Fast jeder dritte Europäer konsumiert Energydrinks - rund 12 Prozent
sogar mindestens vier- bis fünfmal in der Woche. Das geht aus einem
Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
hervor, für die mehr als 52.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in 16
EU-Mitgliedstaaten befragt wurden. Energydrinks sind alkoholfreie
Getränke, die anregende Inhaltsstoffe wie Koffein und meist auch Taurin
enthalten. Die Hersteller werben damit, dass diese Produkte die
Konzentration, Leistungsfähigkeit und sportliche Fitness steigern
würden. Das ist wissenschaftlich allerdings bislang nicht erwiesen.
Knapp ein Drittel der Erwachsenen konsumiert Energiegetränke, wobei es
zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten große Unterschiede gibt. So liegt
der Anteil in Zypern bei 14 Prozent, in Deutschland bei 30 Prozent und
in Österreich bei 50 Prozent. Zwölf Prozent gehören zu den "stark
chronischen" Konsumenten, die mindestens vier- bis fünfmal in der Woche
Energydrinks trinken und durchschnittlich im Monat 4,5 Liter aufnehmen.
Besonders beliebt sind die koffeinhaltigen Getränke bei Jugendlichen: 68
Prozent der 10- bis 18-Jährigen greifen mindestens einmal im Jahr zu
den Trendprodukten. In Deutschland liegt der Anteil bei 60 Prozent,
während er in der Tschechischen Republik über 80 Prozent und in
Griechenland nur 48 Prozent erreicht. Rund 12 Prozent zählen zu den
"stark chronischen" Konsumenten, die im Monat durchschnittlich sieben
Liter aufnehmen. Weitere 12 Prozent konsumieren bei einem Anlass
mindestens einen Liter der Muntermacher, in Deutschland sind es sogar 17
Prozent. Selbst Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren trinken
Energydrinks (18 Prozent), obwohl sie für diese Altersgruppe nicht
geeignet sind. Rund 43 Prozent der Gesamtzufuhr an Koffein ist auf diese
Getränke zurückzuführen, rechnet die EFSA vor.
Mehr als die Hälfte aller Konsumenten trinkt Energydrinks mit Alkohol
und viele Erwachsene (52 %) sowie Jugendliche (41 %) in Verbindung mit
sportlichen Aktivitäten, um ihre Leistung zu steigern. Dieses Verhalten
wird von der EFSA als sehr bedenklich eingeschätzt. Ein hoher Konsum von
Energydrinks in Kombination mit Alkohol, Sport und längerem Tanzen in
der Diskothek wird sogar mit Todesfällen in Verbindung gebracht. Es
fehlen aber bislang die Beweise für einen ursächlichen Zusammenhang. Im
Allgemeinen sollten Menschen mit Bluthochdruck oder Herzkrankheiten den
Verzehr von Energydrinks vorsorglich einschränken. Für Kinder,
Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Personen sind solche
Getränke nicht geeignet.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.efsa.europa.eu/de/press/news/130306.htm