Donnerstag, 28. Februar 2013

In drei Schritten zur passenden Klinik


Diagnose: Coxarthrose, also Verschleiß im Hüftgelenk. Die Schmerzen sind schlimm, jede Bewegung tut weh. Der Arzt rät zur Endoprothese - zum Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. Doch welches Krankenhaus ist das richtige für diese Operation? Welche Klinik kann das Hüftgelenk am besten behandeln?

Der AOK-Krankenhausnavigator hilft in solchen Fällen weiter. Das Portal liegt ab sofort in einer neuen Version vor, hat neue Funktionen, Ansichten und zusätzliche Informationen für Patienten und Ärzte. Der AOK-Krankenhausnavigator, der mit der Weissen Liste verbunden ist, bietet zudem Behandlungsergebnisse auf Basis langfristiger Qualitätsdaten.

Diese „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) zeigt nicht nur Komplikationen während des Klinikaufenthaltes auf, sondern auch den Verlauf bis zu einem Jahr nach der Operation. Dafür werden anonymisierte Abrechnungsdaten der Krankenhäuser sowie Versichertendaten der AOK verwendet. Als Symbol für Qualität weist das Logo der AOK, der Lebensbaum, den Weg zum geeigneten Krankenhaus. Drei Lebensbäume bedeuten überdurchschnittliche, zwei durchschnittliche und ein Lebensbaum unterdurchschnittliche Qualität.

Ziel der Krankenhaussuche: Patienten können sich bundesweit über das Leistungsangebot und die Qualität von Kliniken informieren und so eine Wahl treffen. Dabei geht es um das Krankenhaus, das am besten zu einem passt, und nicht um die Festlegung einer Rangfolge. Im überarbeiteten Portal sind auch die Ergebnisse der bislang größten Patientenbefragung in Deutschland - initiiert von AOK, Barmer GEK und Weisse Liste - enthalten. Hier können sich Patienten systematisch über die Erfahrungen anderer Patienten informieren. Für über 70 Prozent der Krankenhäuser liegen bereits Ergebnisse vor.

Und so klicken Sie sich im AOK-Krankenhausnavigator zur passenden Klinik:

Schritt 1: Suchkriterien

Den AOK-Krankenhausnavigator finden Sie unter www.aok.de/krankenhausnavigator. Die Suche ist über den Behandlungsanlass oder nach Krankenhausname/-ort möglich.
Das oben gewählte Beispiel "Hüfte" funktioniert über Behandlungsanlass. Also: das Wort "Hüfte" eingeben und dann unter Behandlungen auf "Operatives Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks" klicken. Alternativ ist auch der Zugang möglich über "Krankheiten" und dann "Gelenkverschleiß (Arthrose) des Hüftgelenks".

Nun entscheiden Sie sich für Ihren Wohnort und die entsprechende Entfernung. Unser Beispiel: Gelsenkirchen mit der Postleitzahl 45881. Es erscheint eine Liste mit 128 Krankenhäusern, die im Umkreis von 50 Kilometern von 45881 Gelsenkirchen das operative Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks anbieten.

2. Schritt: Auswahl der passenden Klinik

In der Ergebnisliste sind die 128 Kliniken mit Namen gelistet. Darüber hinaus erhält man Angaben zu den Fallzahlen, also der Anzahl der Patienten, die zu der ausgewählten Erkrankung oder Untersuchung in diesem Krankenhaus pro Jahr behandelt wurden, die Weiterempfehlung von Patienten in Prozentwerten sowie die Anzahl der Beurteilungen, behandlungsrelevante Ausstattung und die QSR-Ergebnisse mit der entsprechenden Anzahl an AOK-Lebensbäumen.

In der Ergebnisliste können Sie weitere Informationen bekommen, in dem Sie "Thema anzeigen" anklicken. Bei den QSR-Ergebnissen erhalten Sie etwa die Ansicht mit allen QSR-Indikatoren in Symbolform; mit einem weiteren Klick auf "Details zu QSR-Indikatoren" werden auch die Zahlenwerte einschließlich QSR-Fallzahl angezeigt. In unserem Beispiel haben 13 der 128 gelisteten Krankenhäuser drei AOK-Lebensbäume und damit eine überdurchschnittliche Qualität im gewünschten Bereich. Welche Krankenhäuser kommen in Frage? Mit einem Häkchen hinter der entsprechenden Spalte treffen Sie eine Vorauswahl.

3. Schritt: Entscheidung für ein Krankenhaus

Sie haben mehrere Krankenhäuser ausgewählt, dann klicken Sie auf "Krankenhäuser vergleichen". Hier können Sie noch einmal die einzelnen Kliniken direkt miteinander vergleichen, beispielsweise anhand von Kriterien wie „Ärztliche Qualifikation“ oder "Patientenzufriedenheit" oder "QSR".
Ein Beispiel: Das Universitätsklinikum "Knappschaftskrankenhaus" Bochum und das "St. Elisabeth-Hospital Herten" - beide haben drei Lebensbäume nach dem QSR-Verfahren. Doch worin unterscheiden sie sich?

Auf einen Blick sehen Sie, wie hoch die Patientenzufriedenheit ausfällt. Bei den QSR-Ergebnissen lassen sich weitere Detailinformationen aufklappen: Wie ist die Qualität der Klinik bei chirurgischen Komplikationen zu bewerten? Da schneiden beide gleich gut und zwar mit besserer Qualität ab. Leichte Unterschiede gibt es im Bereich Thrombose/Lungenembolie. Die Bochumer erreichen hier eine durchschnittliche Qualität, die Hertener eine bessere. Die vollständige Vergleichsansicht können Sie sich anschließend ausdrucken. Darüber hinaus können Sie diese Kriterien mit Ihren eigenen Kriterien vergleichen und sich dann in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt für ein Krankenhaus entscheiden, das Ihren Anforderungen am besten entspricht.

Was ist das QSR-Verfahren?

QSR steht für "Qualitätssicherung mit Routinedaten". Es ist ein Verfahren, um Versorgungsqualität von Kliniken messbar zu machen, ohne mehr Dokumentationsaufwand für Ärzte und Pflegepersonal zu erzeugen. QSR greift dazu auf anonymisierte Abrechnungsdaten von Kliniken und administrative Daten der AOK zurück. Der zentrale Vorteil von QSR gegenüber anderen Qualitätssicherungsverfahren besteht darin, dass auch Ereignisse nach dem Krankenhausaufenthalt in die Messung einfließen.

Behandlungsergebnisse können durch die Langzeitbeobachtung besser eingeschätzt werden. Die QSR-Qualitätsindikatoren werden für ausgewählte Leistungen ermittelt und veröffentlicht. Um einen fairen Vergleich von Krankenhäusern zu ermöglichen, werden umfangreiche statistische Verfahren angewendet. Damit soll sichergestellt werden, dass nur gleichartige Behandlungsfälle miteinander verglichen werden. Berücksichtigt werden dafür das Alter, Geschlecht und bestimmte Begleiterkrankungen der behandelten Patienten, da sich diese Faktoren auf den Behandlungserfolg auswirken können. So wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die Patientengruppen, die in den jeweiligen Krankenhäusern behandelt werden, gegebenenfalls unterschiedlich sind.