Ob durch einen Verkehrsunfall, einen Sturz oder einen Schlaganfall: Jeder kann – gleich welchen Alters – von einer Minute auf die andere zum Pflegefall werden. Foto: KKH Kaufmännische Krankenkasse |
Ob durch einen Verkehrsunfall,
einen Sturz oder einen Schlaganfall...
Ob durch einen Verkehrsunfall, einen Sturz oder einen Schlaganfall: Jeder kann – gleich welchen Alters – von einer Minute auf die andere zum Pflegefall werden. Auch wenn die meisten den Gedanken daran gern verdrängen: „Für jeden, auch für junge Menschen, ist es sinnvoll, sich mit dem Risiko Pflegebedürftigkeit auseinanderzusetzen“, rät Alfred Tatura von der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Essen.
Wer pflegebedürftig wird, ist meist nicht mehr in der Lage, seine Angelegenheiten selbst zu regeln. Was manch einer nicht weiß: Angehörige haben in solch einer Situation ohne rechtsgültige Erklärung keine Entscheidungsrechte. Dann kann es passieren, dass das zuständige Vormundschaftsgericht einen Betreuer für die pflegebedürftige Person bestellt.
Damit es nicht soweit kommt, ist es ratsam, rechtzeitig eine Betreuungsverfügung oder eine Vorsorgevollmacht zu erstellen“, empfiehlt Tatura. „Darin werden eine oder mehrere Vertrauenspersonen benannt, die Sie im Ernstfall vertreten und wichtige Entscheidungen in Ihrem Sinne treffen.“ Im Einzelnen kann zum Beispiel festgelegt werden, wie finanzielle Angelegenheiten zu regeln sind, wer ärztliche und pflegerische Versorgung organisiert oder wo man im Alter leben möchte.
Eine weitere Möglichkeit, um die Selbstbestimmung lebenslang zu sichern, bietet eine Patientenverfügung. Hierin können Details festgelegt werden, ob und wie man im Bedarfsfall medizinisch-pflegerisch behandelt werden möchte. Lebensverlängernde Maßnahmen durch Hightechmedizin, künstliche Ernährung – das sind nur zwei von vielen Aspekten, über die sich jeder in gesunden Zeiten Gedanken machen und diese schriftlich verfassen sollte. „Eine Patientenverfügung kann darüber hinaus genutzt werden, um seine Bereitschaft für oder gegen eine Organ- und Gewebespende zu dokumentieren“, erklärt Alfred Tatura. „Das erspart den nächsten Angehörigen unter Umständen eine große Belastung.“
Entscheidend ist es auch, die finanzielle Seite frühzeitig zu klären. Denn Pflege kann schnell teuer werden. „Die Pflegekassen können lediglich die gesetzlich geregelte Grundversorgung zahlen“, erklärt Tatura. „Da sich die Kosten schnell auf einige tausend Euro im Monat summieren, klafft häufig eine erhebliche finanzielle Lücke.“ Abhilfe schafft private Vorsorge, zum Beispiel durch eine private Pflegezusatzversicherung.