Wer eine Fernreise plant, sollte sich rechtzeitig
über notwendige oder empfehlenswerte Reiseimpfungen informieren. „In
anderen Ländern ist das Infektionsrisiko für viele Krankheiten erhöht.
Vor ausgewählten Risiken kann man sich durch Impfungen effektiv
schützen, das sollte man nutzen“, sagte Prof. Dr. med. Thomas Weinke bei
der Pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der
Bundesapothekerkammer. „Welche Impfung möglich und empfehlenswert ist,
hängt vom Reiseland, vom Reisestil und dem individuellen Risiko ab. Da
einige Impfungen wiederholt verabreicht werden müssen, sollte man sich
rechtzeitig informieren.“ Die Kosten für Reiseimpfungen werden von
einigen Krankenkassen erstattet.
Zu den wichtigsten Reiseimpfungen gehört die Impfung
gegen Hepatitis A. Der Erreger sind Viren, die über verunreinigtes
Trinkwasser oder Lebensmittel übertragen werden. Diese Viren sind in den
Tropen, aber auch in vielen anderen Regionen weltweit, etwa im
Mittelmeerraum, weit verbreitet. Weinke: „Drei von tausend Reisenden,
die ungeimpft in die Tropen fahren, infizieren sich innerhalb eines
Monats. Damit ist Hepatitis A die häufigste Infektionskrankheit, die
sich durch eine Impfung vermeiden lässt.“ Hepatitis B wird nicht durch
Fäkalkeime, sondern durch den Kontakt mit Blut oder anderen
Körperflüssigkeiten wie Sperma übertragen. Auch gegen diese Art der
Infektion ist ein Impfstoff verfügbar.
Andere länderspezifische Reiseimpfungen schützen vor
Typhus, Cholera, Gelbfieber, Polio oder der Japanischen Encephalitis.
Auch Infektionen durch Meningokokken oder die Erreger der
Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) sind je nach Reiseland und Art der
Reise empfehlenswert. „Ob eine Reiseimpfung nötig ist, hängt auch von
der Art und Dauer der Reise ab“, sagt Weinke. „Zu einer Impfung gegen
Tollwut würde ich vor allem bei einem Aufenthalt von länger als einem
Monat raten oder wenn man ein hohes berufliches Risiko eingeht, etwa als
Entwicklungshelfer.“ Eine Fernreise sollte auch immer der Anlass sein,
sich über Auffrischungsimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie und
Keuchhusten zu informieren.