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Die Deadline sitzt im Nacken … und führt zu Verspannungen.
Laut einer TK-Umfrage ist jeder dritte Rückenschmerz stressbedingt. Foto:
Techniker Krankenkasse
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Leidet die Seele, schmerzt oft auch der Rücken
2011 standen Rückenschmerzen und depressive Episoden wieder
an der Spitze der häufigsten Einzelursachen von Krankschreibungen in
Deutschlands Betrieben. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) entfielen
im vergangenen Jahr 9,3 Prozent aller Fehlzeiten bei TK-versicherten
Erwerbspersonen auf Rücken- und Bandscheibenprobleme. Psychische- und
Verhaltensstörungen waren sogar für über 16 Prozent der Fehltage
verantwortlich. Stress und Überforderung gelten als Hauptauslöser für seelische
Leiden, bei Rückenproblemen werden eher physische Ursachen vermutet.
Bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TK machten 60 Prozent
der Befragten die einseitige Belastung durch langes Sitzen oder Stehen bei der
Arbeit für ihre Rückenprobleme verantwortlich. Ebenfalls 60 Prozent sahen die
Ursache in Verschleißerscheinungen. Immerhin jeweils ein Drittel gab Stress,
Bewegungsmangel und anatomischen Fehlstellungen wie einem Hohlkreuz die Schuld
(Mehrfachnennungen waren möglich). Mit fast 40 Prozent nannten Frauen deutlich
häufiger Stress als Ursache ihrer Beschwerden, bei den Männern vermutete nur
jeder Vierte einen seelischen Hintergrund.
Heiko Schulz, Psychologe bei der TK, geht davon aus, dass
viele Rückenfehltage psychische Ursachen haben: "Seelische und körperliche
Gesundheit hängen eng zusammen. Probleme – zum Beispiel in Beruf oder Familie –
können buchstäblich im Nacken sitzen. So beeinflussen Stress und Überlastungen
das vegetative Nervensystem und führen auf diesem Weg zu körperlichen
Beschwerden." Diese können individuell sehr verschieden sein und zum
Beispiel als Kopf- oder Magenschmerzen, aber auch als Nacken- und
Rückenschmerzen in Erscheinung treten.
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Nordic Walking im Freien … bringt seelischen Ausgleich und
stärkt den Rücken. Foto: Techniker Krankenkasse
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Eine Gesundheitsstudie unter Beschäftigten eines Dienstleistungsunternehmens in Deutschland im Jahr 2011 bestätigt den Zusammenhang zwischen seelischem Wohlbefinden und Rückengesundheit. Befragt wurden 2.735 Mitarbeiter. Davon gaben zwei Drittel an, psychisch gesund zu sein, ein Drittel schätzte die eigene seelische Verfassung als nicht gut ein. Unter den Befragten in schlechterer Verfassung war der Anteil der Teilnehmer mit Rückenbeschwerden doppelt so hoch. Während bei den seelisch belasteten Beschäftigten jeder Dritte unter Rückenbeschwerden litt, hatte bei den Gesunden "nur" ein Sechstel der Befragten "Rücken". Auch die Arbeit unter einer autoritären Führungskraft verdoppelte nahezu das Risiko für Rückenbeschwerden im Vergleich zu einem kooperativen Führungsstil.
Weitere Bewegungs- und Entspannungstipps finden
Interessierte unter www.tk.de (Webcode 036654).