Mittwoch, 20. März 2013

Asthma besser in den Griff bekommen


Ein Peak-Flow-Meter: Foto: AOK 


Mit DMP haben Patienten Asthma besser unter Kontrolle


Patienten, die über längere Zeit am DMP Asthma teilnehmen, haben ihre Erkrankung besser unter Kontrolle. Teilnehmer eines solchen strukturierten Behandlungsprogramms müssen auch weniger wegen ihrer chronischen Erkrankung ins Krankenhaus. Das ergab eine aktuelle Sonderauswertung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes.

Die Evaluationsinstitute infas, Prognos und das Wissenschaftliche Institut der Ärzte Deutschlands (WIAD) werteten die Dokumentationsdaten von etwa 69.000 Kindern und Erwachsenen mit Asthma aus. Sie alle hatten sich in den Jahren 2006 und 2007 in die entsprechenden Curaplan-Programmen der AOK eingeschrieben. Über dreieinhalb Jahre verfolgten die Wissenschaftler, wie sich die medizinischen Werte der Teilnehmer entwickelten, die bei DMP-Asthma ununterbrochen am Ball blieben. "Die Bilanz fiel positiv aus", sagt Peter Willenborg, verantwortlich für die DMP-Patienten-Kommunikation beim AOK-Bundesverband.

So stieg der Anteil der Patienten, die laut Dokumentation keine Asthma-Symptome zeigten, von zehn auf knapp 27 Prozent. Der Anteil derer, die täglich Asthma-Symptome hatten, sank dagegen - von knapp 24 auf 14,5 Prozent. In den dreieinhalb Jahren hörten etwa 32 Prozent der Asthma-Patienten, die vorher geraucht hatten, mit dem Rauchen auf. Insgesamt sank der Anteil der Raucher unter allen DMP-Teilnehmern von 15,6 auf 13,2 Prozent.

"Die Auswertung der AOK-Daten zeigt auch, dass immer mehr Patienten geschult werden", erläutert Willenborg. Der Anteil der Patienten, die an einer vom Arzt empfohlenen Patientenschulung teilnahmen, stieg von knapp 30 auf über 50 Prozent. Diese Schulungen sind ein wichtiger Bestandteil der strukturierten Behandlungsprogramme. "Dabei lernen die Patienten zum Beispiel verschiedene Atemtechniken und die richtige Messung der Lungenwerte", so Willenborg. Durch die Einführung der DMP ist das Angebot an Asthma-Schulungen stark ausgebaut worden.

Eine weitere positive Entwicklung, die die Auswertung zeigt: Der Anteil der Patienten mit einem Selbstmanagement-Plan für Notfälle stieg von 40 auf 54 Prozent. "Allerdings sank gleichzeitig der Prozentsatz von Patienten, bei denen die Ärzte jährlich die korrekte Inhalationstechnik überprüfen, von 81 auf 76 Prozent. Hier gibt es noch Verbesserungspotenzial, denn oft werden die Asthma-Medikamente von den Patienten nicht richtig inhaliert", so Willenborg. "Das führt dazu, dass sie nicht richtig wirken können."
Die AOK bietet ihren Versicherten, die an einer bestimmten chronischen Krankheit leiden, spezielle Behandlungsprogramme an. Diese Programme heißen AOK-Curaplan. Die Teilnahme ist freiwillig und für die Patienten kostenlos.


Disease-Management-Programme

Seit 2002 gibt es Disease-Management-Programme (DMP) für chronische Erkrankungen in Deutschland. Mittlerweile sind rund sieben Millionen Patienten bei ihren Krankenkassen eingeschrieben. Die speziellen Behandlungsprogramme gibt es für Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, Koronare Herzkrankheit, Brustkrebs, Asthma bronchiale und COPD.

Stand: 11/12