Irrtümer rund um Allergien: "Kuhmilch, Weizen und Fisch sind im ersten Lebensjahr tabu für allergiegefährdete Babys"
Schade ist es, wenn aus gut gemeinter Sorge Anstrengungen unternommen
oder Entbehrungen in Kauf genommen werden, ohne dass diese etwas
nützen. So bekamen viele Babys in der Vergangenheit im ersten Lebensjahr
vermeintlich allergenarme Kost zu essen. Auf der Roten Liste standen
dabei alle Lebensmittel, die öfter Allergien auslösen wie beispielsweise
Kuhmilch, Weizen oder Fisch. Dahinter steckte eine
Vermeidungsstrategie. Man könnte im übertragenen Sinne auch sagen, man
versuchte "dem Feind" aus dem Weg zu gehen. Heute - mit dem Wissen aus
zahlreichen Studien - hat sich die Denkweise geändert.
Der Kontakt mit
möglichen Allergenen ist im ersten Lebensjahr erwünscht und das gilt für
alle Babys, auch die allergiegefährdeten. Ab dem fünften Monat dürfen
deswegen Schritt für Schritt, entsprechend den Bedürfnissen des Babys
Kuhmilch, Weizen oder Fisch eingeführt werden. Neu ist auch die
Erkenntnis, dass Babys in deren Familie Zöliakie - die Unverträglichkeit
gegenüber Gluten aus Getreide - bekannt ist, schon zwischen dem fünften
und siebten Monat kleine Mengen Weizen bekommen sollten. Damit kann das
Risiko für diese Krankheit gesenkt werden, besonders wenn die Mutter
begleitend noch stillt.
Viele Familien dürften angesichts dieser
Empfehlungen erleichtert sein, denn die Sorge, etwas Falsches zu
füttern, wird dadurch wesentlich geringer. Was (werdende) Eltern tun
können, um ihr Kind vor Allergien zu schützen, erfahren sie bei der
neuen Telefonhotline vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) und
dem Präventions- und Informationsnetzwerk Asthma/Allergien (pina).