Mit dem Start der Birkenpollensaison müssen Allergiker
besonders genau auswählen, was auf den Teller kommt. "Wer auf diese
Pollen allergisch reagiert, hat häufig auch mit manchem Obst und Gemüse
Probleme", erklärt Marianne Rudischer, Ernährungsmedizinische Beraterin
bei der Barmer GEK. Grund ist deren botanische Verwandtschaft.
Die Allergene der Birkenpollen kommen in ähnlicher Form auch in
Lebensmitteln vor und können die gleichen Krankheitssymptome
hervorrufen. Fachleute sprechen dann von Kreuzallergien. Nach Angaben
des Deutschen Allergie- und Asthmabundes sind mehr als die Hälfte der
zwölf Millionen Pollenallergiker in Deutschland von Kreuzallergien
betroffen. Eine individuelle Ernährungsberatung kann klären, wie man mit
Kreuzallergien umgehen kann.
Besondere
Aufmerksamkeit ist bei Soja geboten.
Es hat in den letzten Jahren als
Allergieauslöser an Bedeutung gewonnen. Produkte, die Sojaprotein
enthalten, können bei Birkenpollenallergikern zu schweren allergischen
Reaktionen führen. Sojabestandteile werden in zahlreichen Lebensmitteln
eingesetzt, zum Beispiel als Emulgator oder Bindemittel. Sie können in
Margarine, Mayonnaise, Salatsoßen, Kaffeeweißer, Fischkonserven,
Ketchup, Brot, Gebäck, Süßwaren, Kartoffelprodukten und Aufschnitt
enthalten sein. Soja kommt auch bei vielen Halbfertig- oder
Fertigprodukten der "Fix-food-Küche" vor. "Sojaeiweiß ist
Grundbestandteil des Essens geworden", so Rudischer. Erwachsene
verzehren täglich kleine Mengen, meistens ohne es bewusst wahrzunehmen.
Rudischers
Rat: Den besten Schutz bieten unverarbeitete oder nur wenig
verarbeitete Lebensmittel. Bei verpackten Lebensmitteln hilft ein Blick
auf das Etikett. Sojabestandteile müssen gekennzeichnet werden. Für
unverpackte Lebensmittel gibt es jedoch keine Kennzeichnungspflicht. Und
Restaurant, Kantine oder Mensa? Hier sollten Allergiker nur essen, wenn
eine Frage an das dortige Personal ausschließt, dass Soja in Speisen
enthalten ist.