30 Prozent Fettanteil - das erwartet man bei einem Briekäse oder
einem durchwachsenen Stück Fleisch, aber niemals bei Obst. Die Avocado
belehrt uns hier eines besseren. Schließlich bezeichneten schon die
Majas und Azteken die birnenförmige Frucht nicht umsonst als "Butter des
Waldes".
Bis heute nutzen die Menschen Lateinamerikas das Fruchtfleisch
der Avocado als Butterersatz. Der Anbau hat sich von ihrer
mittelamerikanischen Heimat über die gesamten Subtropen ausgebreitet. In
Deutschland stammt das ganzjährige Angebot hauptsächlich aus Spanien,
Israel und Südafrika. Von den fast 400 Sorten sind bei uns nur wenige
verfügbar. Die aromatischste unter ihnen trägt den unschönen Namen
"Hass". Avocados werden immer unreif geerntet. Wer die Frucht sofort
genießen möchte, sollte deshalb auf die Reife achten. Die ist erreicht,
wenn die Schale schon bei leichtem Druck nachgibt.
Früchte mit
braun-schwarzen Flecken auf der Schale sind nicht zu empfehlen, da
häufig auch das Fruchtfleisch betroffen ist. Reife Avocados bleiben im
Kühlschrank nur zwei Tage lang frisch. Bei Zimmertemperatur reifen die
Früchte schnell nach, vor allem wenn sie neben Äpfeln oder Bananen
gelagert werden. Trotz ihres hohen Fettanteils zählt die Avocado zu den
ernährungsphysiologisch wertvollsten Früchten überhaupt. Der Grund: das
Fett setzt sich vor allem aus ungesättigten Fettsäuren zusammen.
Diese
können den Cholesterinspiegel senken, schützen Herz und Gefäße und
verringern so das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Auch der hohe
Anteil an B-Vitaminen, Kalium und Magnesium macht den grünen Exoten zu
einer rundum gesunden Mahlzeit. Ihre natürliche "Verpackung" erleichtert
auch den schnellen Genuss unterwegs. Denn einmal längs durchgeschnitten
lässt sich das Fruchtfleisch bequem aus den beiden Hälften löffeln. Ein
besonders leckerer Partysnack ist die Guacamole. Dazu püriert man das
Avocadofleisch und würzt es mit Limettensaft, Tomaten, Knoblauch,
Zwiebeln, Chili und Salz. Sehr lecker und sehr gesund!