Am 1. Mai 2013 tritt in Nordrhein-Westfalen
das neue Nichtraucherschutzgesetz in Kraft. Für die Deutsche Krebshilfe
und das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) ist das ein wichtiger
und konsequenter Schritt zum Schutz von Nichtraucherinnen und
Nichtrauchern in NRW. Ab Mai ist das Rauchen in Kneipen, Restaurant,
Festzelten, geschlossenen Sportstadien und auf Spielplätzen verboten.
Auch die Ausnahmen vom Rauchverbot für Schulgelände, Raucherräume und
Raucherclubs werden aufgehoben.
Die Neuregelung des Gesetzes ist hinsichtlich
des Gesundheitsschutzes ein erheblicher Fortschritt. Denn in
Nordrhein-Westfalen wurde bislang in über 80 Prozent der Kneipen
geraucht. Auch bei Brauchtums- und Festveranstaltungen wie dem Karneval –
selbst in Anwesenheit von Kindern. Grund dafür sind die vielen
Ausnahmen und Schlupflöcher, die das bislang geltende Landesgesetz
zulässt. „Wir begrüßen, dass diese Löcher mit dem neuen
Nichtraucherschutzgesetz endlich geschlossen werden“, so Gerd
Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. „Damit werden
Nichtraucher in Nordrhein-Westfalen sehr viel besser vor den Gefahren
des Passivrauchens geschützt“.
„Das Beispiel Bayern zeigt seit Jahren, dass ein
konsequenter Nichtraucherschutz funktioniert und von der Bevölkerung
auch eingefordert und akzeptiert wird“, betont Dr. Uwe
Prümel-Philippsen, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Nichtrauchen e.V.
Entgegen einiger Befürchtungen sei auch nicht mit einem Kneipensterben
in nordrhein-westfälischen Gaststätten zu rechnen. Eine Studie des
Deutschen Krebsforschungszentrums habe kürzlich ergeben, dass es in
Bayern nach Einführung des konsequenten Rauchverbots nicht zu
wirtschaftlichen Einbrüchen in der Gastronomie gekommen sei.
Studien weltweit belegen, dass ein komplettes
Rauchverbot in der Öffentlichkeit die Zahl der Herzinfarkte bei
Erwachsenen und der Asthmaanfälle bei Kindern signifikant senkt. Die
Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich inzwischen auch eine rauchfreie
Gastronomie. Nach einer Umfrage des Deutschen Krebsforschungszentrums
sprechen sich derzeit 77,5 Prozent der Deutschen für ein Rauchverbot in
Gaststätten aus.
Rauchen ist das größte vermeidbare
Gesundheitsrisiko. Ein Drittel aller Krebserkrankungen ist allein auf
den Tabakkonsum zurückzuführen. 110.000 Menschen sterben jährlich
hierzulande an den Folgen des Rauchens. Hinzu kommen 3.300 Nichtraucher,
die dem Passivrauchen ausgesetzt waren.
Das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN ist ein
Zusammenschluss von elf bundesweit tätigen Organisationen des
Gesundheitswesens in Deutschland. Es wurde mit dem Ziel gegründet,
Maßnahmen zur Tabakkontrolle auf politischer Ebene anzuregen, zu fördern
und zu begleiten. Folgende Organisationen bilden das AKTIONSBÜNDNIS
NICHTRAUCHEN: Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit,
Bundesärztekammer, Bundesvereinigung Prävention und
Gesundheitsförderung, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Deutsche
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Deutsche Hauptstelle
für Suchtfragen, Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsche
Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, Deutsche Lungenstiftung und
Deutsche Herzstiftung.