Freitag, 26. April 2013

Bärlauch und Herbstzeitlose: Unterscheidung lebenswichtig


Es ist wieder Hochsaison. Auf der Suche nach den ersten Delikatessen des Frühlings streifen Kräuterkundige und Hobbyköche durch die Lande: In feuchten Auenwäldern überzieht ein grüner Teppich aus duftenden Bärlauchblättern den Boden.

Dass man wirklich hinreichend kräuterkundig sein sollte, wenn man die Blätter gefahrlos genießen möchte, zeigen regelmäßig Meldungen über Vergiftungen durch Herbstzeitlose und andere giftige "Doppelgänger". Von der Herbstzeitlose können schon wenige Blätter tödlich wirken. Nun wird ab und zu ins Feld geführt, dass Bärlauch und Herbstzeitlose unterschiedliche Standorte bevorzugen und daher in der Regel nicht nebeneinander anzutreffen seien. Das stimmt so aber nicht immer. Die Übergänge können fließend sein und es gibt eben auch Ausnahmen von der Regel. Bärlauch und Herbstzeitlose können einträchtig nebeneinander wachsen. Auch mit den giftigen Maiglöckchen kann Bärlauch in direkter Nachbarschaft stehen.

Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist das gestielte Blatt des Bärlauchs. Die Blätter von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen besitzen keinen Stiel. Daher sollte man sich auch bei massenhaftem Auftreten des Bärlauchs nicht verleiten lassen, ihn quasi mit der Sense zu mähen, sondern sich unbedingt die Mühe machen, jedes einzelne Blatt zu betrachten. Um es sich dann ohne Gefahr auf der Zunge zergehen zu lassen.


Anne Staeves, www.aid.de

Weitere Informationen:
aid-Heft "Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten"
Bestell-Nr. 61-1192, Preis: 3,00 Euro und aid-Heft "Giftige Pflanzen - im Garten, Haus und öffentlichen Grün", Bestell-Nr. 61-1395, Preis: 4,00 Euro, http://www.aid-medienshop.de