Dienstag, 26. Februar 2013

Überweisungen vom Hausarzt sind weiterhin sinnvoll


Seit Anfang des Jahres 2013 müssen gesetzlich Krankenversicherte keine Praxisgebühr mehr zahlen. Das macht die Überweisung vom Haus- zum Facharzt jedoch nicht generell überflüssig.


"Wer Fachärzte aufsucht, die auf die Diagnostik eines anderen Arztes angewiesen sind, benötigt weiterhin eine Überweisung ", sagt Thorsten Kolterjahn, Referent im Bereich ambulante Versorgung im AOK-Bundesverband. Zu diesen Fachärzten gehören zum Beispiel Strahlentherapeuten, Radiologen oder Labormediziner. Kolterjahn: "Eine Sonographie oder Computertomographie bei einem Radiologen muss weiterhin per Überweisung veranlasst werden."

Andere Fachärzte können Patienten selbstverständlich auch ohne Überweisung aufsuchen – das gilt vor allem für Vorsorgeuntersuchungen, etwa beim Frauenarzt. Grundsätzlich sind Überweisungen durch den Hausarzt zum Facharzt – trotz des Wegfalls der Praxisgebühr – weiterhin sinnvoll. Kolterjahn: "Beim Hausarzt läuft alles zusammen. Er koordiniert die Untersuchungen und kann daher am besten entscheiden, welche Behandlungen und Untersuchungen bei einem speziellen Krankheitsbild nötig sind." Außerdem kennt der Hausarzt den Patienten oft schon seit vielen Jahren.

Doppeluntersuchungen vermeiden


Der Überblick über die Diagnosen, den Verlauf von Erkrankungen und die Medikamenteneinnahme hilft, Doppeluntersuchungen und Fehler bei der Kombination von Medikamenten zu vermeiden. Krankheitssymptome können viele Ursachen haben, so der AOK-Experte: "Statt selbst einen Facharzt aufzusuchen, der dann nicht zuständig ist, kann der Hausarzt seinem Patienten entweder gleich weiterhelfen oder schnell an den richtigen Spezialisten verweisen." Je nach Schweregrad der Krankheit habe der Hausarzt die besseren Möglichkeiten, kurzfristig einen Termin mit dem Facharzt zu vereinbaren, was den Versicherten weiterhelfe.

Übrigens: 2013 gelten neue Einkommensgrenzen für die Beitragsbemessung und die Versicherungspflicht.