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Sonntag, 5. Mai 2013
Die Schlehe
Die herbsauren Früchte reifen erst Ende September und sind
roh ungenießbar. Erst nach dem ersten Frost entfalten sie ein annehmbares,
süß-säuerliches Aroma. Foto: www.aid.de
Schlehe oder der Schlehdorn (Prunus spinosa)
Die Schlehe oder der Schlehdorn (Prunus spinosa) ist hierzulande
eines der bekanntesten Wildobstgehölze überhaupt. Die meist wild
wachsenden Sträucher findet man auf kalkreichen, sonnigen Standorten an
Waldrändern, Böschungen oder an Hängen. Die schwarzroten bis blau
bereiften Steinfrüchte des Schlehdorns haben große Ähnlichkeit mit
kleinen, eiförmigen Kirschen oder Pflaumen. Im Volksmund werden sie
daher auch als "wilde Schwester der Pflaume" bezeichnet.
Die herbsauren Früchte reifen erst Ende September und sind roh
ungenießbar. Erst nach dem ersten Frost entfalten sie ein annehmbares,
süß-säuerliches Aroma. Da ihr Fruchtfleisch schlecht steinlösend ist,
sind Schlehen vor allem ein begehrtes Einmachobst. Darüber hinaus eignen
sich die Früchte zur Likörbereitung ("Schlehenfeuer") und zum Ansetzen
von "Aufgesetztem" ("Schlehenwasser") oder herzhaften Delikatessen wie
Schlehen-Oliven ("Eifel-Oliven"). Die reifen, ganzen Schlehen werden
dafür zusammen mit Thymian, Nelken und Lorbeer über mehrere Wochen in
Salzlake eingelegt. Gut durchgezogen, können sie - genauso wie
herkömmliche Oliven - für allerlei Gerichte verwendet oder zum Aperitif
gereicht werden. Alternativ können sie auch süß-würzig als "falsche
Amarena-Kirschen" oder mit Essig und Zucker als süß-saures
Schlehen-Kompott eingelegt werden. Letzteres passt zu diversen Fleisch-
und Wildgerichten. Nicht nur der Saft, sondern auch die kleinen weißen
Blüten der Schlehe, die sich als erste Frühlingsboten bereits im April
zeigen, gelten in der Volksheilkunde als probates Mittel zur Behandlung
von Magenkrämpfen, Durchfall oder Zahnfleischerkrankungen. Getrocknet
und in Form von Tee werden sie ebenso zur Blutreinigung und zum Anregen
des Stoffwechsels verabreicht. Neben Fruchtsäuren und Vitamin C (rund 50
mg/100g) enthält das tiefblaue Wildobst die Vitamine B1 und B2,
Carotine, Pektin, Gerbstoffe sowie zahlreiche Mineralstoffe. Ira Schneider, www.aid.de