Viele Menschen spüren Wetterwechsel schon Tage vorher in den Knochen oder an Narben, andere bekommen Kopfschmerzen, sind müde, erschöpft und schlecht gestimmt. Dennoch: Wetterfühligkeit wird häufig als Überempfindlichkeit abgetan. Dabei belasten extreme Temperaturwechsel und die Luftdruckveränderungen den Körper tatsächlich enorm: An heißen Tagen arbeitet das Herz-Kreislauf-System auf Hochtouren, um den Körper zu kühlen. Das gilt auch nachts. Fallen die Temperaturen, schaltet er wieder zurück. "Der Körper passt sich immer den aktuellen Herausforderungen an. Das kann Schwerstarbeit für ihn sein. Kommt er so schnell nicht mit, streikt der Kreislauf", sagt Ebel. Besonders zu kämpfen haben bei extremen Wetterumschwüngen Menschen, die ohnehin schon Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Auch Patienten mit Diabetes, Asthma, Rheuma und Migräne leiden oft stark darunter. Diabetikern fällt es beispielsweise dann häufig schwerer, ihre Insulinmenge zu bestimmen. Rheumatiker können vermehrt Schübe bekommen. "Wer weiß, dass er sensibel aufs Wetter reagiert, sollte sich auf jeden Fall darauf einstellen und die Aktivitäten entsprechend anpassen", so Ebel.
Kurzfristige Strategien für den Notfall
Um besser mit der Wetterfühligkeit klar zu kommen, ist es gut, wenn die Betroffenen kurzfristige Strategien für den Notfall haben, sich aber langfristig auch fit für diese Situationen machen. Ist es gerade wieder so weit? Dann heißt es:
- Trinken, trinken, trinken - das stabilisiert den Blutdruck und kann gegen Schwindel und Schwäche helfen. Getränke der Wahl sind Wasser, ungesüßte Tees und Fruchtsaftschorlen in ausreichender Menge. Und das sind mindestens 1,5 Liter am Tag.
- Verzichten Sie auf fettes und blähendes Essen, denn das beansprucht Verdauungstrakt und Stoffwechsel. An empfindlichen Tagen sollten Sie deshalb lieber zu Salaten, Gemüse und Vollkornprodukten greifen.
- Schon im Bett kann ein kleines Kreislaufprogramm vorbeugen helfen: zunächst im Liegen ein wenig mit den Beinen Rad fahren, dann langsam aufstehen, den Tag mit Wechselduschen beginnen und ein leichtes Frühstück einnehmen.
Den Körper durch Bewegung stärken
Herz-Kreislauf-Sportarten wie Walken, Radfahren, Langlaufen und Schwimmen stärken den Körper bestens dafür, Wetterwechsel besser zu verkraften. Auch Wechselduschen und Sauna trainieren die Gefäße für Belastungen. "Saunabesuche sollten Sie aber unbedingt mit Ihrem Arzt zuvor absprechen", rät Ebel. Für die Ernährung gilt - zusätzlich zum ausreichenden Trinken - folgendes einfache Rezept, um den Körper wetter-stressfester zu machen:
- viel Obst und Gemüse sowie Getreideprodukte,
- tierische Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Wurst und Eier in Maßen,
- wenig Öl und Fett, Süßigkeiten, Snacks und Alkohol.
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Kaffeetrinkern soll sich positiv auf den Blutzucker
auswirken, das hat eine indische Studie ergeben.