Jedes Jahr erhalten rund 70.000 Menschen in
Deutschland die Diagnose Darmkrebs, wie das Robert Koch-Institut in
Berlin schätzt. Die meisten Menschen erkranken im Alter von über 70
Jahren, jeder Zehnte ist jedoch jünger als 55 Jahre. Zu den
Risikofaktoren gehören Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde
Ernährung.
Das Aufspüren eines Darmtumors in einem frühen
Entwicklungsstadium kann lebenswichtig sein. Darmkrebs bildet sich durch
langsam wachsende Vorstufen, die leicht entdeckt und entfernt werden
können. Daher bieten die gesetzlichen Krankenkassen Frauen und Männern
ab einem Alter von 50 Jahren kostenlose Früherkennungsuntersuchungen an:
Zunächst einen jährlichen Test auf verstecktes Blut im Stuhl, ab 55
Jahren dann die Darmspiegelung (Koloskopie).
Die Koloskopie ist zwar ein Routineverfahren,
dennoch kann es bei einem sehr geringen Prozentsatz aller untersuchten
Patienten zu Komplikationen kommen. „Daher ist es sehr wichtig, dem
Patienten mögliche Risiken dieses Untersuchungsverfahrens verständlich
darzulegen. Denn nur ein aufgeklärter und gut informierter Patient kann
auf Augenhöhe mit seinem Arzt die für ihn richtige Entscheidung treffen“
so Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „So
kann er die richtigen Fragen stellen und weiß die medizinischen
Informationen besser einzuordnen.“
Darmkrebs ist auch eine Krankheit, die vererbt
werden kann: etwa jeder 50. Bundesbürger ist familiär vorbelastet.
Menschen, bei denen Darmkrebs häufig innerhalb der Familie auftritt,
sollten bereits in jungen Jahren ein engmaschiges Früherkennungsprogramm
beginnen. Risikopersonen können sich in einem der sechs deutschen
Zentren für familiären Darmkrebs beraten lassen, die von der Deutschen
Krebshilfe gefördert werden. Unter www.krebshilfe.de/darmkrebszentren.html finden Betroffene eine Liste der Zentren für familiären Darmkrebs.
Zum Thema Darmkrebs und Darmkrebs-Früherkennung
stellt die Deutsche Krebshilfe umfangreiches Informationsmaterial zur
Verfügung: Alle Ratgeber, Präventionsfaltblätter, Plakate sowie
Patienten-Informationsfilme auf DVD können Interessierte und Betroffene
kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn, und
im Internet unter www.krebshilfe.de bestellen oder herunterladen.