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Montag, 20. Mai 2013

Der Bärlauch

Als "Kraut", das Mensch und Tier nach der kalten Jahreszeit die Müdigkeit austreibt und Bärenkräfte verleiht, kannte man den Bärlauch schon bei den Germanen. Einer Legende zufolge war "Allium ursinum", wörtlich übersetzt das "Lauch des Bären", sogar die erste Pflanze, mit der sich "Meister Petz" nach dem Winterschlaf gestärkt haben soll. Genau wie seine botanischen Verwandten Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch kann Bärlauch als Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze genutzt werden. Für die Frühjahrsküche hat man das lange in Vergessenheit geratene Kraut mit dem würzigen Knoblauchgeruch vor einigen Jahren wieder entdeckt.

Da die Wildpflanze durch Hitzeeinwirkung schnell ihr Aroma verliert, kommt sie überwiegend roh für Salate oder zum Verfeinern von Quark, Pesto, Kräuterbutter und kalten Saucen in Frage. Neben den länglichen, spitz zulaufenden Blättern des Bärlauchs sind auch die Zwiebeln essbar. Man kann sie wie Knoblauchzehen verwenden. Der im frischen Zustand intensive Geruch wandelt sich beim Erhitzen in ein mildes, knoblauchartiges Aroma. Um den typischen Bärlauch-Geschmack zu erhalten, empfiehlt es sich, warme Saucen und Speisen erst kurz vor dem Servieren mit dem "wilden Knoblauch" abzuschmecken. In der Volksmedizin nutzt man Bärlauch als Heilpflanze gegen Magen- und Darmbeschwerden. Sein hoher Gehalt an schwefelhaltigen Verbindungen macht ihn ähnlich wirksam wie Knoblauch, ohne dass er schlechten Atem verursacht. Wer wilden Bärlauch sammelt, sollte die Pflanze genau bestimmen können.

Das zur Familie der Liliengewächse gehörende Kraut ist von April bis Juni in Laub- und Buchenwäldern oder unter Hecken zu finden. Da man es vor der Blüte sammelt, besteht Verwechslungsgefahr mit den Blättern des Maiglöckchens, der austreibenden Herbstzeitlosen oder des Gefleckten Aroniastabs, die allesamt giftig sind. Eine Geruchsprobe, bei der man die Blätter zwischen zwei Fingern zerreibt, ist nicht immer zuverlässig, da man sich unterwegs nicht nach jeder Probe die Hände waschen und den Knoblauchduft entfernen kann.

Ira Schneider, www.aid.de

Weitere Informationen:

aid-Medien zu frischen Kräutern:
aid-Poster "Küchenkräuter" (Bestell-Nr.: 61-3757, 2,50 Euro),
aid-Heft "Küchenkräuter und Gewürze" (Bestell-Nr.: 61-1372, 2,50 Euro),
aid-Heft "Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten" (Bestell-Nr.: 61-1192, 2,50 Euro),
aid-Poster "Heil- und Gewürzpflanzen" (Bestell-Nr.: 61-3634, 2,00 Euro),
erhältlich unter www.aid-medienshop.de.

Dienstag, 12. März 2013

Bärlauch - Inhaltsstoffe und Wirkung

Gesunder Bärlauch. Foto: Wirths PR / Schoenenberger

Bärlauch


Allgemeines
Frühlingszeit ist Bärlauchzeit. Die schlichten Blätter der Heil- und Gewürzpflanze sollten von März bis Mai geerntet werden, da Bärlauch vor der Blüte (Mai bis Juni) am Besten schmeckt und besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe besitzt. Heimisch ist der Bärlauch in ganz Europa und Nordasien. Man findet ihn bevorzugt an schattigen, feuchten Standorten und Wäldern mit humusreichem Boden. Auch im Garten lässt er sich kinderleicht anpflanzen. Der Name „Bärlauch“ stammt aus Zeiten, in denen bei uns noch Bären in den Wäldern lebten.

Das Liliengewächs soll früher die erste Nahrung gewesen sein, die den gerade aus dem Winterschlaf erwachten Bären zur Verfügung stand. Bärlauch, auch Rams (v. a. im süddeutschen Sprachraum), Bärenlauch, Hexenzwiebel und wilder Knoblauch genannt, erfreut sich seit Jahren eines regelrechten Booms. Nicht zu Unrecht, denn er ist eine ausgesprochen vielseitige und aromatische Zutat für viele Speisen. Mit ihm lassen sich Suppen, Nudelgerichte, Pfannengerichte, Kräuterquark und Salate verfeinern. Auch Pesto kann man daraus machen. Wichtig ist nur, dass er möglichst frisch verarbeitet wird, denn er verliert sehr schnell an Geschmack und auch an seinen wertvollen Inhaltstoffen.

Inhaltsstoffe und Wirkung
Bärlauch wird nicht nur wegen seiner Würze immer beliebter. Ihm werden dieselben gesundheitsfördernden Eigenschaften nachgesagt wie dem Knoblauch. Schließlich enthält er, wie dieser, jede Menge des sekundären Pflanzenstoffes Allicin sowie Flavonoide. Sie haben einen günstigen Einfluss auf die Blutfettwerte und unterstützen dadurch Herz und Blutgefäße in Ihrer Funktion. Naturheilkundler behaupten sogar, der kaum durch Zucht veränderte Bärlauch hätte sogar mehr Kraft als sein Verwandter, der Knoblauch.

Verwendung und Darreichung
In der Volksmedizin findet die Blätter vorzugsweise Verwendung bei Magen-Darmstörungen, Appetitlosigkeit und Schwächezuständen. Da es die frischen Blätter nur wenige Wochen im Jahr gibt, hat sich der daraus hergestellte Bärlauch-Pflanzensaft (erhältlich in Reformhäusern und Apotheken) als praktische Anwendungsform erwiesen. Bärlauch schützt auch die Blutgefäße und gilt als probates Mittel zur Stärkung von Herz und Kreislauf.
  
Sonstiges
Achtung übrigens beim selber Sammeln von Bärlauch! Die Bärlauchblätter sind den äußerst giftigen Blättern sowohl von Maiglöckchen als auch der Herbstzeitlosen sehr ähnlich. Durch Verwechslung kommt es immer wieder zu bedauerlichen Todesfällen. Am einfachsten zu unterscheiden ist Bärlauch durch seinen knoblauchartigen Geruch beim Zerreiben der Blätter.