Wer mit der Nahrung ausreichend Kalium
aufnimmt, kann das Risiko für Bluthochdruck und Schlaganfall senken. Das
ist das Resultat einer Auswertung von 33 Studien mit insgesamt 128.000
Teilnehmern. Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation WHO hatten
untersucht, welchen Einfluss die Kaliumzufuhr unter anderem auf den
Blutdruck, die Nierenfunktion, die Blutfettwerte und das
Schlaganfallrisiko hat.
Kalium ist ein essenzieller Nährstoff, der den Wasserhaushalt reguliert
und auf diese Weise auch den Blutdruck positiv beeinflussen kann.
Vermutlich ist dieser Effekt bei einer erhöhten Kochsalzzufuhr besonders
deutlich, da Kalium ein Gegenspieler zu Natrium ist und ausgleichend
wirken kann. Außerdem sorgt der Mineralstoff für ein
Säure-Base-Gleichgewicht und ist für die normale Zellfunktion notwendig.
Die Auswertung der Daten hat bestätigt, dass eine höhere Kaliumzufuhr
von 90 bis 120 mmol pro Tag zumindest bei Bluthochdruckpatienten den
Blutdruck reduziert. Blutfettwerte, die Konzentration von Hormonen wie
Adrenalin und die Nierenfunktion wurden durch eine erhöhte
Kaliumkonzentration im Blut nicht beeinträchtigt. Das Schlaganfallrisiko
verringerte sich sogar um 24 Prozent, wenn der Körper ausreichend mit
Kalium versorgt war. Auch bei Kindern wird ein positiver Effekt auf den
Blutdruck vermutet. Weitere Untersuchungen sind jedoch notwendig, um die
Resultate zu untermauern.
Nach Daten der WHO nehmen die Menschen weltweit zu wenig Kalium mit der
Nahrung auf. In den meisten Ländern liegt die Zufuhr deutlich unter der
von der WHO empfohlenen Mindestmenge von 90 mmol (etwa 3,5 g) täglich,
die für Erwachsene ohne Nierenschäden gilt. Die Deutsche Gesellschaft
für Ernährung nennt 2 g als minimale tägliche Zufuhr in ihren
DACH-Referenzwerten. Durch den Verzehr von frischem Obst (Bananen,
Datteln), Gemüse (Spinat, Kohl) und Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen)
lässt sich die Kaliumaufnahme erhöhen.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.was-wir-essen.de/infosfuer/bluthochdruck.php