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Dienstag, 13. August 2013

Endlich erwachsen

Mit Schulabschluss und großen Plänen in der Tasche wagen viele junge Leute jetzt den Sprung in ein neues Leben. Studium oder Ausbildung stehen an, bei einigen auch ein Auslandsjahr oder ein großer Trip. Beim Ansteuern und Umsetzen aller Ziele gilt es jedoch, die Kosten für den Gang auf eigenen zwei Beinen stets mit auszubalancieren.

Einen klaren Durchblick bei der Budgetplanung verschaffen sich Auszubildende und Studenten mit Hilfe des Ratgebers „Endlich erwachsen“ der Verbraucherzentrale NRW. Das Buch informiert, mit welchen Einnahmen junge Leute – etwa Unterhalt, Kindergeld, BAföG oder Berufsausbildungsbeihilfen – rechnen können und wie sie mit Minijobs oder Praktika die eigene Kasse aufbessern können. Damit der Budgetrahmen nicht gesprengt wird, hilft der Ratgeber bei der Kalkulation der Ausgaben. Das Buch zeigt, wie Kostenfallen bei Bankgeschäften, Handytarifen oder Krediten erkannt und umschifft werden können. Alltagstaugliche Tipps rund um Auszug, Ausbildung, Studium, Auslandsaufenthalt oder Freiwilligenjahr machen das Starter-Paket auf dem Weg in die Unabhängigkeit komplett.
Der Ratgeber kostet 9,90 Euro und ist in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW erhältlich. Für zuzüglich 2,50 Euro (Porto und Versand) wird er auch nach Hause geliefert.

Bestellmöglichkeiten:
Versandservice der Verbraucherzentralen, Himmelgeister Straße 70, 40225 Düsseldorf, Internet: www.vz-nrw.de/shop, Tel: (02 11) 38 09-555, E-Mail: ratgeber@vz-nrw.de, Fax: (02 11) 38 09-235


Mittwoch, 24. Juli 2013

Wenn der Ranzen gut sitzt, klappt der Schulstart besser

Kinder wollen vor allem, dass ihr Schulranzen gut aussieht. Genauso wichtig ist allerdings, dass er richtig sitzt und nicht zu schwer ist. Foto: AOK

Leichtgewichte sind am besten


Stabil, körpergerecht geformt, im Dunkeln leuchtend - so sieht ein idealer Schulranzen aus. Thomas Ebel verrät, worauf Eltern beim Kauf achten sollten. Der Arzt im AOK-Bundesverband erklärt außerdem, warum Rucksäcke, Trolleys oder Taschen einen Schulranzen nicht ersetzen können.

Die meisten Kinder sind stolz, wenn sie sich vor der Einschulung einen Ranzen aussuchen dürfen. Doch während es für die Kleinen eher um die Farbe oder das Motiv geht, sollten Eltern darauf achten, dass der Schulranzen den Hinweis "entspricht DIN 58124" trägt. Diese Norm sieht vor, dass mindestens zehn Prozent der Vorder- und Seitenflächen des Ranzens aus reflektierenden Materialien bestehen müssen - dadurch wird das Scheinwerferlicht im Dunkeln wie von Katzenaugen zurückgeworfen. Mindestens 20 Prozent der Fläche müssen fluoreszieren, also am Tag und in der Dämmerung weithin aufleuchten. "Durch die Signalfarben Orangerot oder Gelb können Auto- und Radfahrer die Schüler auch im Dunkeln oder bei trübem Wetter gut erkennen", sagt Ebel.

Stabil, rückenfreundlich geformt und gut gepolstert


Der AOK-Mediziner erläutert, welche Eigenschaften ein Ranzen außerdem haben sollte:
  • Er sollte stabil gebaut sein und nicht umkippen. Das Obermaterial muss strapazierfähig und wasserabweisend sein.
  • Am besten eignet sich ein Ranzen, der sich an den Rücken des Kindes anpasst und gut abgepolstert ist. Er sollte nicht breiter als der Rücken des Kindes sein.
  • Die Riemen sollten etwa vier Zentimeter breit, gepolstert und möglichst stufenlos verstellbar sein.
  • Idealerweise verfügt der Ranzen über einen Tragegriff zum Aufhängen und einen zweiten am Deckel, mit dem das Kind ihn tragen kann.
  • Praktisch sind separate Außentaschen, in denen der Schüler etwa eine Trinkflasche und die Brotdose verstauen kann.
"Eltern sollten darauf achten, dass der Ranzen nicht zu schwer ist", sagt Ebel. Ein normalgewichtiger Schüler sollte nicht mehr als zehn bis 12,5 Prozent seines Körpergewichts auf dem Rücken tragen. Bringt ein Kind 20 Kilogramm auf die Waage, sollte der Ranzen also höchstens 2,5 Kilogramm wiegen. Bei sehr kleinen und leichten Kindern ist es schwierig, diese Faustregel einzuhalten. "Bei Fliegengewichten sollte der Ranzen höchstens 15 Prozent ihres Körpergewichts ausmachen", sagt Ebel. Bei übergewichtigen Schulanfängern ist das Skelett bereits stark belastet - daher sollte das Normalgewicht geschätzt und danach das Höchstgewicht des Ranzens errechnet werden.

Der Schulranzen selbst sollte nicht mehr als 1,3 Kilogramm wiegen. Damit er nicht zu schwer wird, empfiehlt es sich, nur das einzupacken, was das Kind am nächsten Tag in der Schule benötigt. "Am besten klären die Eltern, ob ihr Nachwuchs schwere Bücher, Malsachen und Bastelmaterial in der Schule aufbewahren kann", rät Ebel.

Ranzen gehört auf den Rücken


Damit ein Ranzen rückengerecht ist, sollte er richtig zum Einsatz kommen:
  • Das Kind sollte den Ranzen auf dem Rücken tragen. Baumelt der Tornister nur über eine Schulter, belastet dies die Wirbelsäule einseitig.
  • Das Gewicht sollte gleichmäßig im Ranzen verteilt werden, um eine "Schlagseite" nach links oder rechts zu vermeiden. Schwere Sachen wie Bücher gehören nach hinten, leichtere wie Hefte und Federmäppchen weiter nach vorne.
  • Straff angezogene Tragegurte sorgen dafür, dass der Ranzen an beiden Schulterblättern anliegt. Die Oberkante sollte mit der Schulterhöhe abschließen.
  • Um den Tornister rückenschonend aufzusetzen, kann das Kind einen Tisch, eine Bank oder einen Stuhl zur Hilfe nehmen. Beim Auf- und Absetzen sollte es seine Wirbelsäule nicht verdrehen und sich nicht bücken.
     

Kräftige Muskeln helfen beim Tragen


"Wichtig ist auch, dass Kinder sich viel bewegen", weiß Ebel. "Dadurch stärken sie ihre Muskulatur und entlasten ihre Wirbelsäule." Das Tragen des Ranzens fällt ihnen dadurch leichter. Eltern sollten ihren Kindern daher Zeit zum Spielen und Toben geben und sich mit ihnen gemeinsam bewegen. Sinnvoll ist es auch, wenn die Jungen und Mädchen regelmäßig Sport treiben, zum Beispiel in einem Verein.

Rucksäcke, Taschen und Trolleys sind für den Transport der Schulsachen nicht geeignet. "Rucksäcken fehlt die nötige Stabilität, außerdem sind sie nicht ausreichend am Rücken gepolstert", begründet Ebel. Taschen, die seitlich getragen werden, können zu einer Krümmung der Wirbelsäule führen, die bei Heranwachsenden noch weich und formbar ist.
Auch Trolleys kommen als Ersatz für den Schulranzen nicht infrage, denn häufig müssen die Kinder sie schleppen und hochheben, etwa in den Bus oder über den Bordstein. "Das kann das Kreuz mehr belasten, als den Ranzen auf dem Rücken zu tragen", sagt AOK-Mediziner Ebel. Schädlich für das Kreuz ist es auch, wenn das Kind den Trolley seitlich hinter sich herzieht.

Unterstützung bei der Wahl eines gesundheitsgerechten Ranzens bietet der Schulranzen-Check der AOK. Das kostenfreie Aktionspaket enthält Informationen für Eltern, Schüler und Lehrer. Auf Wunsch kommen AOK-Fachleute auch in die Schulen, um vor Ort zu überprüfen, ob der Ranzen rückenfreundlich und sicher ist. Weitere Informationen dazu gibt es in den AOK-Geschäftsstellen vor Ort.

Samstag, 25. Mai 2013

Mobbing in der Schule

Am Anfang ist da das peinliche Foto, das eine Mitschülerin mit dem Handy aufgenommen hat. Es zeigt die füllige Katja P. in der Umkleidekabine, als sie sich in eine Gymnastikhose zwängt. Danach haben mehrere Mitschüler das Bild auf ihren Handys und lachen über sie. Ihren Wunsch, das Bild zu löschen, ignorieren sie. Am nächsten Tag ist das Foto im Internet, in Mails wird sie als "Tonne" diffamiert. In der Woche danach kursieren die nächsten unvorteilhaften Fotos. Neben ihr sitzen will schon lange niemand mehr, zu Geburtstagen wird sie nicht eingeladen und in der Pause steht sie ganz alleine. "Wenn ein Einzelner systematisch und über einen längeren Zeitraum hinweg fertiggemacht wird, ist das Mobbing", erklärt Ulrike Plogstieß. Die Diplom-Psychologin im AOK-Bundesverband rät: "Wichtig ist es, den Anfängen zu wehren."


Die Opfer werden ausgegrenzt, bedroht, geschubst oder geschlagen, mit fiesen Mails belästigt oder im Internet zum Gespött der anderen gemacht. "Mobbing setzt sich aus verschiedenen Handlungen zusammen, die den Betroffenen demütigen sollen und seine Würde angreifen", sagt Plogstieß. "Wenn jemand nur einmal gehänselt wird, ist das noch kein Mobbing." Besonders gut gedeiht ein solcher Psychoterror in einem aggressiven, unsozialen Klassenklima. Dort besteht die Gefahr, dass Schüler ihren Frust an Schwächeren ablassen.

Mobbing in der Schule ist in Deutschland weit verbreitet - das zeigt eine Online-Befragung des Zentrums für empirische pädagogische Forschung der Universität Koblenz-Landau. An der nicht repräsentativen Befragung beteiligten sich im Jahr 2009 fast 2.000 Schüler. Über 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereits gezielt und wiederholt drangsaliert wurden, 25 Prozent der Befragten sogar mehrfach pro Woche. Am meisten werden Grundschüler gemobbt, am wenigsten Schüler höherer Klassenstufen.

16,5 Prozent der Befragten bekamen leichtes oder schweres sogenanntes Cyber-Mobbing zu spüren. Dabei wurden Techniken wie E-Mail, Chats, Instant-Messaging-Systeme oder Handys eingesetzt, um sie zu beleidigen, Gerüchte über sie zu verbreiten oder sie zu bedrohen. "Diese Art der Diffamierung ist anonymer, als jemanden persönlich anzugreifen. Dadurch ist die Hemmschwelle auch geringer, Cyber-Mobbing anzuwenden", weiß Diplom-Psychologin Plogstieß. Sie rät Schülern, im Internet keine unvorteilhaften Fotos hochzuladen und genau zu überlegen, wem sie was von sich preisgeben. Ihrerseits sollten sie auch andere nicht bloßstellen und Peinliches über sie verbreiten.

Grundsätzlich kann Mobbing jeden treffen. Doch häufig erwischt es Kinder und Jugendliche, die nicht zu einer starken Gruppe gehören. "Ständig ausgegrenzt und gedemütigt zu werden, bedeutet extremen Stress, der gesundheitliche Folgen haben kann", warnt Plogstieß. Die Betroffenen sind verunsichert und verängstigt. Viele leiden in der Folge unter psychosomatischen Symptomen wie Schlafstörungen, Magenbeschwerden und Kopfschmerzen. Sie sind zunehmend unkonzentriert, wodurch auch ihre schulischen Leistungen oft nachlassen.

Wer gemobbt wird, schämt sich häufig und zieht sich zurück. "Wichtig ist es allerdings, nicht die Schuld bei sich zu suchen, sondern Eltern, Lehrern und Mitschülern von den Demütigungen zu erzählen", empfiehlt Plogstieß, "sonst besteht die Gefahr, dass sich die Mobber ermutigt fühlen und immer dreister werden." Als erstes sollten sich Betroffene mit klaren Worten wehren und ihre Peiniger auffordern, mit den Gemeinheiten aufzuhören. Wer in der Anfangsphase selbstbewusst auftritt und sich Verbündete sucht, kann verhindern, dass er immer weiter in die Defensive gedrängt wird.

"Schüler sollten sich auch nicht scheuen, ihre Lehrer um Hilfe zu bitten. Die Lehrer müssen dafür sorgen, dass der Psychoterror aufhört", sagt die Psychologin. Die Eltern sollten ihr Kind stärken und bei den Lehrern und falls nötig dem Schulleiter auf eine schnelle Lösung des Problems drängen. Hilfreich kann es auch sein, sich an den schulpsychologischen Dienst oder eine Mobbing-Beratungsstelle zu wenden.

Außerdem sollten Schüler von Anfang an in einem "Mobbing-Tagebuch" alle Gemeinheiten festhalten. Damit können sie sich den Frust von der Seele schreiben und anderen das Ausmaß der Übergriffe klar machen. Wer im Internet gemobbt wird, sollte Screenshots als Beweis machen und den Administrator informieren. Seriöse Websites lassen den Störenfried sperren. Die Schwierigkeit besteht allerdings häufig darin, herauszufinden, von wem die Attacken ausgehen. Fiese E-Mails, SMS-Nachrichten oder Anrufe sollten Betroffene ignorieren. Oft ist es sinnvoll, die E-Mail-Adresse und Handynummer zu wechseln.

Um das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu stärken und dadurch Mobbing vorzubeugen, unterstützt die AOK Initiativen zur Gewaltprävention. Schon in Kindergärten setzt das pädagogische Programm "Papilio" an, das die AOK Hessen fördert. Darin lernen Drei- bis Siebenjährige spielerisch soziale Kompetenzen und den Umgang mit Gefühlen wie Wut, Traurigkeit, Angst und Freude. Ziel ist es, die psychosoziale Gesundheit der Kinder zu stärken, damit sie später nicht anfällig für Sucht- und Gewaltverhalten sind.
Tipps zum Thema Mobbing bietet die Arbeitsgemeinschaft vernetzter Kinderseiten.
Mehr zum Programm "Papilio"
  

Mittwoch, 22. Mai 2013

Doppelter Abi-Jahrgang belastet Studentenalltag


Jeder zweite Studierende in Nordrhein-Westfalen fühlt sich häufig bis ständig gestresst, so eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Durch die aktuellen Rekordzahlen der Studienanfänger wird diese Entwicklung weiter verstärkt. Um diesem Trend entgegen zu wirken, startete die TK in Kooperation mit Hochschulen aus NRW die Kampagne "Stressless Academy". Mit der Initiative werden jungen Menschen Techniken und Maßnahmen an die Hand gegeben, Stress und seine Symptome richtig zu bewältigen. Im letzten Jahr fand die Veranstaltung an acht Standorten statt. In 2013 sind sechs Aktionen geplant - weitere Anfragen liegen vor.

Anlass dazu gab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK unter 1.000 Studierenden in NRW, die zu erschreckenden Ergebnissen kam: Danach fühlt sich fast die Hälfte der 600.000 angehenden Akademiker häufig bis ständig gestresst. Andrea Kleinbreuer, Sprecherin bei der TK: "Gesundheitliche Folgen bleiben nicht aus: Hochgerechnet erleben über 135.000 nordrhein-westfälische Studierende Phasen tiefster Verzweiflung und knapp 378.000 fühlen sich oft erschöpft und ausgebrannt. An Panikattacken leiden circa 47.000 der männlichen Befragten - beim weiblichen Geschlecht sogar 55.000." Alkohol, Zigaretten und Psychopharmaka werden immer häufiger als "Stressbekämpfung" eingesetzt.

Inhalt der Stressless Academy: Als Auftakt findet jeweils ein Antistress-Tag mit vielen Aktionen wie Entspannungskursen und Stressmessungen statt. Für die anschließende Zeit bietet die TK den Studierenden im Rahmen der Nachhaltigkeit einige weitere Präventionsangebote, wie eine beratende Ärzte-Hotline, Motivationsworkshops und ein begleitendes Online-Entspannungs-Coaching an.

Jeder zweite Akademiker vergisst bei der Arbeit das Trinken


Nur noch kurz die Mails checken, zum Meeting flitzen und am nächsten Projekt tüfteln: In der Hektik des Arbeitsalltags kommt das Trinken häufig zu kurz, insbesondere bei Berufstätigen mit einem höheren Schulabschluss oder Studium. So gibt unter den Akademikern jeder zweite an, dass er bei der Arbeit oft vergisst, genug zu trinken. Auch Gutverdienern macht der unbemerkte Durst zu schaffen. Fast sechs von zehn Menschen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen über 4.000 Euro sagen, dass sie am Arbeitsplatz das Trinken oft vergessen. Das zeigt die aktuelle Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse (TK) "Iss was, Deutschland?".

"Wer im Job seine volle Leistung bringen will, braucht genügend Flüssigkeit. Denn schon bei geringem Flüssigkeitsmangel kann man sich schlechter konzentrieren, wird müde und bekommt Kopfschmerzen", sagt Maike Schmidt, Ernährungswissenschaftlerin bei der TK. Insgesamt fällt es 43 Prozent der für die TK-Ernährungsstudie Befragten schwer, im Job auf ausreichende Wasserreserven zu achten, wobei Frauen (47 Prozent) ihr Trinkverhalten kritischer bewerten als Männer (41 Prozent).

TK-Ernährungswissenschaftlerin Maike Schmidt: "Wer über den Tag verteilt ausreichend trinkt, kann besser denken und behält einen klaren Kopf." Insgesamt sollten Erwachsene über den Tag verteilt mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. An heißen Tagen kann es auch mehr sein. Die besten Durstlöscher sind Leitungswasser, Mineralwasser, ungesüßter Früchte- oder Kräutertee oder Fruchtsaft-Schorlen. "Auf das Durstgefühl sollten sich die Berufstätigen nicht verlassen", rät Maike Schmidt.  "Wer Durst verspürt, hat nämlich schon viel zu wenig getrunken."

Ein paar Tricks können Berufstätigen helfen, regelmäßig ihre Wasserreserven auffüllen. TK-Ernährungswissenschaftlerin Maike Schmidt gibt folgende Tipps:
  • Um das Trinken nicht zu vergessen, kann man eine Flasche Mineralwasser in Sichtweite auf den Schreibtisch stellen und sich regelmäßig ein Glas damit füllen.
  • Das Auge trinkt mit: Eine schöne Wasserkaraffe im Büro kann zum regelmäßigeren Trinken motivieren. Wer möchte, kann das Wasser in der Karaffe dekorativ mit einem Stängel Zitronenmelisse, einigen Limettenscheiben oder Ingwerstückchen aufwerten.
  • Werden bei Besprechungen Getränke angeboten, sollte man bei Mineralwasser, Saftschorlen und Früchte- oder Kräutertee immer zugreifen.
  • Wer zu jeder Tasse Kaffee oder Tee ein Glas Wasser trinkt, füllt gleichzeitig seine Flüssigkeitsreserven auf. Kaffee und schwarzer Tee können zwar in die Flüssigkeitsbilanz mit eingerechnet werden, es sollten aber nicht mehr als vier Tassen oder zwei Becher am Tag sein.
  • Ein Glas Wasser zu jeder Mahlzeit - egal ob im Büro, in der Kantine oder auswärts - trägt ebenfalls zu einer positiven Flüssigkeitsbilanz bei.
  • Bei Dienstfahrten sollte man immer eine Flasche Wasser mitnehmen. So lassen sich die Flüssigkeitsreserven auch unterwegs unproblematisch auffüllen.
  • Wem es besonders schwer fällt, genügend zu trinken, kann ein "Trinktagebuch" helfen, passende Pausen für einen Schluck Wasser im Arbeitsalltag zu finden. Einfach aufschreiben, zu welchen Gelegenheiten man im Tagesablauf bereits eine Trinkpause macht und wann sich zusätzliche Gelegenheiten einbauen lassen. So kann man beispielsweise gleich morgens etwas für seinen Wasserhaushalt tun und nach dem Zähneputzen einfach ein Glas Leitungswasser trinken. 
Damit die Leistungskurve im Tagesverlauf nicht in den Keller rutscht, empfiehlt es sich zudem, mehrere kleine Mahlzeiten und Pausen einzulegen. Gibt es keine Kantine, kann man beispielsweise in einer Kunststoff-Box belegte Brote mitnehmen, die mit Salatblättern, Gurkenscheiben oder Tomaten garniert sind. Gut geeignet sind auch Reste vom Vortag - zum Beispiel Reis, Nudeln, Gemüse, Fleisch - als Salat angemacht. Vitaminreiche Snacks für zwischendurch sind auch zum Beispiel Karotten- oder Paprika-Sticks. Wer morgens gewöhnlich in Hektik ist, kann den Mittagssnack schon am Abend vorbereiten. Ein Stück Obst als Dessert oder als Zwischenmahlzeit am Nachmittag erhält die Leistungsfähigkeit bis zum Feierabend.



Sonntag, 21. April 2013

Schulverpflegung: Forderung nach einheitlichen Regeln


"Gut" ist die meist einsilbige Antwort eines Schulkindes auf die Frage, wie es in der Schule war. Daran haben sich bereits Generationen von Eltern gewöhnt. Die Frage nach dem Mittagessen bei Schülern, die über Mittag betreut wurden, ist dagegen noch nicht so verbreitet. Fragt man aber nach, bekommt man eine ähnlich kurze Antwort oder eben oft auch: "war eine eklige Soße" oder: "war nur Pampe". Diesen Zustand zu ändern und sich grundlegend über die Schulverpflegung zu unterhalten, war das Ansinnen der vor Jahren in einigen Bundesländern etablierten "Vernetzungsstellen Schulverpflegung". Und der Bedarf ist Fakt: Ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen sind bundesweit über Mittag in der Schule - mit steigender Tendenz. Bei den 4- bis 5-Jährigen besuchen bereits über 90 Prozent Kindertagesstätten.

Angesichts von Bewegungsmangel und ernährungsbedingten Folgeerkrankungen haben Bund und Länder im Rahmen des Nationalen Aktionsplans IN FORM "Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung" inzwischen in allen 16 Bundesländern Vernetzungsstellen für die Schulverpflegung geschaffen. Dem Föderalismus sei Dank, ist Schulverpflegung nämlich Ländersache. Den Vernetzungsstellen war es aber ein Bedürfnis - trotz aller Heterogenität auf Länderebene hinsichtlich der Projektträger und der verantwortlichen Ministerien - ein gemeinsames Sprachrohr zu haben, da sie vor ähnlichen Problemen und Herausforderungen stehen. Um künftig gemeinsam Positionen zu entwickeln und untereinander abzustimmen, aber auch, um verstärkt in den Dialog mit Politik und Öffentlichkeit zu gehen, wurde ein "Sprechergremium" gebildet: Sabine Schulz-Greve aus Berlin und Wulf Bödeker aus NRW wurden als Sprecher gewählt.

Zentrale Forderungen sind vor allem, dass die Kita- und Schulverpflegung schmackhaft und qualitativ hochwertig sein soll und dabei bezahlbar bleibt. Ein großes Augenmerk gilt der Einbeziehung saisonaler Kost sowie klimaschonender und nachhaltiger Produktion. Die Kita- und Schulverpflegung soll zudem eingebunden werden in Maßnahmen der Ernährungs- und Verbraucherbildung zur Kompetenzstärkung von Kindern und Jugendlichen. Auch die gesetzliche Verankerung eines Leitbildes zur gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Kita- und Schulverpflegung wird gefordert.

Man darf hoffen und wünschen, dass dieser weitere Schritt in die Professionalisierung in Sachen Schulverpflegung und der Investition in die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen weitere Früchte trägt und die Kinder vielleicht irgendwann flächendeckend nach Hause kommen und sagen: "Mann, hat’s mir heute geschmeckt in der Schule".


Harald Seitz, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.in-form.de/startseite-vns-portal/start.html

www.aid.de/lernen/schule.php


Donnerstag, 21. März 2013

Mit Vorlesestunden gesund aufwachsen

Mit regelmäßigen Vorlesestunden können Eltern viel dazu beitragen, dass ihre Kinder gut lesen und schreiben lernen, selbstbewusst werden und gesund aufwachsen. Einer AOK-Familienstudie zufolge geben Rituale und gemeinsame Aktivitäten in der Familie Kindern Halt und Geborgenheit. Wie positiv sich Vorlesen auf die Entwicklung von Heranwachsenden auswirkt, zeigen Untersuchungen der Stiftung Lesen.

Danach trägt regelmäßiges Vorlesen dazu bei, dass sich Mädchen und Jungen zu vielseitig interessierten, aktiven und offenen Menschen entwickeln. Kinder und Jugendliche, denen in der Kindheit vorgelesen wurde, lesen häufiger und länger, sind besser in der Schule und haben mehr Spaß an Bewegung, Kreativität und Musik als Heranwachsende, denen nicht oder nur wenig vorgelesen wurde.


Auch der Einzug elektronischer Medien in deutschen Kinderzimmern kann an der Faszination von gedruckten Büchern nichts ändern. Einer repräsentativen Studie der Stiftung Lesen zufolge sehen 90 Prozent der befragten Eltern beispielsweise Bilder- und Kinderbuch-Apps lediglich als Ergänzung, aber nicht als Ersatz von klassischen Büchern an.

Doch längst nicht alle Kinder kommen häufig in den Genuss von Vorlesestunden oder Gute-Nacht-Geschichten. 42 Prozent der Eltern von Kindern unter zehn Jahren lesen ihrem Nachwuchs nur gelegentlich oder nie vor. Die Folge: Viele Kinder und Jugendlichen tun sich schwer mit dem Lesen und Schreiben. Nahezu jeder vierte sechsjährige Junge und jedes sechste gleichaltrige Mädchen brauchten 2010 vorübergehend die Hilfe eines Sprachtherapeuten. 

Auch mit dem Rechnen tun sich viele Schüler schwer. "Probleme mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen belasten die Kinder, nagen an ihrem Selbstbewusstsein und können zur Ausgrenzung führen", weiß Dr. Ulrich Schäfer vom AOK-Bundesverband.

Stand: 11/12

Montag, 4. März 2013

Bevor aus Lampenfieber Prüfungsangst wird

Ein Tag vergeht und noch einer, an dem der Bücherstapel einfach liegen bleibt. Die Zeit wird knapp, der Stresspegel steigt. Prüfungszeit ist für viele Menschen Stresszeit. "Lampenfieber zu haben, ist ganz normal vor Prüfungen. Angst und übermäßiger Stress müssen aber nicht sein", sagt Nicole Lazar, Diplom-Psychologin bei der AOK. Beides lässt sich mit guter Einteilung des Lernstoffs und Zeitmanagement in den Griff bekommen. Ganz wichtig: Zeit für Entspannung gehört auch dazu.

Eigentlich wissen wir es alle: Rechtzeitig mit dem Lernen und Vorbereiten anzufangen, ist das A und O vor jeder Prüfung. Doch auch das kennen viele von uns: Wir tun es trotzdem nicht, was immer ein schlechtes Gewissen und oft Angst nach sich zieht. "Wer das von sich kennt, sollte dafür sorgen, dass er beim nächsten Mal keine Ausreden mehr findet", sagt Lazar. Das kann dabei helfen:
  • Legen Sie einen Termin fest, an dem Sie mit dem Lernen beginnen wollen. Damit die Vorbereitungszeit realistisch ist, muss man sich den Stoff bereits vorher genau anschauen.
  • Bitten Sie Freunde oder Familie, Sie an diesen Termin zu erinnern. Wer stark verdrängt oder vor sich herschiebt, sucht sich am besten einen Lernpartner, der zum Termin tatsächlich vor der Tür steht.
  • Ist der Anfang geschafft, ist jetzt gutes Zeitmanagement entscheidend. Das bezieht sich aber nicht nur auf das Einteilen der Arbeit, sondern auch darauf, Zeit für Pausen, Entspannung und Erholung einzuplanen.

Wichtige Schritte


"Für das Zeitmanagement muss man sich erst einmal den großen Berg anschauen, den man vor sich sieht. Die schier unüberwindlich erscheinende Menge ist es, die uns oft erst gar nicht anfangen lässt", sagt Diplom-Psychologin Lazar. Deshalb sind folgende Schritte wichtig, um die Menge in Portionen einzuteilen, die sich bewältigen lassen:
  1. Stoff in Lerneinheiten einteilen, sei es in Fächer oder Themen. Den besten Überblick liefert eine Mind-Map: Ein großes Plakat mit den wichtigsten Themen und Schlüsselbegriffen auf einen Blick. Hier können Sie markieren, was schon gut sitzt.
  2. Prioritäten setzen: Womit muss ich anfangen, was kann ich möglicherweise weglassen? Oft ist Mut zur Lücke gefragt.
  3. Portionen einteilen: Wie viel Zeit habe ich? Wann lerne ich was?
  4. Was steht neben dem Lernen sonst noch an in dieser Zeit, etwa Arztbesuche oder sonstige Verpflichtungen?
  5. Pausen, Entspannungs- und Erholungszeiten einbauen: Nach zwei Stunden geht sowieso erst einmal nichts mehr in den Kopf. Machen Sie eine Pause, treffen Sie sich mit Freunden, machen Sie einen Spaziergang oder ein Nickerchen.
  6. Bauen Sie Zeitpuffer ein. Wenn etwas nicht so klappt wie geplant, entsteht sonst schnell Unruhe.
  7. Lernen Sie die letzten beiden Tage nichts Neues: Nutzen Sie die Zeit für Wiederholungen und lassen Sie den Stoff sacken, gewinnen Sie Abstand.

Eigenes Verhalten realistisch einschätzen


Für effektives Lernen ist es wichtig, sich selbst und sein Lernverhalten realistisch einzuschätzen. "Morgenmuffel sollten erst gar nicht versuchen, sich um sechs Uhr in der Früh an den Schreibtisch zu setzen. Und wer weiß, dass er beim Alleinlernen immer wieder abdriftet, sollte sich von vornherein einer Lerngruppe anschließen", rät AOK-Psychologin Lazar. Jeder hat zudem persönliche Ablenkungsfallen: Das Handy, bei dem man bei unliebsamem Lernstoff für jedes Klingeln dankbar ist, oder die Zeitung, die verlockend zur Lektüre auf dem Tisch liegt.

Jeder lernt anders


Wer weiß, welcher Lerntyp er ist, der lernt mit mehr Spaß und besserem Ergebnis. Testen Sie, ob Sie ein Seher, Hörer, Sprecher oder Macher sind:
  • Der Seher markiert sich die wichtigsten Textstellen und lernt auch gerne über Bilder, Grafiken oder Mind-Maps.
  • Der Hörer profitiert davon, sich die wichtigen Textstellen noch einmal selbst laut vorzulesen. Man kann sich selbst dabei auch aufnehmen und den Stoff immer wieder anhören. Manchen Leuten hilft es zum Beispiel, trockenen Stoff in selbst erdachte spannende Geschichten einzubetten.
  • Der Sprecher ist in einer Lerngruppe gut aufgehoben. Die Teilnehmer hören sich gerne gegenseitig ab, üben in Rollenspielen ihre Präsentationen oder trainieren per Quiz.
  • Der Macher lernt gerne über Experimente oder Modelle. Ist das nicht möglich, hilft es auch, sich beim Lernen zu bewegen: Gehen, Hüpfen, Radfahren – alles ist möglich.
Wer seinem Gehirn gerade Hochleistungen abverlangt, der sollte auch für gute Hirnnahrung sorgen. "Pizza, Konserven und Cola sind zwar schnell zur Hand, aber schlechte Lernhilfen", weiß Lazar. Legen Sie sich lieber für die Lernzeit einen Vorrat guter Hirnnahrung an: viel frisches Obst und Gemüse sowie Müsli und Milchprodukte oder auch das klassische "Studentenfutter". Kochen Sie ausgewogene Mahlzeiten vor und frieren Sie sie ein. So haben Sie während der Prüfungsphase damit keine Arbeit.

Wer jetzt nach viel Lernerei mit Lampenfieber in die Prüfung geht, ist gut gerüstet. Aufregung macht den Körper wachsam und leistungsbereit, das ist nicht schlimm. "Schwierig wird es erst, wenn aus Lampenfieber Prüfungsangst wird, die blockiert und im schlimmsten Fall das Erinnerungsvermögen beeinträchtigt", sagt die Diplom-Psychologin. Dahinter kann stecken, dass man sich wirklich schlecht vorbereitet hat. Meist sind es jedoch sehr hohe Erwartungen an sich selbst oder die Erwartungen von anderen. Auch Zukunftssorgen können eine Ursache sein. "Wer merkt, dass er in dieses Fahrwasser gerät, oder das bereits von früheren Prüfungen kennt, sollte schnell handeln", rät Lazar.

Entspannungsübungen können helfen


Regelmäßige Entspannungsübungen wie die Progressive Muskelentspannung oder Yoga helfen dabei. "Wichtig ist es auch, auf das zu blicken, was man schon alles geschafft hat", sagt Lazar. Wie war es beim letzten Mal? Welche Prüfungen habe ich schon gut hinter mich gebracht? Das stärkt das Selbstvertrauen.
"Nehmen die schlechten Gefühle und Ängste jedoch überhand – und sind sie vor allem ständiger Begleiter jeder Prüfung – dann sollten Sie auf jeden Fall Rat bei Experten suchen", sagt Lazar. Mit Hilfe kann man den Kreislauf der Angst wieder durchbrechen.


Der schlimmste Fall: Blackout

Der Schauspieler vergisst seinen Text, der Prüfling die richtige Antwort. Was tun, wenn plötzlich alles Gelernte verschwunden zu sein scheint? Am besten tief durchatmen, sich einmal kurz aus dem Prüfungszimmer wegdenken und zurückkehren, den Prüfer bitten, die Frage noch einmal zu wiederholen – dann ist das Gelernte in der Regel auch wieder da.


Dienstag, 6. November 2012

Cybermobbing - Jeder dritte Schüler bereits Opfer

Mehr als jeder dritte Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren war in Nordrhein-Westfalen bereits einmal Opfer einer Cybermobbing-Attacke. Dabei wurde laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) jeder fünfte betroffene Schüler im Internet oder per Handy direkt bedroht oder beleidigt. Jeder Sechste litt unter Verleumdungen und bei elf Prozent kam es zu einem Missbrauch der Internetidentität. Gemeinsam mit dem Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Bielefelder Polizei informierte die Kasse heute über Hilfen und Strategien im Umgang mit Cybermobbing.

"Schon früher haben Jugendliche auf dem Schulhof gestritten oder in der Clique gelästert. Aber heute gibt es einen fatalen Unterschied: Das Netz vergisst nichts und ist grenzenlos", erläutert Ulrich Adler, Leiter regionales Vertragswesen der TK in NRW, die neue Qualität des Mobbings. Deshalb ergänzte die TK ihr Aufklärungsportal "www.gewalt-gegen-kinder.de" um das Kapitel "Cybermobbing".

"Die Forsa-Studie bestätigt auch unsere Erfahrungen: Cybermobbing ist kein Randphänomen, sondern weitverbreitete Realität", sagt Monika Atorf, Kriminaloberkommissarin aus Bielefeld. Angesichts der Verbreitung des Internets sei dies keine Überraschung. "Schließlich ist für Jugendliche das Internet heutzutage selbstverständlicher Alltag", weiß die Expertin der Polizei.

Mobber im Internet begehen Straftaten. Jede Beleidigung, Bedrohung, das Ausspähen von Daten oder Nachstellung im Netz hat Konsequenzen. Das Strafgesetzbuch sieht für Fälle von Beleidigungen eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe vor. Bei Erpressungen liegt das Strafmaß sogar bei bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe.

Laut TK-Studie nutzen 99 Prozent der Befragten das weltweite Netz. Täglich surfen 69 Prozent der nordrhein-westfälischen Schüler länger als eine Stunde im Internet, 63 Prozent sind in sozialen Netzwerken aktiv, 36 Prozent in Chatrooms.

Die Opfer einer Cybermobbing-Attacke sind nicht nur wütend (70 Prozent), verzweifelt (24 Prozent) oder fühlen sich hilflos (22 Prozent), sondern leiden auch unter körperlichen Folgen. Von Schlafstörungen berichten 17 Prozent, Kopfschmerzen nennen 10 Prozent und Bauchschmerzen acht Prozent als Reaktion auf Cybermobbing. "Auf Grundlage der Forsa-Umfrage müssen wir davon ausgehen, dass rund 400.000 Schülern allein in NRW bisher Opfer von Cybermobbing geworden sind. Angesichts dieser Daten besteht dringender Handlungsbedarf. Als Krankenkasse wollen wir mit dem neuen Baustein Cybermobbing im Portal 'www.gewalt-gegen-kinder.de' helfen", unterstreicht Ulrich Adler.

Auch die Polizei Bielefeld ist der Ansicht, dass Aufklärung und Information über Cybermobbing verbessert werden müssen. Vor allem, um schon die Anfänge von Cybermobbing zu vermeiden. Bereits im Vorfeld können Schülerinnen und Schüler darauf achten, ihre Privatsphäre zu schützen. Denn ein leichtfertiger Umgang mit persönlichen Daten wie Wohnadresse, eMail-Adresse, private Fotos, Passwörter und Telefonnummer öffnet Cybermobbern Tür und Tor.

Für Opfer von Cybermobbing-Attacken gibt die Polizei folgende Tipps: 
  • bleibe ruhig und mobbe niemals zurück
  • hole dir Hilfe von erwachsenen Vertrauenspersonen (z.B. Eltern oder Lehrer) und entscheidet gemeinsam über das weitere Vorgehen
  • sichere Beweise (SMS, eMails, Bilder)
  • melde Belästigungen indem du oder deine Eltern Kontakt mit dem Anbieter der Plattform aufnehmen
  • sofern die Möglichkeit besteht, sperre Personen die dich belästigen

Hilfe finden Betroffene zudem bei Beratungsstellen vor Ort. Entsprechende Adressen gibt es beim Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Bielefelder Polizei, Tel.: 05 21 / 54 5-0.
  

Hintergrund:

Für die Forsa-Umfrage wurden im Jahr 2011 in Nordrhein-Westfalen 1.000 deutschsprachige Schüler zwischen 14-20 Jahren telefonisch interviewt.