Wegen der im Vergleich zu Tabletten rascher einsetzenden Wirkung und der
besseren Verträglichkeit sollen Asthma-Medikamente vorzugsweise
inhaliert werden. Dabei entscheidet jedoch die Inhalationstechnik über
den Behandlungserfolg. "Die tägliche Praxis gibt den meisten
Asthmatikern die subjektive Sicherheit, dass sie alles richtig machen.
Das ist leider oft ein Trugschluss", sagte Apotheker Dr. Eric Martin bei
dem Pharmacon, einem internationalem Fortbildungskongress der
Bundesapothekerkammer. "Handhabungsfehler verschlechtern nicht nur die
Wirksamkeit der Asthmamedikamente, sondern erhöhen auch das Risiko für
Nebenwirkungen."
Im Wesentlichen gibt es zwei Arten von Inhalationsmedikamenten:
einerseits treibgasbetriebene Dosieraerosole, die wie kleine Spraydosen
funktionieren, und andererseits Pulverinhalatoren, bei denen ein
wirkstoffhaltiges Pulver beim Einatmen im Luftstrom verteilt wird. Bei
Pulverinhalatoren sollten Patienten möglichst kräftig einatmen.
Hierdurch wird das Pulver verwirbelt und in eine lungengängige Größe
überführt. Nur so kann es beim Einatmen bis in die Lunge gelangen. Bei
zu langsamem Einatmen entstehen fast nur große Teilchen, die sich
vorzugsweise im Mund und Rachen ablagern. Das schränkt nicht nur die
Wirksamkeit ein, sondern kann je nach Wirkstoff auch zu Nebenwirkungen
wie Heiserkeit oder einem Pilzbefall in der Mundhöhle führen. Bei den
treibgasgefüllten Dosieraerosolen sollen die Patienten das beim Auslösen
freigesetzte Aerosol dagegen möglichst langsam einatmen. Wird zu
schnell eingeatmet, scheiden sich die stark beschleunigten Partikel im
Mund ab. Martin: "Asthmatiker sollten die Beratung in der Apotheke
nutzen, um regelmäßig zu erfahren, wie sie die Handhabung optimieren
können."
Egal, welchen Inhalator ein Patient benutzt: Die Asthmamedikamente
sollten möglichst tief eingeatmet werden, damit die ganze Lunge mit dem
Wirkstoff in Kontakt kommt. Im Anschluss daran wird der Atem für fünf
bis zehn Sekunden angehalten. Je länger diese Atempause dauert, desto
besser können sich die Teilchen in den Atemwegen absetzen. Bei
Pulverinhalatoren sollte nur durch die Nase ausgeatmet werden. Dies soll
verhindern, dass versehentlich feuchte Atemluft in das Gerät gelangt
und das noch enthaltene Pulver verklumpen kann. "Die meisten Asthmatiker
werden parallel mit mehreren Medikamenten behandelt. Deshalb sollten
Patienten die gerätespezifischen Unterschiede kennen und den korrekten
Gebrauch immer wieder beim Arzt oder in der Apotheke überprüfen lassen.
Oft lässt sich auf diese Weise mit sehr geringem Zeitaufwand der
Behandlungserfolg verbessern", rät Martin.