Wenn die Aortenklappe so verengt ist, dass ein Klappenersatz notwendig
wird, gab es lange dafür nur eine Möglichkeit: die Operation. Patienten,
die nicht operiert werden konnten, weil sie zu alt oder zu krank waren,
konnte nicht geholfen werden. Seit einigen Jahren gibt es gerade für
diese Patienten ein neues Verfahren, TAVI
(Transkatheter-Aortenklappen-Implantation), bei dem die neue Herzklappe
mittels Kathetertechnik eingesetzt wird.
Nach einem Eingriff mit TAVI kommt es darauf an, Lebensqualität und
Lebenserwartung der Patienten zu optimieren. Körperliche Aktivität
spielt dabei eine wichtige Rolle. Das Forschungsvorhaben von Dr. med.
Axel Pressler, Oberarzt der Poliklinik und des Lehrstuhls für Präventive
und Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität München,
„SPORT:TAVI – Safety, aPplicability and Outcome of Regular exercise
Training after Transcatheter Aortic Valve Implantation (Körperliches
Training bei Patienten nach perkutanem Aortenklappenersatz)“ geht der
Frage nach, inwiefern ein regelmäßiges, an das individuelle
Belastungsniveau des Patienten angepasstes körperliches Training zur
besseren Genesung von Herzklappenpatienten nach TAVI beitragen kann. Das
Forschungsvorhaben wird von der Deutschen Stiftung für Herzforschung,
Tochterorganisation der Deutschen Herzstiftung, mit 24 434 Euro für ein
Jahr gefördert.
„Der positive Effekt regelmäßiger körperlicher Aktivität als Teil der
Therapie von Patienten mit einer fortgeschrittenen Herzschwäche oder
einer koronaren Herzkrankheit wurde in Studien bereits eindrucksvoll
belegt“, betont der Kardiologe, Notfall- und Sportmediziner Dr.
Pressler. „Es ist daher sinnvoll, die positiven Effekte eines
rehabilitativen körperlichen Trainings auch auf Patienten nach einem
kathetergestützten Aortenklappenersatz anzuwenden.“
Das Ziel der von der DSHF geförderten Studie ist es, die Effekte eines
körperlichen Trainings an einer kleinen Gruppe Patienten nach TAVI zu
überprüfen. Dazu ist vorgesehen, 15 Patienten über jeweils acht Wochen
an Ausdauer- und Kraftgeräten unter individueller Anpassung und
ärztlicher Überwachung zu trainieren. Vor und nach dem Training werden
unter anderem die körperliche Belastbarkeit anhand einer
Fahrradergometrie und die Lebensqualität mittels Fragebögen erfasst.
Die Ergebnisse werden mit einer gleich großen Patientengruppe
verglichen, die sich keinem solchen Training unterzog, wobei die
Gruppenzuteilung nach dem Zufallsprinzip erfolgt. „Erweist sich in
dieser Studie ein körperliches Training als sicher und wirksam, könnte
dies in größeren Studien weiter überprüft und letztlich auch im
Therapiealltag etabliert werden“, so das Fazit von Dr. Pressler.