Donnerstag, 28. Februar 2013

Wasserleitung: Was tun bei Verdacht auf Bleirohre im Haus?


Die Wasserwerke in Deutschland garantieren für das bereitgestellte Trinkwasser eine einwandfreie Qualität. Diese Garantie endet allerdings bei jedem privaten Hausanschluss. Je nach Alter des Hauses bzw. nach Qualität der Rohrleitungen kann sich die Wasserqualität jedoch durch das hauseigene Leitungssystem deutlich verschlechtern - vor allem dann, wenn noch Bleirohre installiert sind. Denn selbst niedrige Bleikonzentrationen können bei regelmäßiger Aufnahme die Blutbildung beeinträchtigen und das Nervensystem schädigen, insbesondere bei Säuglingen, Kleinkindern und Schwangeren.

Um Verbraucher noch besser zu schützen, wurde der aktuelle Grenzwert von 0,025 Milligramm Blei pro Liter Anfang 2013 auf 0,010 Milligramm pro Liter gesenkt. Wer als Mieter oder Eigentümer unsicher ist, ob im Haus noch Bleirohre vorhanden sind, kann sich zunächst grob am Alter der Immobilie orientieren. Bleirohre kann man nur noch in Häusern finden, die vor 1973 gebaut wurden und die seitdem nicht saniert wurden. Ob es sich wirklich um Bleirohre handelt, erkennt man an ihrer silbergrauen Farbe, einem dumpfen metallischen Klang und daran, dass sie sich leicht ritzen lassen. Endgültige Klarheit schafft ein anerkanntes Labor, das den Bleigehalt des Wassers exakt bestimmen kann. Sind Bleirohre vorhanden, sollten sie so schnell wie möglich ersetzt werden. Dafür ist in der Regel der Hauseigentümer verantwortlich. Bis die neuen Leitungen verlegt sind, sollten Kinder und Schwangere möglichst auf abgepacktes Wasser aus dem Handel ausweichen.

Darüber hinaus ist es ratsam, Leitungswasser aus Bleirohren vor der Nutzung so lange laufen zu lassen, bis es merklich kühler geworden ist. So lässt sich der Bleigehalt senken. Das ist vor allem dann wichtig, wenn das Wasser länger als eine Stunde in den Leitungen gestanden hat. Für Haushalte in Süddeutschland besteht übrigens so gut wie kein Risiko für Blei in Trinkwasser, da hier bereits seit über 100 Jahren keine Bleirohre mehr für Wasserleitungen verwendet werden.

Jürgen Beckhoff, www.aid.de

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