Auch wer Familie hat, muss aufs Radfahren nicht verzichten:
Eltern kleiner Kinder können ihren Nachwuchs bequem im Fahrradanhänger
mitnehmen. Foto: AOK-Mediendienst
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Tipps für die Radtour
Schönes Wetter ist ideal fürs Radfahren. Auch Eltern kleiner Kinder können eine Tour im Grünen genießen. Die Bewegung an der frischen Luft ist für die ganze Familie ein Erlebnis und außerdem gesund. "Radfahren trainiert Herz und Kreislauf, kräftigt die Muskeln, verbessert die Lungenfunktion und stärkt die Abwehrkräfte", sagt Dr. Detlef Schmidt, Arzt im AOK-Bundesverband. Zugleich schont Radeln die Gelenke und wirkt entspannend.
Eltern können ihren Nachwuchs, der noch nicht selber radelt,
bequem im Fahrradanhänger mitnehmen. Darin können zwei Kinder spielen und
schlafen. "Achten Sie auf Sitzgurte, die der Nachwuchs nicht selbst öffnen
kann", empfiehlt Mediziner Schmidt. Der Anhänger sollte einen tiefen
Schwerpunkt haben, damit er nicht so leicht kippt, und hinten links ein
Rücklicht besitzen. Ausgestattet mit Reflektoren und einem Wimpel ist das
Gefährt besser sichtbar. Die Kupplung wird am Zugrad befestigt, das über gute
Bremsen verfügen sollte.
Fährt nur ein Kind mit, können die Erwachsenen es auch auf
einem Kindersitz mitnehmen, sofern es noch nicht älter als sieben ist. Der Sitz
sollte der Größe des Kindes angepasst sein und über das GS-Zeichen für
"Geprüfte Sicherheit" verfügen. Die Füße des Kindes dürfen nicht in
die Speichen geraten können. Babys bis zum achten Lebensmonat sollten die
Eltern nicht auf dem Kindersitz transportieren, da ihr Genick Erschütterungen
noch nicht ausgleichen kann.
Schutzhelme sind sinnvoll
Zum Schutz vor Verletzungen empfiehlt es sich, dass der
Nachwuchs sowohl im Anhänger als auch im Kindersitz einen Schutzhelm trägt.
Praktisch für Familien-Radtouren sind auch Tandems oder Anhängefahrräder,
sogenannte Trailerbikes. Darauf können Eltern und Kinder gemeinsam größere
Strecken zurücklegen. Bei Trailerbikes werden ein Kinder- und ein
Erwachsenenrad mithilfe einer speziellen Kupplung oder einer Tandemdeichsel
miteinander verbunden.
Bevor die Radtour losgeht, sollten die Erwachsenen die
Kinder je nach Alter mit in die Planung einbeziehen. Führt die Tour zu einem
attraktiven Ziel, etwa einem Spielplatz, Schwimmbad oder einer Eisdiele, ist
der Spaß für die Kleinen besonders groß. "Bauen Sie Zwischenziele ein, auf
die sich alle freuen können", so AOK-Arzt Schmidt. Dazu eignen sich zum
Beispiel ein Teich, ein Tierpark oder eine schöne Wiese zum Picknicken.
Interessant ist es auch, bewusst die Natur zu erleben, indem man gemeinsam
Tiere beobachtet und Pflanzen entdeckt.
Verkehrsarme Strecken auswählen
Wenn alle selber Rad fahren, sollte die Route nur so lang
sein, dass auch die Schwächsten sie schaffen können. Wer mit Kindern unterwegs
ist, sollte auf verkehrsarmen Wegen abseits der Hauptverkehrsstraßen radeln,
auf denen sich alle sicher und frei bewegen können. Dennoch ist es wichtig,
vorher die Verkehrssicherheit zu trainieren. So können bereits Fünfjährige in
Jugendverkehrsschulen unter Anleitung verkehrssicheres Verhalten im
Straßenverkehr üben.
Ihr Tempo sollten die Erwachsenen an das der Kinder anpassen.
Auf Straßen sollten sie hinter ihrem Nachwuchs fahren, und zwar immer leicht
zur Fahrbahn hin versetzt. Bei einer Radtour in der Gruppe empfiehlt es sich,
dass ein erfahrener Radler vorausfährt und ein anderer die Nachhut bildet und
darauf achtet, dass keiner den Anschluss an die Gruppe verliert.
Pausen zum Spielen und Erholen
"Machen Sie jede Stunde eine Pause von etwa 15
Minuten", rät Schmidt. Das ist wichtig, damit die Kleinen, die im Anhänger
oder im Kindersitz mitfahren, zwischendurch toben können. Dafür ist es auch
sinnvoll, Spielsachen wie einen Ball oder eine Frisbee-Scheibe mitzunehmen.
Aber auch Kinder, die selbst mitradeln,
brauchen häufige Pausen. Besonders im Sommer, wenn es heiß ist, sollte zusätzlich
immer wieder die Möglichkeit bestehen, etwas zu trinken.
Da Kinder häufig zwischendurch Hunger oder Durst haben,
gehören genug Proviant und Getränke ins Tourgepäck. Gesunde Snacks sind Obst,
belegte Brote und Gemüse, etwa klein geschnittene Gurken, Paprika oder Möhren.
Zum Durstlöschen eignet sich am besten Mineralwasser. Wichtig ist auch eine
wetterfeste Kleidung. Besonders Kinder, die nicht selbst fahren, sollten warm
genug angezogen sein.
Neben einer Radwanderkarte, Fahrrad-Flickzeug und einer
Luftpumpe gehört eine kleine Reiseapotheke ins Gepäck. Sie sollte neben
Sonnenschutzmitteln ein Erste-Hilfe-Set, Pflaster und Insektenschutzmittel
enthalten. "Nehmen Sie außerdem ein Handy mit, um im Notfall Hilfe rufen
zu können", empfiehlt Schmidt. In wasserabweisenden Fahrrad-Packtaschen
oder einem geräumigen Rucksack verstaut, bleibt das Gepäck selbst bei einem
kleinen Regenschauer trocken.
Link:
Tipps des ADFC für Familienradtouren