Mittwoch, 12. Dezember 2012

Weihnachten – eine Härteprüfung für Diabetiker

Plätzchen, Stollen, Festtagsbraten – viele Gerichte in der Weihnachtszeit geizen nicht mit Zucker oder Fett. Nicht selten haben es deshalb vor allem Diabetikern schwer sich richtig zu ernähren und fühlen sich gegängelt. Doch das muss nicht sein.

Auf der sicheren Seite ist, wer selber backt und kocht. Denn dann weiß man, was im Essen steckt. Selbstgemachte Plätzchen und Stollen sind überdies ein gern gesehenes Mitbringsel, auch weil sich die diabetes-freundlichen Varianten nicht hinter den konventionell zubereiteten Klassikern verstecken müssen.

Natürlich können wir beim Backen nicht auf Mehl oder die Süßung verzichten. Aber wir können uns bemühen, gesünder zu backen und vor allem weniger zu essen. Dazu einige Tipps, die sich aber nicht nur Diabetiker zu Herzen nehmen sollten.

In der Weihnachtsbäckerei:
Foto: Wirths PR
  • Vollkornmehl statt Weißmehl. Wem das nicht schmeckt, sollte zumindest einen Teil des Weißmehls ersetzen, denn Vollkornmehl ist sättigender und gesünder als Weißmehl.
  • gemahlene Nüsse oder Mandeln können einen Teil des Mehls ersetzen, doch Vorsicht, dadurch steigt der Fettgehalt an
  • Als Alternative zum Mürbeteig einen Quark-Öl-Teig verwenden. Er enthält weniger Kohlenhydrate, dafür aber mehr Eiweiß
  •  Butter verleiht vielen Gebäcken ein feines Aroma, enthält aber vor allem gesättigte Fettsäuren. Besser: einen Teil oder alles durch neutral schmeckendes Raps- oder Sonnenblumenöl ersetzen und ein wenig Butteraroma zugeben. Wichtig: Statt 100 g Butter brauchen Sie nur 80 ml Öl
  •  In vielen Backrezepten kann der Zuckergehalt reduziert werden. Wer ganz auf Zucker verzichten will, kann diesen auch durch Süßstoff ersetzen (Packungsangaben beachten!)
  •  Statt mit Zucker kann auch mit Agaven- oder Birnendicksaft, oder, wenn es passt, mit Banane, Apfel-, Aprikosen- oder Pflaumenmus gesüßt werden
  • Wer zum Backen Fructose statt Zucker verwendet, nimmt 1/3 weniger „Zucker“, da Fructose eine höhere Süßkraft hat. Achtung: das Gebäck wird schneller braun
  •  Zimt wird eine Blutzucker senkende Wirkung nachgesagt, also nichts wie ran ans Zimtsterne backen (Ceylon-Zimt verwenden, da Cassia-Zimt oft hohe und dadurch gesundheitsschädliche Cumarinwerte aufweist)
  •  Rosinen, Honig, Sirup, aber auch getrocknete Früchte sowie Orangeat und Zitronat sind sehr zuckerhaltig, deshalb nur in Maßen verwenden
  •  Plätzchenteig zwischen Backpapier auswellen, das spart Mehl
  •  Eine leckere und gleichzeitig gesunde Alternative zu süßen Bäckereien sind auch gefüllte Bratäpfel.


Festtagsbraten:
  • Wenn Sie auf eine knusprige Weihnachtsgans nicht verzichten können, sollten Sie zumindest die Sauce entfetten
  • Wesentlich fett- und damit auch kalorienärmer ist statt der Gans eine Weihnachtspute
  •  Ideal für Diabetiker ist auch ein leichtes Fischmenü. Passende Rezepte für die Feiertage finden Sie im Internet unter www.weihnachtsmenue.de
  • Statt Butter und Schmalz sollten pflanzliche Öle (Raps-, Oliven- oder Sonnenblumenöl) zum Anbraten verwendet werden


Insgesamt gilt: Wer etwas bewusster an das Essen heran geht, kann selbst als Diabetiker das Weihnachtsfest ohne „Ess-Stress“ genießen. Denn alles in Maßen, Nichts in Massen…