Montag, 17. Juni 2013

Vor Fernreisen über Reiseimpfungen informieren

Wer eine Fernreise plant, sollte sich rechtzeitig über notwendige oder empfehlenswerte Reiseimpfungen informieren. „In anderen Ländern ist das Infektionsrisiko für viele Krankheiten erhöht. Vor ausgewählten Risiken kann man sich durch Impfungen effektiv schützen, das sollte man nutzen“, sagte Prof. Dr. med. Thomas Weinke bei der Pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. „Welche Impfung möglich und empfehlenswert ist, hängt vom Reiseland, vom Reisestil und dem individuellen Risiko ab. Da einige Impfungen wiederholt verabreicht werden müssen, sollte man sich rechtzeitig informieren.“ Die Kosten für Reiseimpfungen werden von einigen Krankenkassen erstattet.

Zu den wichtigsten Reiseimpfungen gehört die Impfung gegen Hepatitis A. Der Erreger sind Viren, die über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel übertragen werden. Diese Viren sind in den Tropen, aber auch in vielen anderen Regionen weltweit, etwa im Mittelmeerraum, weit verbreitet. Weinke: „Drei von tausend Reisenden, die ungeimpft in die Tropen fahren, infizieren sich innerhalb eines Monats. Damit ist Hepatitis A die häufigste Infektionskrankheit, die sich durch eine Impfung vermeiden lässt.“ Hepatitis B wird nicht durch Fäkalkeime, sondern durch den Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten wie Sperma übertragen. Auch gegen diese Art der Infektion ist ein Impfstoff verfügbar.


Andere länderspezifische Reiseimpfungen schützen vor Typhus, Cholera, Gelbfieber, Polio oder der Japanischen Encephalitis. Auch Infektionen durch Meningokokken oder die Erreger der Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) sind je nach Reiseland und Art der Reise empfehlenswert. „Ob eine Reiseimpfung nötig ist, hängt auch von der Art und Dauer der Reise ab“, sagt Weinke. „Zu einer Impfung gegen Tollwut würde ich vor allem bei einem Aufenthalt von länger als einem Monat raten oder wenn man ein hohes berufliches Risiko eingeht, etwa als Entwicklungshelfer.“ Eine Fernreise sollte auch immer der Anlass sein, sich über Auffrischungsimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten zu informieren.