Montag, 27. Mai 2013

Brustkrebs: Komplette Entfernung meist nur das allerletzte Mittel

Laut Daten des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2011 rund 119.000 Brustentfernungen oder brusterhaltende Operationen durchgeführt. Foto: AOK

Laut Daten des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2011 rund 119.000 Brustentfernungen oder brusterhaltende Operationen durchgeführt. Vorsorgliche Eingriffe wie aktuell bei der amerikanischen Schauspielerin Angelina Jolie machten davon einen Anteil von weniger als zwei Prozent aus. Die meisten Eingriffe erfolgten aufgrund von bereits aufgetretenem Brustkrebs und konnten mit ca. 93.000 Eingriffen in der Mehrzahl brusterhaltend durchgeführt werden.

Wie die AOK mitteilt, werden die Kosten der Brustentfernung und der kosmetische Wiederaufbau von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen. Dies gilt auch bei einer Vorsichtsmaßnahme, ohne dass Brustkrebs bereits diagnostiziert wurde, wenn ein sehr hohes genetisches Risiko für Brustkrebs besteht. Voraussetzung hierfür ist die Durchführung eines Gentests, der das erhöhte Risiko nachweist. Auf Basis dieser Ergebnisse kann der behandelnde Arzt anschließend eine entsprechende Empfehlung aussprechen.
Zum Vorgehen nach einer Brustentfernung bietet die AOK betroffenen Frauen eine medizinische Entscheidungshilfe an. Sie soll ihnen helfen, die sehr persönliche Entscheidung für oder gegen einen Brustwiederaufbau oder eine Brustprothese zu klären. Eine Broschüre und eine weitere Entscheidungshilfe zur Operation bei einem kleinen Tumor in der Brust stehen dort zum kostenlosen Download bereit.


Die AOK rät allen Frauen ab 30 die kostenfreie Vorsorgeuntersuchung jährlich in Anspruch zu nehmen und zu Hause regelmäßig die Brust eigenständig nach Veränderungen abzutasten. Ab dem Alter von 50 Jahren bis zum Ende des 70. Lebensjahres werden alle Frauen zur Mammographie eingeladen.