Medikamente, Alkohol und Tabak sind unter alten
Menschen in Deutschland weit verbreitet. Vor allem der Gebrauch von
Medikamenten ist bei der Generation 60 plus oft problematisch. Häufig
passiert dies in Alten- und Pflegeheimen, in denen bis zu einem Viertel
der über 70-Jährigen von Psychopharmaka abhängig sein soll. Die Deutsche
Hauptstelle für Suchtfragen bietet gemeinsam mit der Barmer
GEK jetzt verstärkt Pflegekräften und Pflegedienstleitungen in den
stationären Einrichtungen und der ambulanten Pflege Unterstützung beim
Thema "Sucht im Alter" an.
"Pflegerinnen und Pflegern kommt eine Schlüsselrolle zu im Kampf
gegen Sucht im Alter. Sie können oft als Erste Veränderungen und
gesundheitliche Probleme erkennen", erläutert Andrea Jakob-Pannier,
Präventionsexpertin bei der Barmer GEK. Den
alten Menschen aus ihrer Sucht zu helfen lohne sich zu jedem Zeitpunkt
und sei immer dann am erfolgreichsten, wenn Pflegende, Ärzte und
Angehörige gemeinsam aktiv werden. "Der Umgang mit Medikamenten und der
Konsum von Alkohol oder Tabak birgt bei alten Menschen schon weit vor
einer Sucht hohe Risiken", betont DHS-Geschäftsführer Dr. Raphael
Gaßmann. Diese könnten oft beseitigt werden, zum Beispiel wenn in
Absprache mit den behandelnden Ärzten Medikationen verändert werden.
Einen
Einstieg in das Thema bietet die Broschüre "Medikamente, Alkohol,
Tabak: Informationen für die Altenpflege". Sie widmet sich vor allem dem
Medikamenten- und Alkoholmissbrauch, streift aber auch die
Tabakabhängigkeit. Sie wendet sich sowohl an Pflege- und
Einrichtungsleitungen wie an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
der ambulanten und stationären Altenpflege. Kurzgefasste
wissenschaftliche Informationen werden durch Erfahrungen ausgewiesener
Praktiker und Handlungsempfehlungen ergänzt. Die Broschüre kann
kostenlos unter info@dhs.de oder in allen Geschäftsstellen der Barmer GEK angefordert werden. Weitere Informationen gibt es unter www.unabhaengig-im-alter.de