Ältere Konsumenten brauchen mehr
Unterstützung bei der Auswahl und Beurteilung von Lebensmitteln. Das
lässt eine Untersuchung der Universität Regensburg vermuten. Danach
werden die Bedürfnisse der Senioren nach klaren und deutlich sichtbaren
Produktinformationen von der Lebensmittelindustrie zu wenig
berücksichtigt, wodurch wertvolles Kaufpotenzial verloren geht. Zudem
könnte man Ältere durch eine bessere Kennzeichnung zu einer gesünderen
Ernährungsweise bewegen und dadurch nebenbei auch den Kostendruck auf
das Gesundheitssystem senken.
Für viele Verbraucher ab 50 Jahren spielen die Kaufmotive Gesundheit und
Wohlbefinden eine immer größere Rolle. Sie möchten ernährungsbewusst
einkaufen, müssen dafür aber Lebensmittelinformationen auf dem Etikett
angemessen beurteilen können. Das ist für die ältere Generation offenbar
nicht immer einfach. Bessere Informationen sind notwendig, um gesunde
Produktalternativen erkennen zu können, erklären die Wissenschaftler.
Mit zunehmendem Alter achten die Konsumenten zwar mehr auf das Etikett,
können aber weit weniger Informationen verarbeiten als jüngere Menschen.
Einen gewissen Ausgleich schafft die Erfahrung der Senioren, die sie im
Laufe der Jahre beim Einkauf von Nahrungsmitteln sammeln konnten.
Dennoch könnte die Lebensmittelindustrie durch geeignete Hinweise das
Ernährungswissen der Verbraucher verbessern und sie beim Einkauf
unterstützen. Die Informationsverarbeitung lässt sich etwa durch
vergrößerte Produkthinweise verkürzen. Zudem würden Senioren eher von
eigenschaftsbezogenen Informationen wie zum Beispiel "fettreduziert"
oder "reich an Kalzium" profitieren. Auch farbig gestaltete Gütezeichen
mit einfachen und verständlichen Textelementen wie "hoch", "mittel" und
"niedrig" wären für Ältere ideal, so die Regensburger Wissenschaftler.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
aid-Heft "Achten Sie aufs Etikett! - Kennzeichnung von Lebensmitteln", Bestell-Nr. 61-1140, Preis: 4,00 Euro, http://www.aid-medienshop.de