Manuka-Honig wird aus dem Blüten-Nektar des neuseeländischen
Teebaums gewonnen.
Foto: neuseelandhaus.de / Wirths PR
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Manuka-Honig –
Der leckere Bakterienkiller aus Neuseeland
Manuka-Honig wird von Bienen aus dem Blütennektar
des Manukastrauches (Neuseeländischer Teebaum) gewonnen, der nur in Neuseeland
wächst. Die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, nutzen traditionell die Blätter
des Manukastrauches und den Honig zur Desinfektion und zur Unterstützung der
Heilung von Entzündungen, Infektionen und Erkältungskrankheiten. Die
Wirksamkeit dieses Honigs wurde inzwischen wissenschaftlich bestätigt:
Manuka-Honig enthält im Vergleich zu normalem Blütenhonig einen extrem hohen
Gehalt an Methylglyoxal (MGO). Dieser Wirkstoff wird aus dem gesammelten Nektar
in der Honigwabe gebildet und ist für die starke antibakterielle – „aktive“ – Wirkung
des Honigs verantwortlich. Bis zu 800 mg MGO pro kg enthält Manuka-Honig,
normale Honige dagegen nur bis zu 20 mg/kg.
Ab MGO 100+
ist Manuka-Honig aktiv
Je höher der MGO-Gehalt, desto größer ist auch die
antibakterielle Wirkung. Laut Prof. Thomas Henle, Chef des Instituts für
Lebensmittelchemie an der Technischen Universität Dresden und Entdecker des
Wirkstoffs MGO, hat ein Manuka-Honig erst ab einer Konzentration von 100 mg MGO
pro kg Honig eine signifikante antibakterielle Wirkung und kann damit als
„aktiv“ bezeichnet werden. Nur die wenigsten im Handel erhältlichen
Manuka-Honige sind also wirklich „aktiv“. MGO-aktive Manuka-Honige gibt es in
den vier Stärken MGO 100+, 250+, 400+ und 550+. So enthält z.B. ein Honig mit
der Kennzeichnung MGO 250+ mindestens 250 mg des Wirkstoffs Methylglyoxal (MGO)
pro kg Manuka-Honig.
Der MGO
Standard – das Zeichen für Wirksamkeit
Bis zur Entdeckung von MGO gab es nur einen
anerkannten Standard für die Messung der antibakteriellen Wirksamkeit von
Manuka-Honigen. Dieser sogenannte UMF-Standard (UMF = Unique Manuka Factor)
vergleicht die antibakterielle Wirksamkeit des gemessenen Honigs mit der einer
Desinfektionslösung. Auch Prof. Peter Molan von der Universität Waikato, der
die UMF-Methode damals entwickelte, bestätigte erst im Februar 2012, dass die
Entdeckung des Wirkstoffs MGO ein bedeutender Schritt in der Erforschung von
Manuka-Honig sei und die antibakterielle Wirksamkeit des Honigs mit der
enthaltenen Menge MGO ansteige. So ist die von der TU Dresden entwickelte
MGO-Zertifizierung der einzige quantitative und damit verlässliche Messstandard
für Manuka-Honig. Der MGO-Wert gibt also zuverlässig Auskunft über die
antibakterielle Aktivität. Deshalb sollte der Verbraucher auf die MGO-Angabe
auf der Verpackung achten, da der Preis des Honigs vom Methylglyoxal-Gehalt
abhängt.
Ein
natürliches Antibiotikum ohne Nebenwirkungen
Aktiver
Manuka-Honig wirkt wie ein natürliches Antibiotikum. Sogar gegen
antibiotikaresistente Stämme von Staphylococcus aureus (MRSA), dem sogenannten
Krankenhauskeim, zeigt er effektive Wirksamkeit. Der Verzehr von Manuka-Honig
mit hohen MGO-Konzentrationen ist übrigens nicht nur völlig unbedenklich,
sondern scheint, im Gegenteil, sogar sehr gesundheitsfördernde Wirkung zu
haben. Dies bestätigte jetzt die Forschergruppe um Prof. Henle. In einer
Simulation fanden die Wissenschaftler heraus, dass der antibakterielle
Wirkstoff MGO sogar im sauren Milieu des Magens „aktiv“ bleibt. Das ist vor
allem wichtig für Anwendungen bei Infektionen mit dem Bakterium Helicobacter
pylori, das Magengeschwüre bilden kann. MGO wird vom Körper nicht in die
Blutbahn aufgenommen, sondern im Darm zu Milchsäure abgebaut. Und die ist für
ihre positive Wirkung auf die Darmflora bekannt. „Man kann also so viel davon
essen wie man will“, so Prof. Henle.
Manuka-Honig
kann sowohl innerlich als auch äußerlich eingesetzt werden. Regelmäßig
eingenommen trägt Manuka-Honig zur Stärkung des Immunsystems bei. Er eignet
sich besonders für die Behandlung entzündlicher Erkrankungen und Irritationen
in Mund, Rachen und Magen-Darmtrakt, aber auch äußerlich für die Versorgung kleinerer
Verletzungen oder Verbrennungen. Sehr wirksam ist er bei stark infizierten und
chronischen Wunden. Interessant: Im Gegensatz zu normalen Honigen kann Manuka
gut in heiße Getränke wie Milch oder Tee eingerührt werden, ohne seine
antibakteriellen Eigenschaften zu verlieren. Denn der wichtige Wirkstoff MGO
ist weitgehend hitzestabil. Selbstverständlich ist der fein-würzige Honig auch
ein leckerer Brotaufstrich und eine delikate Zutat in Salatdressings. Am besten
und köstlichsten aber ist er pur – Löffel für Löffel.