Foto: Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände
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Im Allgemeinen nehmen kranke Kinder ihre Medikamente
nicht gerne ein. Häufig ist der Geschmack befremdlich, die Konsistenz
ungewohnt und zudem fühlt sich das Kind schon durch die Erkrankung
unwohl. „Eltern tun gut daran, soweit wie möglich, ihren Kindern durch
eine altersgerechte Aufklärung, durch Geduld und durch kleine
Belohnungen für die Einnahme beschützende Hilfestellung zu geben“, sagt
Gabriele Overwiening, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der
Bundesapothekerkammer. „Riskant ist, wenn Eltern ihren Kindern
vorgaukeln, dass eine Tablette eine Süßigkeit wäre oder sie zur Einnahme
zwingen. Lieber eine kleine Belohnung hinterher in Aussicht stellen.“
Säuglinge oder Kleinkinder bekommen meist flüssige
Medikamente. Hier kann es leicht zu Unter- oder Überdosierungen kommen.
Mischen Eltern Arzneimittel mit abgepumpter Muttermilch,
Säuglingsnahrung, Brei oder anderen Lebensmitteln, müssen vorher
mögliche Wechselwirkungen ausgeschlossen werden. So werden
beispielsweise einige Antibiotika durch das Kalzium der Milch
inaktiviert. Diese Wechselwirkung kann vermieden werden, wenn zwischen
der Arzneimittelgabe und dem Trinken von Milch mindestens zwei Stunden
liegen. Auch Unterdosierungen sind beim Untermischen unter Lebensmittel
möglich. Das Kind muss die gesamte Menge der Flüssigkeit oder des Breis
zu sich nehmen, sonst ist die Medikamentendosis zu gering. Spuckt das
Kind hingegen einen Teil eines Arzneimittels wieder aus oder erbricht es
sich anschließend, darf nicht nochmals eine volle Dosis des
Arzneimittels gegeben werden. Es kann sonst zu Überdosierungen kommen.
Eltern sollten in solchen Fällen in der Apotheke oder beim Kinderarzt
nachfragen.
Wenn das Kind den Geschmack eines Safts oder einer
Lutschtablette nicht mag, kennt der Apotheker häufig alternative
Präparate mit einem anderen Geschmackszusatz. Damit sich das Kind nicht
verschluckt, sollte es bei der Einnahme möglichst aufrecht sitzen und
hinterher viel trinken.
Bei Kindern sind Zäpfchen oft eine gute Wahl. Sie
lassen sich leichter einführen, wenn sie angewärmt oder mit etwas Wasser
benetzt sind. Am besten die Zäpfchen mit dem stumpfen Ende voran
einführen, dann rutschen sie nicht heraus. Anschließend die Pobacken für
ein paar Minuten zusammenpressen.