Mittwoch, 1. Mai 2013

Macht Hunger schlau?

Wer wenig isst, bleibt im Alter länger fit. Für Ratten war dies bereits bekannt. In einer Studie an der Universität Münster wurde dies auch für den Menschen nachgewiesen. Demnach führte eine Reduzierung der täglich aufgenommenen Kalorien um 30 Prozent innerhalb von drei Monaten zu einer im Schnitt um 20 Prozent besseren Gedächtnisleistung. Dieser Effekt korrelierte mit dem Absinken des Blutspiegels von Insulin und C-reaktivem Protein, einem Entzündungsmarker.

Die Forscher vermuten, dass die durch das Fasten erhöhte Insulinsensitivität der Gehirnzellen und die offenbar verringerten entzündlichen Vorgänge im Körper zu einer höheren Beweglichkeit der Synapsen und einer Aktivierung der Neuronenbildung beitragen. Da insulinabhängige Stoffwechselwege wesentlich für die Stabilisierung des Langzeitgedächtnisses verantwortlich sind, gehen sie außerdem davon aus, dass Übergewicht und ein gesteigerter Blut-Insulinspiegel wesentliche Risikofaktoren für den Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter sind. Als nächstes wollen sich die Münsteraner mit den Mechanismen befassen, die ihren Ergebnissen zugrunde liegen.

Dr. Margit Ritzka, www.aid.de


Stand: 15/04/09