Macht Hunger schlau?
Wer wenig isst, bleibt im Alter länger fit. Für Ratten war dies
bereits bekannt. In einer Studie an der Universität
Münster wurde dies auch für den Menschen nachgewiesen. Demnach führte eine
Reduzierung der täglich aufgenommenen Kalorien um 30 Prozent innerhalb
von drei Monaten zu einer im Schnitt um 20 Prozent besseren
Gedächtnisleistung. Dieser Effekt korrelierte mit dem Absinken des
Blutspiegels von Insulin und C-reaktivem Protein, einem
Entzündungsmarker.
Die Forscher vermuten, dass die durch das Fasten erhöhte
Insulinsensitivität der Gehirnzellen und die offenbar verringerten
entzündlichen Vorgänge im Körper zu einer höheren Beweglichkeit der
Synapsen und einer Aktivierung der Neuronenbildung beitragen. Da
insulinabhängige Stoffwechselwege wesentlich für die Stabilisierung des
Langzeitgedächtnisses verantwortlich sind, gehen sie außerdem davon aus,
dass Übergewicht und ein gesteigerter Blut-Insulinspiegel wesentliche
Risikofaktoren für den Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter
sind. Als nächstes wollen sich die Münsteraner mit den Mechanismen
befassen, die ihren Ergebnissen zugrunde liegen.
Dr. Margit Ritzka, www.aid.de
Stand: 15/04/09