Freitag, 1. März 2013

Schlankheitsmittel (k)eine Lösung gegen überflüssige Pfunde?


Gewicht verlieren ohne Anstrengung und Verzichte, das wünschen sich wohl viele Abnehmwillige. Doch gibt es wirklich ein „Wundermittel“ im Kampf gegen Übergewicht? Das neue Fachkompendium „Bewertung ausgewählter Schlankheitsmittel in der Adipositastherapie“ verrät hierzu mehr.


Die Basis einer langanhaltenden Gewichtsreduktion sind eine Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und ein kritisches Hinterfragen des Essverhaltens. Erst wenn diese drei Maßnahmen scheitern, greifen Therapeuten auf medikamentöse Mittel zurück. Dabei klingt der Gedanke sicher verlockend: Eine Pille nehmen und das Gewicht purzelt von allein. Doch so einfach ist es in der Praxis nicht. Selbst die für die Adipositastherapie zugelassenen Medikamente sind nur eine kurzfristige Begleitoption, um den Gewichtsverlust zu Beginn zu unterstützen. Aufgrund der Nebenwirkungen und des fehlenden Lerneffektes sind diese keinesfalls das Mittel der Wahl. Eine Veränderung von Ernährungsgewohnheiten, Bewegungspensum und Verhalten ist somit unumgänglich.

Auch ohne Rezept des Arztes gibt es eine große Bandbreite an Präparaten und vermeintlichen Wundermitteln, die mit mehr oder minder seriösen Versprechungen einen effektiveren Gewichtsverlust bewirken sollen. Die tatsächlichen Erfolge sind allerdings oft minimal oder nicht vorhanden. So greifen einige Übergewichtige beispielsweise zu Entwässerungs- oder Abführmitteln, um schnell einige Kilos zu verlieren. Der Gewichtsverlust ist allerdings nur auf der Waage zu verzeichnen und beruht in erster Linie auf einem Verlust an Wasser. Fettpolster schmelzen hierbei nicht. Fettblocker sollen die Aufnahme von Fett und den hiermit verbundenen Kalorien im Darm unterbinden. Damit sind jedoch unangenehme Magen-Darm-Beschwerden verbunden, denen nur eine fettarme Ernährung entgegenwirkt. Es muss folglich „gezwungenermaßen“ eine Ernährungsumstellung erfolgen. Der Lerneffekt ist fraglich. Quellmittel auf Ballaststoffbasis können das Sättigungsgefühl erhöhen. Hier ist allerdings unbedingt auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten.

Besonders reizvoll klingen die sogenannten Fatburner, die den Fettabbau ankurbeln sollen. Hierzu zählen einige unbedenkliche Substanzen wie Koffein, aber auch Stoffe mit zum Teil lebensbedrohlichen Nebenwirkungen. So kann die unkontrollierte Einnahme von Schilddrüsenhormonen oder von ephedrinhaltigen Präparaten ohne ärztliche Verordnung zu ernsthaften Herz-Kreislauf-Komplikationen führen. Besonders bei Schlankheitsmitteln aus dem Internet, die es nicht in deutschen Apotheken oder Drogerien zu kaufen gibt und die mit überzogenen Abnehmversprechen werben, heißt es lieber: Finger weg. Diese können unter Umständen bedenkliche Stoffe enthalten.

Das neue Fachkompendium „Bewertung ausgewählter Schlankheitsmittel in der Adipositastherapie“ gibt einen Überblick über gängige Wirkstoffe und damit verbundenen Risiken sowie Nutzen für eine anhaltende Gewichtsreduktion. Das Fachkompendium ist ab sofort im Medienshop unter www.fet-ev.eu erhältlich beziehungsweise steht den Mitgliedern kostenfrei zur Verfügung.