Dr.
Christof Schaefer vom Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für
Embryonaltoxikologie in Berlin, mit dem die Techniker Krankenkasse (TK)
bei Fragen zur Arzneimittelsicherheit in der Schwangerschaft
zusammenarbeitet, erklärt hierzu: "Viele Medikamente, die gegen
Allergien wirken, dürfen auch werdende Mütter einnehmen.
Selbstverständlich müssen sie im Einzelfall stets mit ihrem Arzt
überprüfen, ob es sich tatsächlich um einen allergischen Schnupfen
handelt - und nicht etwa um eine Erkältung oder eine
schwangerschaftsbedingt geschwollene Nasenschleimhaut", so der Leiter
des Instituts.
Der
Arzt sieht keinen Grund, dass Frauen während der Schwangerschaft eine
therapiebedürftige Allergie unbehandelt lassen und die Beschwerden
einfach "aushalten" - zumal eine nicht behandelte schwere Allergie zu
einem Bronchialasthma führen kann, einer erheblichen Belastung für eine
schwangere Frau.
Schaefer
nennt Arzneimittel, die - in Absprache mit dem behandelnden Arzt - für
eine Therapie in Frage kommen können: "Als Nasenspray oder als
Augentropfen eignen sich die Wirkstoffe Azelastin, Cromoglicinsäure und
Levocabastin." Bei diesen Wirkstoffen sei bisher kein nachteiliger
Effekt auf die Entwicklung des Babys
bekannt geworden. Bei akut stark verstopfter Nase können werdende
Mütter auch kurzzeitig abschwellende Nasensprays oder -tropfen mit den
Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin einsetzen. Schaefer: "Wenn
die Mittel nur wenige Tage angewendet werden, besteht nach aktuellem
Erkenntnisstand kein Risiko."
Wenn
eine lokale Therapie nicht ausreicht, können Schwangere auch Loratadin
oder Cetirizin in Tablettenform in der üblichen Dosierung einnehmen, so
der Arzt weiter. "Diese Wirkstoffe gehören zu den in der Schwangerschaft
am besten untersuchten überhaupt, und Nebenwirkungen für das Kind
wurden bisher nicht beschrieben", sagt Schaefer. Auch bei den
verschreibungspflichtigen Antiallergika - etwa Kortison haltigen
Asthmasprays - bestehe kein Grund, die Behandlung in Frage zu stellen
oder sich Sorgen um das ungeborene Kind zu machen. Mehr Informationen
und Kontaktdaten finden interessierte Frauen unter oder .
Ausführliche Informationen über Heuschnupfen bietet zudem die Website der TK unter www.tk.de, Webcode 028268.
Sie enthält auch Tipps, wie Allergiker die Pollenbelastung im Alltag
reduzieren können. TK-Gesundheitsexpertin Nicole Liptow nennt Beispiele:
"Empfehlenswert ist es, vor dem Schlafengehen zu duschen und Haare zu
waschen, bei geschlossenem Fenster zu schlafen und die Wohnräume
möglichst dann zu lüften, wenn es geregnet hat."