Montag, 3. Juni 2013

Medikamente auch bei altersbedingten Einschränkungen richtig anwenden

Viele ältere Menschen sind auf Medikamente angewiesen. Aber Sehprobleme und eingeschränkte Kraft oder Geschicklichkeit der Hände können die korrekte Anwendung erschweren. „Am besten lässt man sich die richtige Anwendung eines Medikaments in der Apotheke demonstrieren“, sagte Dr. Wolfgang Kircher, Apotheker und Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). „Das gilt besonders für technisch aufwändig verpackte Medikamente wie Augentropfen, Trockensäfte oder Medikamente zur Inhalation.“

Im Alter lässt die Kraft in den Händen nach und rheumatische Erkrankungen können die Geschicklichkeit zusätzlich verschlechtern. Älteren fällt es deshalb oft schwer, Kindersicherungen zu öffnen. Auch viele Augentropfen sind so verpackt, dass vor dem ersten Öffnen ein Siegel abgedreht oder aufgerissen werden muss. Andere Medikamente wie Tubenverschlüsse müssen vor der ersten Entnahme durchbohrt werden. Dafür braucht man relativ viel Kraft. Wer damit Schwierigkeiten hat, kann sich das Medikament bereits in der Apotheke öffnen lassen. Die korrekte Anwendung hängt auch vom jeweiligen Präparat ab. Komplexe Applikationssysteme zur Inhalation oder zum Eintropfen ins Auge sollten sich Patienten vom Apotheker demonstrieren lassen.


Wenn die Sehkraft nachlässt, steigt das Risiko für Verwechslungen ähnlich aussehender Medikamente. Hilfreich ist es dann, die verschiedenen Medikamente mit farbigem Klebeband, Filzklebepunkten oder durch gut tastbare Aufkleber aus Sandpapier zu kennzeichnen. Wenn bei Wirkstoffpflastern die Einreißkerben der Verpackung nur schlecht erkennbar sind, lassen Patienten sich diese am besten markieren. Fällt das Abzählen von Tropfen schwer, kann man diese in einen leeren Joghurtbecher fallen lassen. So kann man die Tropfen nach Gehör abzählen.