Die
TK empfiehlt daher Angehörigen von demenzkranken Menschen, die
betroffenen Familienmitglieder zur Aktivität zu ermuntern. Hilfreich ist
aber auch, das Leben bereits in gesunden Zeiten bewegt zu gestalten.
Allerdings, so zeigt eine FAZ-Studie im Auftrag der TK, bewegt sich nur
jeder Siebte der über 60-Jährigen regelmäßig. Wie der Zellaufbau im
Gehirn funktioniert, erklärt der Hirnforscher Professor Manfred Spitzer
von der Universität Ulm: "Es ist tierexperimentell eindeutig
nachgewiesen, dass durch Bewegung dafür gesorgt wird, dass Nervenzellen
vermehrt nachwachsen.
Dies hat positive Auswirkungen auf Merkfähigkeit
und Gedächtnis. Für diesen Effekt ist es aber wichtig, dass die
motorische Tätigkeit gerne und freiwillig erfolgt", sagt Spitzer. Denn
die Freude bei der Aktivität garantiere auch eine entsprechende
Hormonausschüttung und damit die nötigen chemischen Prozesse. Bewegung
und
kombiniert, ergeben dann das Zellwachstum. Von der Art und dem Stadium
der Erkrankung hänge es ab, so Spitzer, wie sich die Symptomatik durch
positive Emotionen und Bewegung bessere.
Daniela
Bürger, Präventionsbeauftragte der TK, rät dazu, Demenzkranke vor allem
in Bewegungsangebote als Therapie begleitende Maßnahme einzubeziehen,
an denen sie freudvoll teilnehmen: "Wir wissen, dass negative Gefühle
und Stress gleichzeitig wieder für den Abbau von Nervenzellen sorgen,
deshalb sollte man die Bedürfnisse der Demenzkranken ernst nehmen, wenn
sie beispielsweise mit Freude oder mit Ärger auf ein Bewegungsangebot
reagieren", so Bürger. Außerdem trainiert die regelmäßige Bewegung die
Alltagsmobilität und schützt vor Stürzen, die mit Folgeverletzungen im
Alter ein zusätzliches Gesundheitsrisiko darstellten. "Vor allem auch,
weil Demenzkranke besonders sturzgefährdet sind", sagt Bürger.
Für
Menschen, die Körper und Geist rechtzeitig stärken möchten, bietet die
TK spezielle Präventionskurse an und stellt via Internet einen
Gesundheitscoach zur Verfügung, mit dem sich individuelle Trainingspläne
erstellen lassen. Für Einsteiger bietet sich etwa der Kurs "Walking und Nordic Walking
- Fit ab 50" an. Wer nicht sicher ist, welche Sportart ihm zu geistigen
Höhenflügen verhilft, kann beim TK-Gesundheitscoach mit einem Test
herausfinden, welcher Sporttyp in ihm schlummert.