Die Große Kapuzinerkresse ist die
Arzneipflanze des Jahres 2013. Bereits die Inkas nutzten die Pflanze als
Schmerz- und Wundheilmittel, informiert der "Studienkreis
Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" an der Universität
Würzburg. Die Kapuzinerkresse ist nicht nur reich an Vitamin C, sondern
auch an sogenannten Glucosinolaten, die für den scharfen Geschmack der
Blüten und Blätter verantwortlich sind. Im Körper werden sie zu Senfölen
umgewandelt, die antibakteriell sowie entzündungshemmend wirken und die
Durchblutung fördern. Daher wird die Kapuzinerkresse in der
Naturmedizin auch zur Behandlung von Infektionen der Atemwege und
Harnwege eingesetzt.
Die Kapuzinerkresse ist ursprünglich in den Anden Perus und Boliviens
beheimatet, wurde aber auch in kühleren Regionen Mittel- und Südamerikas
angebaut. Ende des 16. Jahrhunderts kam die Pflanze nach Europa und
sorgte vor allem in den Klostergärten für eine leuchtend gelb-orange bis
rote Blütenpracht. Heute ist sie in vielen Gärten als Zier- und
Gewürzpflanze zu finden.
Die bekannteste Art ist die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus).
Sie blüht von Juni bis Oktober und gedeiht besonders gut an einem
sonnigen Standort. Die langen kletternden Ranken besitzen schildförmige
Blätter mit einem wachsartigen Belag. Die Kapuzinerkresse ist
frostempfindlich und muss im Frühjahr wieder neu ausgesät werden.
Hobbygärtner pflanzen sie gerne neben Kohlgewächse, Rosen und unter
Obstbäume, da sie Schädlinge wie den Kleinen Kohlweißling und Blattläuse
fernhält. Der Name ist übrigens auf die Form der Blüten bezogen, die an
die Kapuzen von Mönchskutten erinnern.
Die Blüten und die jungen frischen Blätter sind essbar und haben ein
angenehm scharf-würziges Aroma. Wer sie im eigenen Garten anpflanzt,
kann vom Frühsommer bis zum Herbst nach Bedarf ernten. Die
pfeffrig-scharfen Blätter schmecken fein gehackt auf dem Butterbrot, im
Salat, in Kräutersoßen, im Quark und in Dips, im Omelette und zu
Pellkartoffeln. Die dekorativen Blüten haben ein etwas milderes Aroma
und geben Salaten, Suppen und Desserts eine besondere Note. Die
Blütenknospen können in Essig eingelegt werden und ähnlich wie Kapern
Soßen, Salate und Antipasti verfeinern.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.was-wir-essen.de, Tipps für Hobbygärtner, Kulturen - Gartenkräuter
aid-Heft "Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten", Bestell-Nr. 61-1192, Preis: 3,00 EUR, http://www.aid-medienshop.de
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