Die Forelle ist der Fisch des Jahres
2013. Ein Grund für die Wahl ist die Bedrohung des natürlichen
Lebensraums durch Regulierung und Verbauung von Flüssen und Bächen,
erklärt der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF).
Die Forelle gehört zur Familie der Lachsfische (Salmonidae). Je nach
Lebensweise werden drei verschiedene Formen der gleichen Art
unterschieden: Die Bachforelle lebt in der Regel ausschließlich in
Fließgewässern, während die Seeforelle überwiegend in Süßwasserseen
vorkommt. Die Meerforelle verbringt einen Teil ihres Lebens im
Salzwasser, wobei sie sich im Meer bevorzugt in Küstennähe aufhält und
ebenso wie die Seeforelle zum Laichen in die Flüsse aufsteigt. Nach
neuen genetischen Untersuchungen wird laut VDSF auch diskutiert, ob es
sich um drei getrennte Arten handelt.
Die Fische sind nicht nur in ihrer Lebensweise, sondern auch in ihrem
Aussehen sehr unterschiedlich. Während ausgewachsene Meer- und
Seeforellen eine Länge von 100 Zentimetern und ein Gewicht von 15
Kilogramm erreichen können, ist die Bachforelle mit einer Länge von bis
zu 60 Zentimetern und einem Gewicht von höchstens zwei Kilogramm
deutlich zierlicher. Die Färbung des Schuppenkleides ist vielfältig und
verschafft den Fischen eine perfekte Tarnung. Dabei sind Bachforellen
gelblich gefärbt mit bräunlichem Rücken und roten Tupfen, während die
silbrig-glänzenden Schuppen der See- und Meerforelle schwarze Flecken
aufweisen.
Forellen sind in ganz Europa heimisch und laichen je nach
Verbreitungsgebiet zwischen Oktober und März. Die Weibchen wandern in
die Flüsse und legen am Grund eine flache Laichgrube an, in die die Eier
gelegt werden. Die Brut schlüpft innerhalb von sechs bis acht Wochen
und lebt weitere vier bis sechs Wochen von ihrem Dottersack. Dann fangen
die jungen Fische an, kleine Insektenlarven und Krebstiere zu fressen.
Sie bleiben einige Zeit im Laichgewässer bis sie in einen größeren
Fluss, einen See oder ins Meer wandern. Im Alter von drei bis fünf
Jahren sind Forellen geschlechtsreif.
Staustufen und Wehre behindern die Forellen auf ihrer Reise und trennen
sie von ihren Laichgebieten. Viele Gewässer sind durch Wasserkraftwerke
verbaut, deren Turbinen eine tödliche Falle sein können. Naturnahe und
durchgängige Fließgewässer sind notwendig, damit die Forelle weiterhin
ein Teil der heimischen Naturlandschaft bleiben kann, betont der Verband
Deutscher Sportfischer. An der Wahl zum Fisch des Jahres waren auch das
Bundesamt für Naturschutz, der Deutsche Angler Verband, der Verband
Deutscher Sporttaucher und das Österreichische Kuratorium für Fischerei
und Gewässerschutz beteiligt.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.vdsf.de
www.was-wir-essen.de, Lebensmittel von A-Z, Fisch
aid-Heft "Fisch und Fischerzeugnisse", Bestell-Nr. 61-1001, Preis: 5,00 EUR, http://www.aid-medienshop.de