Gewicht verlieren ohne Anstrengung und Verzichte, das
wünschen sich wohl viele Abnehmwillige. Doch gibt es wirklich ein
„Wundermittel“ im Kampf gegen Übergewicht? Das neue Fachkompendium „Bewertung
ausgewählter Schlankheitsmittel in der Adipositastherapie“ verrät hierzu mehr.
Die Basis einer langanhaltenden Gewichtsreduktion sind eine
Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und ein kritisches Hinterfragen des
Essverhaltens. Erst wenn diese drei Maßnahmen scheitern, greifen Therapeuten
auf medikamentöse Mittel zurück. Dabei klingt der Gedanke sicher verlockend:
Eine Pille nehmen und das Gewicht purzelt von allein. Doch so einfach ist es in
der Praxis nicht. Selbst die für die Adipositastherapie zugelassenen
Medikamente sind nur eine kurzfristige Begleitoption, um den Gewichtsverlust zu
Beginn zu unterstützen. Aufgrund der Nebenwirkungen und des fehlenden
Lerneffektes sind diese keinesfalls das Mittel der Wahl. Eine Veränderung von
Ernährungsgewohnheiten, Bewegungspensum und Verhalten ist somit unumgänglich.
Auch ohne Rezept des Arztes gibt es eine große Bandbreite an
Präparaten und vermeintlichen Wundermitteln, die mit mehr oder minder seriösen
Versprechungen einen effektiveren Gewichtsverlust bewirken sollen. Die
tatsächlichen Erfolge sind allerdings oft minimal oder nicht vorhanden. So
greifen einige Übergewichtige beispielsweise zu Entwässerungs- oder
Abführmitteln, um schnell einige Kilos zu verlieren. Der Gewichtsverlust ist
allerdings nur auf der Waage zu verzeichnen und beruht in erster Linie auf
einem Verlust an Wasser. Fettpolster schmelzen hierbei nicht. Fettblocker
sollen die Aufnahme von Fett und den hiermit verbundenen Kalorien im Darm
unterbinden. Damit sind jedoch unangenehme Magen-Darm-Beschwerden verbunden,
denen nur eine fettarme Ernährung entgegenwirkt. Es muss folglich
„gezwungenermaßen“ eine Ernährungsumstellung erfolgen. Der Lerneffekt ist
fraglich. Quellmittel auf Ballaststoffbasis können das Sättigungsgefühl
erhöhen. Hier ist allerdings unbedingt auf eine ausreichende Trinkmenge zu
achten.
Besonders reizvoll klingen die sogenannten Fatburner, die
den Fettabbau ankurbeln sollen. Hierzu zählen einige unbedenkliche Substanzen
wie Koffein, aber auch Stoffe mit zum Teil lebensbedrohlichen Nebenwirkungen.
So kann die unkontrollierte Einnahme von Schilddrüsenhormonen oder von
ephedrinhaltigen Präparaten ohne ärztliche Verordnung zu ernsthaften
Herz-Kreislauf-Komplikationen führen. Besonders bei Schlankheitsmitteln aus dem
Internet, die es nicht in deutschen Apotheken oder Drogerien zu kaufen gibt und
die mit überzogenen Abnehmversprechen werben, heißt es lieber: Finger weg.
Diese können unter Umständen bedenkliche Stoffe enthalten.
Das neue Fachkompendium „Bewertung ausgewählter
Schlankheitsmittel in der Adipositastherapie“ gibt einen Überblick über gängige
Wirkstoffe und damit verbundenen Risiken sowie Nutzen für eine anhaltende
Gewichtsreduktion. Das Fachkompendium ist ab sofort im Medienshop unter www.fet-ev.eu erhältlich
beziehungsweise steht den Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung.