Es ist wieder Hochsaison. Auf der Suche
nach den ersten Delikatessen des Frühlings streifen Kräuterkundige und
Hobbyköche durch die Lande: In feuchten Auenwäldern überzieht ein grüner
Teppich aus duftenden Bärlauchblättern den Boden.
Dass man wirklich hinreichend kräuterkundig sein sollte, wenn man die
Blätter gefahrlos genießen möchte, zeigen regelmäßig Meldungen über
Vergiftungen durch Herbstzeitlose und andere giftige "Doppelgänger". Von
der Herbstzeitlose können schon wenige Blätter tödlich wirken. Nun wird
ab und zu ins Feld geführt, dass Bärlauch und Herbstzeitlose
unterschiedliche Standorte bevorzugen und daher in der Regel nicht
nebeneinander anzutreffen seien. Das stimmt so aber nicht immer. Die
Übergänge können fließend sein und es gibt eben auch Ausnahmen von der
Regel. Bärlauch und Herbstzeitlose können einträchtig nebeneinander
wachsen. Auch mit den giftigen Maiglöckchen kann Bärlauch in direkter
Nachbarschaft stehen.
Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist das gestielte Blatt des
Bärlauchs. Die Blätter von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen besitzen
keinen Stiel. Daher sollte man sich auch bei massenhaftem Auftreten des
Bärlauchs nicht verleiten lassen, ihn quasi mit der Sense zu mähen,
sondern sich unbedingt die Mühe machen, jedes einzelne Blatt zu
betrachten. Um es sich dann ohne Gefahr auf der Zunge zergehen zu
lassen.
Anne Staeves, www.aid.de
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