ätherischen Öls, die mit heißem Wasser übergossen werden. Die aufsteigenden Dämpfe wirken entzündungshemmend und befreien die Nase. Geeignet sind ätherische Öle wie Kiefern-, Eukalyptus- oder Fichtennadelöl.

Damit die Nasenschleimhaut nicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen wird und für weitere Erreger anfällig ist, sollte sie gut befeuchtet werden. Werdende Mütter können zu einer Nasendusche mit einer Salzwasserlösung greifen oder ein Nasenspray auf Meerwasserbasis benutzen. "Sollten stärker wirksame Nasensprays oder -tropfen notwendig sein, können kurzzeitig Präparate mit den Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin angewendet werden", sagt Dr. Christof Schaefer, Leiter des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie an der Berliner Charité. Der Kinderarzt weiter: "Bleibt die Anwendung auf wenige Tage begrenzt, besteht nach aktuellem Wissensstand kein Risiko. Bei sehr langer Therapiedauer oder starker Überdosierung könnten die abschwellenden Substanzen möglicherweise die Blutversorgung des Kindes einschränken."

Säfte auf pflanzlicher Basis wie Efeu oder Thymian sind meistens akzeptabel, dennoch sollte man bei diesen Kräuterextrakten vor der Einnahme den Arzt oder Apotheker fragen. Alkoholhaltige Säfte oder Tropfen sind dabei stets zu vermeiden. Häufig werden hustenlösende Präparate mit Acetylcystein oder Ambroxol verwendet, deren Einnahme bei leichten Erkältungsbeschwerden aber in der Regel nicht erforderlich ist.

Bei Bronchitis und Halsschmerzen gelten warme Kartoffelwickel als bewährtes Hausmittel. Dazu kocht man Kartoffeln mit der Schale und legt sie auf die Hälfte eines sauberen Küchenhandtuchs. Die andere Hälfte des Tuches darüber schlagen und die Kartoffeln zerdrücken. Danach in ein weiteres Tuch einschlagen und den Wickel eine halbe Stunde lang auf die Brust beziehungsweise den Hals legen. Unbedingt vorher vorsichtig die Temperatur mit dem Unterarm prüfen, damit man sich nicht verbrennt.

Bei leicht erhöhter Temperatur ist häufig Bettruhe die beste Therapie. Um Fieber zu senken, dürfen Schwangere in Absprache mit ihrem Arzt auch ein reines Paracetamol-Präparat einnehmen. Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand ist die Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft akzeptabel, so Dr. Schaefer. Bei Fieber deutlich über 38,5 Grad, das länger als ein bis zwei Tage andauert, sollte man grundsätzlich einen Arzt aufsuchen.

Hält der behandelnde Arzt bei einem schweren bakteriellen Infekt ein Antibiotikum für unbedingt erforderlich, kann er ein Penicillin-Präparat verordnen. Für Schwangere verträgliche Antibiotika sind nach aktuellem Wissensstand auch Erythromycin und Cephalosporine, so Dr. Schaefer. Ob werdende Mütter bestimmte Präparate einnehmen dürfen und welche Mittel als Alternative in Frage kommen, zeigt die Internetseite seines Instituts unter www.arzneimittel-in-der-schwangerschaft.de. Die Website gibt Ärzten, Apothekern und Laien wissenschaftlich aktuelle Informationen zu den wichtigsten Medikamenten in Schwangerschaft und Stillzeit. Die Entscheidung, ob und welches Arzneimittel die Patientin einnehmen darf, trifft allein der behandelnde Arzt. 

Wer einer Erkältung erst gar keine Chance geben will, stärkt am besten seine Immunabwehr und beherzigt einfache Hygieneregeln. TK-Apothekerin Wendt: "Ausreichendes Händewaschen hält Erkältungsviren auf Abstand. Wichtig ist auch, Abstand zu offensichtlich erkrankten Menschen zu halten. Sofern die Schwangerschaft es zulässt, regelmäßig spazieren gehen. Die Bewegung an der frischen Luft wirkt wie ein natürlicher Bakterienkiller."

Weitere Informationen rund um das Thema Schwangerschaft gibt es im Internet auf der Homepage der TK unter www.tk.de in der Rubrik "Medizin & Gesundheit/Schwangerschaft & Kinder".

Vegane Ernährung in der Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft kommt es zu vielen Veränderungen im Körper einer Frau. Vor allem ab dem vierten Schwangerschaftsmonat spielen erhöhte Zufuhrempfehlungen für Nahrungsenergie, Protein, essentielle Fettsäuren, die Vitamine A, B2, B6, B12 und Folat sowie die Mineralstoffe Eisen, Zink und Jod eine wichtige Rolle. Sinnvoll ist eine kompetente Ernährungsberatung. 

„Bei einer veganen Lebensweise bedarf es besonders in der Schwangerschaft einer sorgfältigen Planung, um dem veränderten Energie- und Nährstoffbedarf gerecht zu werden“, sagt VEBU-Geschäftsführer Sebastian Zösch. „Eine vegane Ernährung ist aber grundsätzlich möglich.“ Ähnliches formuliert die American Dietetic Association (ADA), indem sie feststellt: „Gut geplante vegane und andere Arten der vegetarischen Ernährungsweise sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Pubertät.“

Nahrungsenergie
Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat ist der Energiebedarf um etwa 250 kcal pro Tag erhöht. Da der Bedarf einzelner Vitamine und Mineralstoffe zum Teil deutlich stärker ansteigt, sollte vor allem auf Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte zurückgegriffen werden.

Protein (Eiweiß)
Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat erhöht sich der Proteinbedarf um etwa 20 Prozent. Dieser kann durch proteinreiche pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Vollgetreide, Nüsse und Ölsamen gedeckt werden.

Essentielle Fettsäuren
Veganerinnen sollten während der Schwangerschaft für eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren sorgen. Dazu zählt neben der α-Linolensäure, die beispielsweise durch einen Teelöffel Leinöl täglich aufgenommen werden kann, auch die Docosahexaensäure (DHA), die in speziellen Algenölen enthalten ist.

Vitamine
Gelbes, grünes und oranges Gemüse wie Möhren, Brokkoli und Aprikosen bieten eine gute Quelle für β-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird und so dessen gesteigerten Bedarf deckt. Vitamin D wird durch Sonneneinstrahlung in der menschlichen Haut gebildet. Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft sind deshalb empfehlenswert für jede Schwangere. In den sonnenarmen Monaten (Oktober bis März) sollte Vitamin D durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Der gesteigerte Bedarf an Vitamin B6 lässt sich über den Verzehr von Bananen, Hülsenfrüchten, Vollgetreide, Walnüssen, Avocados, Ölsaaten und Kohl decken. 


Da Vitamin B12 in pflanzlichen Lebensmitteln nicht oder nur in Spuren vorkommt, sollten Veganerinnen angereicherte Lebensmittel, Vitamin-B12-Zahncreme und/oder Nahrungsergänzungsmittel verwenden. Eine gute Versorgung mit Folat ist von besonderer Bedeutung für die Zellbildung. Das Vitamin steckt in grünem Blattgemüse, Vollgetreide und Hülsenfrüchten. Etwa ein Drittel bis die Hälfte der Lebensmittel sollte als unerhitzte Frischkost verzehrt werden. Zusätzlich sollten Frauen die schwanger werden wollen, 400 µg Folsäure spätestens vier Wochen vor Beginn der Schwangerschaft und während des ersten Drittels der Schwangerschaft supplementieren.

Mineralstoffe
Während der Schwangerschaft sollten Frauen ihre Eisenzufuhr verdoppeln. Veganerinnen können dafür auf Hülsenfrüchte, Vollgetreide, Nüsse und Samen zurückgreifen. Durch die Kombination mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wird die Eisenaufnahme verbessert. In Absprache mit dem Arzt kann eine zusätzliche Aufnahme von Eisen durch Supplemente sinnvoll sein, denn auch bei Mischkost ist die empfohlene erhöhte Eisenzufuhr nur schwer erreichbar. 


Empfehlenswert ist außerdem die ausschließliche Verwendung von jodiertem Speise- oder Meersalz sowie die gelegentliche Verwendung von Meeresalgen mit moderatem Jodgehalt. Eine zusätzliche Versorgung mit Jod über Nahrungsergänzungsmittel kann in Absprache mit dem Arzt sinnvoll sein. Eine ausreichende Zinkversorgung ist durch Vollgetreide, Hülsenfrüchte, Ölsamen und Nüsse zu erreichen. Auch für eine ausreichende Kalziumversorgung sollte gesorgt sein. Als gute Kalziumquellen bieten sich Sesam und Sesammus, Nüsse, Amaranth und Grünkohl sowie mit Kalzium angereicherte Produkte (z.B. Soja- oder Hafermilch) an, außerdem kalziumreiche Mineralwässer.

Schwangere Veganerinnen sollten ihre Nährstoffversorgung zusätzlich regelmäßig überprüfen lassen und bei einem diagnostizierten Mangel auf Nährstoffpräparate zurückgreifen.

Quellen
DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung), ÖGE (Österreichische Gesellschaft für Ernährung), SGE (Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung), SVE (Schweizerische Vereinigung für Ernährung) (Hrsg) (2008): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Neuer Umschau Buchverlag, Neustadt an der Weinstraße, 3. korr. Nachdruck

Leitzmann C, Keller M: Vegetarische Ernährung. UTB, Stuttgart, 2. Aufl. 2010


Der VEBU ist die größte Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in Deutschland. Seit ihrer Gründung 1892 wirkt die Organisation mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit darauf hin, den Fleischkonsum in der Gesellschaft deutlich zu senken sowie die vegetarische Lebensweise als attraktive Alternative möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.

Dienstag, 28. Mai 2013

Weniger Schwangere greifen zur Zigarette

In Thüringen greifen weniger Frauen während der Schwangerschaft zur Zigarette.
Foto: Techniker Krankenkasse (TK)


In Thüringen greifen weniger Frauen während der Schwangerschaft zur Zigarette. Mit 9,7 Prozent liegt der Anteil rauchender Schwangerer im Jahr 2011 deutlich unter den Werten der beiden Vorjahre (2010: 10,8 Prozent, 2009: 10,1 Prozent), jedoch immer noch weit über Bundesdurchschnitt. Darauf weist die Techniker Krankenkasse (TK) hin und bezieht sich auf aktuelle Daten zur Qualitätssicherung im Krankenhaus.

"Statistisch gesehen greift damit immer noch jede zehnte werdende Mutter im Freistaat zur Zigarette, was mit erheblichen Risiken für das ungeborene Leben verbunden ist", so Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen.

Von insgesamt 15.540 befragten Schwangeren haben 1.516 geraucht. Der Großteil - 1.248 Frauen - hat bis zu zehn Zigaretten täglich konsumiert, 231 Frauen haben elf bis maximal 20 Zigaretten, 18 Frauen sogar mehr als 20 Stück geraucht.

"Babys von Müttern, die 20 Zigaretten pro Tag rauchen, nehmen schon im Mutterleib Schadstoffe von über 5.000 Zigaretten auf, die sowohl die Entwicklung des Kindes als auch die Gesundheit der Mutter erheblich beeinträchtigen", betont Dressel.

Bundesweit rauchten im Jahr 2011 insgesamt 7,9 Prozent der schwangeren Frauen und damit erneut weniger als im Vorjahr (2010: 8,5 Prozent).

Sonntag, 26. Mai 2013

Schwangerschaftsdiabetes - Test erhöht Sicherheit für Mutter und Kind

Schwangerschaftsdiabetes gehört in Deutschland zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft. Frühzeitig erkannt, kann die Erkrankung gut behandelt werden. Deshalb übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen seit März 2012 die Kosten für die Untersuchung. Warum es sinnvoll ist, dass sich werdende Mütter auf Schwangerschaftsdiabetes testen lassen, erläutert Dr. Astrid Maroß. Sie ist Ärztin im AOK-Bundesverband.

Bei Gestationsdiabetes (GDM), auch Schwangerschaftsdiabetes genannt, steigt der Blutzuckerspiegel der werdenden Mutter zu stark an. Eine Ursache dafür ist die Zunahme von Schwangerschaftshormonen. Sie mindern die Wirkung des Hormons Insulin, ohne das Zucker nicht vom Blut in die Zellen gelangen kann. "Da Schwangerschaftsdiabetes nur selten Beschwerden verursacht, bemerken die Frauen den erhöhten Blutzuckerspiegel meist nicht", sagt Maroß. Stark übergewichtige Frauen neigen besonders dazu, GDM zu entwickeln. Das Risiko ist auch erhöht, wenn Diabetes mellitus Typ 2 in der Familie vorkommt oder eine Frau bereits GDM hatte. Bei den meisten Frauen verschwindet der Diabetes nach der Entbindung wieder.

Risiken vermeiden


"Wird Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig festgestellt, kann er gut behandelt, und Risiken für Mutter und Kind können vermieden werden", sagt AOK-Medizinerin Maroß. Zwar entwickelt sich auch bei den meisten werdenden Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes das Kind normal. Allerdings sind die Säuglinge bei der Geburt im Durchschnitt schwerer und größer. Bei größeren Kindern kann sich die Geburt nach dem Austritt des Kopfes verzögern. Bei dieser sogenannten Schulterdystokie können sich Mutter und Kind verletzen. Wird ein Schwangerschaftsdiabetes behandelt, kommt es nach Angaben des Gemeinsamen Bundesausschusses seltener zu Schulterdystokien. Außerdem lässt sich durch eine Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes das Risiko für Präemklampsie senken. Bei dieser seltenen Schwangerschaftserkrankung wird zu viel Eiweiß mit dem Urin ausgeschieden, der Blutdruck steigt und Wasser lagert sich im Körper ein. "Ohne Behandlung kann Präemklampsie Mutter und Kind schaden", warnt Maroß.

GDM lässt sich mittels eines Zuckertests (Glukosetoleranztest) feststellen. Dafür wird Frauen in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche ein Vortest angeboten, bei dem sie ein Glas Wasser mit 50 Gramm Zucker trinken. Nach einer Stunde wird ihnen Blut aus der Armvene abgenommen und der Blutzuckerwert bestimmt. Ist der Wert erhöht, folgt ein zweiter Test mit 75 Gramm Glukose. Dafür muss die Schwangere nüchtern sein – sie darf also mindestens acht Stunden vor dem Test nichts gegessen und getrunken haben. Jeweils nach einer und nach zwei Stunden wird wiederum Blut entnommen. Liegt der Blutzuckerwert nach einer Stunde bei 180 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder darüber oder nach zwei Stunden bei 153 mg/dl oder darüber, liegt Schwangerschaftsdiabetes vor.

"Meist reichen eine Umstellung der Ernährung und regelmäßige Bewegung aus, um die Blutzuckerwerte zu normalisieren", sagt AOK-Ärztin Maroß. Nur wenige Frauen haben so hohe Zuckerwerte, dass sie Insulin spritzen sollten.

Das Deutsche Diabetes-Zentrum Düsseldorf empfiehlt übergewichtigen Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes, sich fettarm zu ernähren, damit sie in der Schwangerschaft nur wenig zunehmen. Eine dauerhafte Gewichtsabnahme sollten sie auf die Zeit nach der Geburt und Stillzeit verschieben und dabei auf radikale Diäten verzichten.

Ernährungstipps für Schwangere

Um erhöhte Blutzuckerwerte zu senken oder Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen, sollten Schwangere
  • nicht "für zwei" essen, sondern darauf achten, dass sie genügend Nährstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente zu sich nehmen
  • statt drei große möglichst fünf kleine Mahlzeiten täglich zu sich nehmen
  • kohlenhydrathaltige Lebensmittel über den Tag verteilt essen, um den Blutzuckeranstieg nach den Mahlzeiten zu begrenzen
  • täglich Obst, Gemüse und frische Salate essen
  • zu jeder Hauptmahlzeit Vollkornprodukte oder Kartoffeln verzehren
  • bei der Zubereitung der Speisen und als Brotaufstrich wenig Fett verwenden
  • regelmäßig fettarme Milchprodukte zu sich nehmen
  • mindestens eineinhalb Liter Wasser, ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee trinken
  • sparsam salzen und lieber mit Kräutern würzen
  • Gemüse kurz im geschlossenen Topf in wenig Flüssigkeit und Fett garen
  • auf zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel wie Fruchtsäfte, Limonade, Eistee, Bonbons und Gummibärchen verzichten, da sie den Blutzuckerspiegel schnell erhöhen und
  • Süßwaren wie Schokolade, Kuchen und Kekse sowie Fertiggerichte nur in kleinen Mengen verzehren.
Weitere Infos: Mutterschafts-Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses

Heuschnupfen in der Schwangerschaft

Die Nase läuft, die Augen jucken: Schätzungen zufolge leidet in Deutschland jeder vierte bis fünfte Erwachsene unter Heuschnupfen. Das heißt: Der Körper reagiert allergisch auf verschiedene Blüten- und Gräserpollen oder Pilzsporen. Die meisten Betroffenen nehmen Medikamente, die die überschießende Abwehrreaktion eindämmen sollen, die Schuld an der triefenden Nase, den juckenden Augen und Niesattacken ist. Aber: Dürfen auch Schwangere die Arzneimittel weiternehmen?

Dr. Christof Schaefer vom Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie in Berlin, mit dem die Techniker Krankenkasse (TK) bei Fragen zur Arzneimittelsicherheit in der Schwangerschaft zusammenarbeitet, erklärt hierzu: "Viele Medikamente, die gegen Allergien wirken, dürfen auch werdende Mütter einnehmen. Selbstverständlich müssen sie im Einzelfall stets mit ihrem Arzt überprüfen, ob es sich tatsächlich um einen allergischen Schnupfen handelt - und nicht etwa um eine Erkältung oder eine schwangerschaftsbedingt geschwollene Nasenschleimhaut", so der Leiter des Instituts.

Der Arzt sieht keinen Grund, dass Frauen während der Schwangerschaft eine therapiebedürftige Allergie unbehandelt lassen und die Beschwerden einfach "aushalten" - zumal eine nicht behandelte schwere Allergie zu einem Bronchialasthma führen kann, einer erheblichen Belastung für eine schwangere Frau.

Schaefer nennt Arzneimittel, die - in Absprache mit dem behandelnden Arzt - für eine Therapie in Frage kommen können: "Als Nasenspray oder als Augentropfen eignen sich die Wirkstoffe Azelastin, Cromoglicinsäure und Levocabastin." Bei diesen Wirkstoffen sei bisher kein nachteiliger Effekt auf die Entwicklung des Babys bekannt geworden. Bei akut stark verstopfter Nase können werdende Mütter auch kurzzeitig abschwellende Nasensprays oder -tropfen mit den Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin einsetzen. Schaefer: "Wenn die Mittel nur wenige Tage angewendet werden, besteht nach aktuellem Erkenntnisstand kein Risiko."

Wenn eine lokale Therapie nicht ausreicht, können Schwangere auch Loratadin oder Cetirizin in Tablettenform in der üblichen Dosierung einnehmen, so der Arzt weiter. "Diese Wirkstoffe gehören zu den in der Schwangerschaft am besten untersuchten überhaupt, und Nebenwirkungen für das Kind wurden bisher nicht beschrieben", sagt Schaefer. Auch bei den verschreibungspflichtigen Antiallergika - etwa Kortison haltigen Asthmasprays - bestehe kein Grund, die Behandlung in Frage zu stellen oder sich Sorgen um das ungeborene Kind zu machen. Mehr Informationen und Kontaktdaten finden interessierte Frauen unter www.embryotox.de oder www.arzneimittel-in-der-schwangerschaft.de.

Ausführliche Informationen über Heuschnupfen bietet zudem die Website der TK unter www.tk.de, Webcode 028268. Sie enthält auch Tipps, wie Allergiker die Pollenbelastung im Alltag reduzieren können. TK-Gesundheitsexpertin Nicole Liptow nennt Beispiele: "Empfehlenswert ist es, vor dem Schlafengehen zu duschen und Haare zu waschen, bei geschlossenem Fenster zu schlafen und die Wohnräume möglichst dann zu lüften, wenn es geregnet hat."  

Donnerstag, 7. März 2013

Schwangerschaft: Jod für die Schilddrüse

Erwachsene sollten laut Empfehlung täglich 180 bis 200 Mikrogramm (µg) Jod zu sich nehmen, Schwangere durch ihren höheren Bedarf 230 µg Jod. Heute ist Deutschland durch die Verwendung von Jodsalz zwar kein Jodmangelgebiet mehr, trotzdem erreicht die Aufnahme die Empfehlungen immer noch nicht. Die mittlere Aufnahme liegt bei circa 110 bis 120 µg Jod am Tag. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind unzureichend mit Jod versorgt, bei den Schwangeren sogar 50 Prozent. Diese Versorgungslücken können selbst in geringer Ausprägung die Entwicklung des Kindes negativ beeinflussen. Deshalb wird allen Schwangeren zur Vorbeugung die Einnahme eines Jodpräparats und eine jodreiche Ernährung empfohlen.

Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das für die Bildung der Schilddrüsenhormone notwendig ist. Diese Hormone regulieren wichtige Stoffwechselabläufe im Körper. Ein längerfristiger Mangel kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Störungen führen. Typische Symptome einer Unterversorgung sind ein Enge- und Druckgefühl im Hals ("Kloß-Gefühl"), Atem- und Schluckbeschwerden, Zunahme des Halsumfangs (Struma), Veränderung der sichtbaren Halsvenen sowie unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit,

Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Kältegefühl, Verdauungsbeschwerden, Leistungsminderung und erhöhte Infektanfälligkeit. Auch Hautveränderungen (feuchte bzw. trockene Haut) können auf einen Jodmangel hinweisen. Ein Mangel während der Schwangerschaft kann die Entwicklung und Intelligenz des Kindes beeinträchtigen und in starker Ausprägung zu einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten oder Fehlbildungen führen. Jod ist an der Steuerung des Wachstums, der Knochenbildung und der Gehirnentwicklung des Embryos im Mutterleib beteiligt.

Schwangere sollten deshalb täglich ein Präparat mit 100 bis 150 µg Jod einnehmen und jodreiche Lebensmittel wie Meeresfisch (zweimal pro Woche) und Milch und Milchprodukte (täglich) essen. Zusätzlich sollten sie Jodsalz verwenden und damit hergestellte Produkte bevorzugen. Von der Verwendung getrockneter Algen- und Tangpräparate wird abgeraten, da diese zu hohe Mengen Jod enthalten können. Frauen mit Schilddrüsen-erkrankungen sollten Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Nadia Röwe, www.aid.de

Weitere Informationen zur Ernährung in der Schwangerschaft finden Sie im Heft:
"Das beste Essen in der Schwangerschaft", Bestell-Nr. 61-1605, Preis: 2,50 Euro, www.aid-medienshop.de

Weitere Informationen:
Netzwerk Gesund ins Leben, www.gesundinsleben.de

Sonntag, 3. März 2013

Gesunder Lebensstil in der Schwangerschaft senkt Übergewichtsrisiko

Bereits in der Schwangerschaft werden die Weichen für die Gesundheit des Kindes gestellt. Offenbar hat der Lebensstil der werdenden Mutter großen Einfluss auf das Geburtsgewicht und damit das spätere Übergewichtsrisiko bis zum Erwachsenenalter. So lautet das Fazit einer internationalen Studie. Wissenschaftler der Charité-Universitätsmedizin Berlin hatten 66 Studien aus 26 Ländern mit mehr als 640.000 Probanden ausgewertet. Die Teilnehmer waren bis zu 75 Jahre alt. In den meisten Veröffentlichungen diente der Körpermassenindex (BMI) als Maß zur Beurteilung des Körpergewichts. Der BMI ist das Verhältnis von Gewicht zur Körpergröße. Bei Kindern und Jugendlichen wird er mit Alter und Geschlecht in Bezug gesetzt.

Das Resultat: Das individuelle Geburtsgewicht steht mit dem lebenslangen Übergewichtsrisiko in Zusammenhang - unabhängig von Faktoren wie Herkunft, Geschlecht, Gewicht der Eltern und Gewichtszunahme in den ersten Lebensmonaten. Kinder, die bei der Geburt mehr als 4.000 Gramm wogen, hatten im Vergleich zu normalgewichtigen Säuglingen ein doppelt so hohes Risiko für Übergewicht; auch im Erwachsenenalter. Ein geringes Geburtsgewicht von weniger als 2.500 Gramm sollte aber nicht angestrebt werden, betonen die Wissenschaftler.

Wenn Neugeborene ein zu hohes Gewicht haben, hat der Fötus im Mutterleib zu viele Nährstoffe erhalten. Übergewicht, Überernährung, Bewegungsmangel und daraus resultierende Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes in der Schwangerschaft begünstigen ein hohes Gewicht bei der Geburt. Weitere Untersuchungen sollen folgen, um den Zusammenhang zwischen dem Verlauf der Schwangerschaft und späterem Übergewicht des Kindes besser verstehen zu können.

Die optimale Basis für eine gesunde Entwicklung des Ungeborenen ist eine ausgewogene Ernährung der Mutter. Sie sollte reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukte essen, tierische Produkte in Maßen und nur gelegentlich Süßigkeiten und Snacks, raten der aid infodienst in Bonn und das Netzwerk "Gesund ins Leben". So ist das Baby mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt. Zum Durstlöschen eignen sich kalorienfreie Getränke wie Trink- und Mineralwasser oder ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees.

Für zwei essen müssen Schwangere nicht. Denn der Energiebedarf steigt nur geringfügig an und das auch erst ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Ebenso wichtig wie eine gesunde Ernährung ist regelmäßige körperliche Bewegung wie Spazieren gehen, Schwimmen oder Gymnastik. Das tut Mutter und Kind gut und beugt auch einer zu hohen Gewichtszunahme in der Schwangerschaft vor. "Denn das Körpergewicht der Frau vor der Schwangerschaft ist von großer Bedeutung für den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung. Frauen sollten daher am besten schon vor der Schwangerschaft Normalgewicht anstreben", so die Empfehlung des Netzwerks "Gesund ins Leben".

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

Netzwerk "Gesund ins Leben":
www.gesund-ins-leben.de
aid-Heft "Das beste Essen in der Schwangerschaft"
Bestell-Nr. 61-1605, Preis: 2,50 Euro, www.aid-medienshop.de

www.was-wir-essen.de, Spezielle Ernährungsinfos, Schwangere

Für Fachkräfte: Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben www.gesundinsleben.de/fuer-fachkraefte/medien-materialien/handlungsempfehlungen/schwangerschaft/

Dienstag, 26. Februar 2013

Richtig essen in der Schwangerschaft

Nur circa 20 Prozent der Deutschen sind ausreichend mit Folat versorgt. Für Schwangere ist es durch den deutlich erhöhten Bedarf fast unmöglich, allein über die Ernährung ausreichend mit diesem Vitamin versorgt zu sein. Eine Unterversorgung mit Folsäure kann jedoch Mutter und Kind schaden. Deshalb wird allen Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder ein Kind erwarten, zur Vorbeugung von Mangelsymptomen ein Folsäurepräparat empfohlen.

Folat, beziehungsweise Folsäure ist ein essenzielles B-Vitamin und kommt natürlicherweise in Lebensmitteln vor (Folat) oder wird synthetisch (Folsäure) für Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel hergestellt. Es ist wasserlöslich und empfindlich gegenüber Licht, Sauerstoff und Hitze. Folathaltiges Gemüse sollte deshalb kurz, aber gründlich abgewaschen (nicht wässern!), schnell verbraucht und nicht zu lange gekocht werden. Im Körper ist Folat, bzw. Folsäure bei Zellteilungs- und Wachstumsprozessen beteiligt. Ein Mangel führt zu Blutarmut, Verdauungsstörungen und Veränderungen an den Schleimhäuten. Speziell beim Fötus kann eine unzureichende Versorgung zu Neuralrohrdefekten ("offener Rücken", bzw. "Spina bifida") und Fehlbildungen wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten führen. Circa 800 Babys kommen jedes Jahr in Deutschland mit einem offenen Rücken zur Welt und etwa 400 Schwangerschaften werden nach der Diagnose im Mutterleib abgebrochen.

Erwachsene sollten täglich 400 Mikrogramm (µg) Folsäure zu sich nehmen. Schwangeren werden durch den erhöhten Bedarf 600 µg Folsäure empfohlen. Um diesen Bedarf decken zu können, sollten Schwangere täglich ein Präparat mit 400 µg Folsäure einnehmen. Auch Frauen mit Kinderwunsch sollten bereits vor der Empfängnis vorsorgen, da beim ungeborenen Baby der Schluss des Rückenmarkkanals bereits in der vierten Embryonalwoche erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt wissen die meisten Frauen noch nicht, dass sie ein Kind erwarten. Ob bei einer späten Kenntnis der Schwangerschaft eine höhere Dosierung sinnvoll ist, sollte nach Rücksprache mit dem Gynäkologen entschieden werden. Das Präparat sollte bis Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels eingenommen werden.

Zusätzlich sollte auf eine folatreiche Ernährung mit reichlich grünem Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreideprodukten und Zitrusfrüchten geachtet werden. Frühstücksflocken und -müslis sowie Molkereiprodukte sind zudem häufig mit Folsäure angereichert und werden entsprechend beworben.

Nadia Röwe, www.aid.de

Weitere Informationen zur Ernährung in der Schwangerschaft finden Sie im Heft: "Das beste Essen in der Schwangerschaft", Bestell-Nr. 61-1605, Preis: 2,50 Euro, www.aid-medienshop.de

Weitere Informationen:
Netzwerk Gesund ins Leben, www.gesundinsleben.de

Donnerstag, 21. Februar 2013

Kaiserschnitt - Aufklärung nicht unter allen Umständen

Kaiserschnittentbindungen laufen natürlichen Geburten immer stärker den Rang ab. Kliniken mit Entbindungsstationen tun jedoch im Vorfeld der Niederkunft zu wenig, um Ratsuchende gezielt anzusprechen und sie mit dieser Problematik vertraut zu machen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Verbraucherzentrale NRW bei 44 Geburtsstationen in Nordrhein-Westfalen. Die Krankenhäuser nutzen auch das Internet zu wenig, um Schwangere bereits bei der Suche nach einer geeigneten Geburtsklinik über Risiken bei der Schnittentbindung und mögliche Alternativen zu informieren. "Aufklärung zu einer Geburt mit Bauchschnitt erfolgt meist erst, nachdem sich werdende Mütter in der Klinik angemeldet haben oder aufgenommen wurden – und häufig auch erst dann, wenn Risiken erkennbar sind", erklärt Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW.

Die Entscheidung für eine Geburt per Skalpell ist vielfach eine Frage des Ermessens: Jedes dritte Kind kommt in Deutschland inzwischen per Kaiserschnitt zur Welt. Die Zahl hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Eine aktuelle Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung offenbart hierbei starke regionale Schwankungen zwischen 17 und 51 Prozent (in Nordrhein-Westfalen zum Beispiel: 24 Prozent Kaiserschnittgeburten im Rhein-Sieg-Kreis und 43 Prozent im Kreis Olpe).

 Darin spiegeln sich auch Einstellung und Umgang der jeweiligen Klinik mit dieser technischen Lösung. Da der Kaiserschnitt zwar immer häufiger, aber nicht von sämtlichen Kliniken gleichermaßen angewendet wird und nicht immer einen begründeten Notfall darstellt, benötigen Schwangere sehr gute Informationen über dessen Vor- und Nachteile sowie über den Umgang der Kliniken mit dieser Geburtsform. Nur dann haben sie auch eine faire Chance, das Thema Schnittentbindung bei der Wahl eines Krankenhauses mit zu bedenken.

Vor diesem Hintergrund hat die Verbraucherzentrale NRW bei jeder dritten Klinik mit Geburtsstation in Nordrhein-Westfalen (insgesamt 61) nachgefragt, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form Schwangere über die jeweilige Kaiserschnittpraxis informiert werden. Von 48 Reaktionen lieferten 44 Rückläufe aussagekräftige Daten: 32 Kliniken geben an, über keinen bestimmten Zeitpunkt – etwa bereits bei der Kliniksuche – für eine umfassende Aufklärung zu verfügen. Nur wenn sich Komplikationen abzeichnen, kommt der Kaiserschnitt in 38 Geburtskliniken (86 Prozent) ausführlich zwischen Arzt und der Schwangeren zur Sprache. In diesem Fall informieren fast alle Kliniken (43 bzw. 98 Prozent) werdende Mütter und Väter über die Risiken und zeigen alternative Entbindungsformen auf (40 bzw. 91 Prozent).

Ergänzend im Vorfeld bietet jedoch nur rund die Hälfte der Entbindungsstationen zusätzliche Veranstaltungen und schriftliche Materialien rund um den Kaiserschnitt an. Auch mit speziellen Informationen im Internet hapert’s noch sehr: Nur 23 Kliniken (38 Prozent) erläutern in drei bis fünf Sätzen den Ablauf eines Kaiserschnitts. Auf Nutzen und Risiken weisen gerade mal drei Krankenhäuser hin.

Fazit: "Beim Kaiserschnitt fehlen feste Standards. Viele Kliniken mit Geburtsstationen nehmen bei diesem heiklen Thema die Pflichten zur Information und Aufklärung, wie sie das neue Patientenrechtegesetz künftig festschreibt, nicht sorgfältig genug wahr. Viele Schwangere wählen ein Krankenhaus, ohne vorher zu wissen, ob Entbindungen mit Skalpell dort an der Tagesordnung sind. Oftmals bleibt ihnen keine eigene Wahl, und sie müssen sich kurz oder während einer Geburt ohne ausreichende Kenntnis für oder gegen einen Kaiserschnitt entscheiden"; kritisiert Müller.

Der NRW-Verbraucherzentralenchef fordert von den Kliniken ein stärkeres Engagement: "In Zeiten generell zugänglicher Information gehört eine fest installierte und frühzeitige Aufklärung rund um den Kaiserschnitt zum Standardprogramm einer Entbindungsstation." Konkret müssen die Kliniken sämtliche krankenhausspezifischen sowie allgemeinen Informationen rund um die Kaiserschnittproblematik öffentlich – online oder gedruckt – zugänglich machen. "Nur anhand einer umfassenden Vorbereitung, in der alle Fakten und Erkenntnisse sowie Zahlen über Häufigkeit der Kaiserschnitte erläutert werden, können werdende Mütter und Väter souverän eine Entscheidung für eine Entbindung in einer Klinik treffen, die ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht", erklärt Müller. Dabei dürfen auch Informationen über Schmerzen nach der Operation, Komplikationen bei späteren Schwangerschaften und mögliche seelische Belastungen nicht fehlen.

Den vollständigen Bericht zum Umgang der befragten Entbindungskliniken mit Kaiserschnitten gibt’s im Internet unter www.vz-nrw.de/kaiserschnitt.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Der Body-Mass-Index

Der Body-Mass-Index ist für viele Fachkräfte und Laien nach wie vor das wichtigste Beurteilungskriterium für das Gewicht. Dabei sagt der Wert nur wenig über das Erkrankungsrisiko aus und ist nicht für jeden geeignet.

Der Body-Mass-Index, kurz BMI, gibt an, wie viel Kilogramm Körpergewicht auf einen Quadratmeter Körperoberfläche fallen. In der Diagnose von Über- und Untergewicht ist der Wert ein etabliertes Diagnosekriterium. Doch obwohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Körperfett mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen verbunden ist, besitzt der BMI für das Krankheitsrisiko nur wenig Aussagekraft. Das größte Risiko für übergewichtsassoziierte Folgeerkrankungen geht vom sogenannten Bierbauch aus. Fettpolster an den Hüften und am Po sind bis zu einem gewissen Grad nur ein kosmetisches Problem. Wo das Übergewicht sitzt, berücksichtigt der BMI allerdings nicht. Gleichzeitig können bewegungsfaule Menschen mit wenig Muskelansatz reichlich Fett am Bauch aufweisen und dennoch einen BMI im Normalbereich haben.

Als normaler BMI-Bereich ist der Gewichtsbereich festgelegt, der in Bevölkerungsstudien mit der höchsten Lebenserwartung einhergeht. Interessanterweise kamen verschiedene Beobachtungen der letzten Jahre zu dem Schluss, dass leicht übergewichtige Senioren bei Krankheit eine höhere Überlebenschance haben, als die mit einem BMI im „Normalbereich“ von 19 bis 24 Kilogramm pro Quadratmeter. Dieser Wert ist nur für Menschen bis zu einem Alter von 24 Jahren erstrebenswert. Ab dann verschiebt sich der optimale Bereich in Fünf-Jahres-Schritten um jeweils einen Punkt nach oben. Ab 65 Jahren darf der BMI zwischen 24 und 29 Kilogramm pro Quadratmeter liegen.

Bei einem multikulturellen Patientenstamm verliert der BMI zusätzlich an Aussagekraft, da sich die Erkrankungsrisiken in erster Linie auf hellhäutige Europäer und Amerikaner beziehen. Das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, kann bei Asiaten aufgrund des zierlichen Körperbaus bereits bei einem BMI im oberen Normalbereich erheblich erhöht sein. Auch bei sehr großen oder sehr kleinen Menschen sowie bei Menschen mit veränderter Körperzusammensetzung wie Hochleistungssportlern, Schwangeren und Stillenden verliert der Wert an Relevanz.

Das Taille-zu-Größe-Verhältnis ist besser geeignet, um das Risiko für eine übergewichtsverursachte Erkrankung einzuschätzen. Dieses setzt den Bauchumfang ins Verhältnis zur Körpergröße und berücksichtigt folglich vor allem das Fett am Bauch. Der Normbereich liegt hier zwischen 0,4 und 0,5.

Quelle: www.fet-ev.eu