Montag, 20. Mai 2013

Wer keine Milch verträgt...


Wer keine Milch verträgt...


...leidet meist unter Laktose-Intoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit), eine der häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Aufgrund der fehlenden oder nur sehr geringen Enzym-Aktivität der Lactase (das Enzym, das die Laktose spaltet) kann Milchzucker (Laktose) nicht oder nicht ausreichend abgebaut und verwertet werden. Die Ausprägung der Laktose-Intoleranz ist individuell verschieden. Manche vertragen einen gewisse Gehalt an Laktose, andere reagieren schon auf geringste Mengen von Laktose. Die Folgen sind meist Durchfall, Koliken und Erbrechen.

Um die Beschwerden zu vermeiden, sollte daher auf laktosehaltige Lebensmittel wie Milch, Milchprodukte und Käse, den einzigen Nahrungsmitteln, in denen Laktose natürlicherweise vorkommt, verzichtet werden. Außerdem kann Milchzucker in vielen anderen industriell hergestellten Lebensmitteln enthalten sein.

Laktose-intolerante Personen müssen aber nicht ganz auf Milch und Milchprodukte verzichten. Grundsätzlich wird von den meisten Betroffenen eine gewisse Menge an Milch, die individuell sehr stark differiert, problemlos vertragen. Generell gilt, dass der Grad der Beschwerde von entfetteter Milch (Magermilch) zu Vollmilch hin abnimmt. Das Fett der Milch verlängert, genauso wie feste Nahrung, die Durchgangszeit im Magen und verringert so die Unverträglichkeit.

Bei einer milch- und milchproduktefreien oder -armen Ernährung ist besonders auf eine ausreichende Calcium-Versorgung zu achten. Eine ideale Calciumquelle sind heute spezielle laktosefreie Milchprodukte aus laktose-hydrolisierter Milch, die normalen Milchprodukten auch geschmacklich nicht nachstehen. Hier wird der Laktosegehalt durch Zusatz des Enzyms Lactase oder durch Fermentation (Milchsäuregärung) bereits bei der Verarbeitung reduziert. Die so hergestellte Milch und die darauf erzeugten Produkte enthalten so gut wie keine Laktose mehr und können problemlos verdaut werden.

Auf folgende Nahrungsmittel sollte verzichtet werden:

1. Lebensmittel, die Milchzucker enthalten:
  • ·     Milch (ca. 4,8 %), Sauermilchprodukte (3-4 %), Sahne, Trockenmilch, Kaffeeweißer
  • ·     Quark, Frischkäse und andere Käse enthalten Reste von Milchzucker (oft < 0,1 %)
  • ·     Milchschokolade (10 %), Sahnebonbons, Pralinen, Eiscreme mit Milch oder Sahne (6-7 %), Nougat (25 %)


2. Nahrungsmittel, die Milchzucker enthalten können:
(Bitte beachten sie die jeweilige Deklaration!)
  • ·     Fertigprodukte und andere industriell gefertigte Produkte, wie Instant-Erzeugnisse: Kartoffelpüreepulver, Cremesuppen, Cremes und Soßen
  • ·     verschiedene Wurstwaren

  • ·     Brot- und Backwaren, hergestellt mit Milch, Milchpulver oder Sahne, z.B. verschiedene Knäckebrotsorten, Milchbrötchen, Gebäck, Kuchen.
  • ·     Achtung: auch Tabletten, Dragees oder Kapseln enthalten häufig Laktose (z. B. als Süßstoff)



Bevorzugen Sie folgende calciumreiche Lebensmittel:

  • ·     Spezielle laktosefreie Milchprodukte
  • ·     calciumreiche Mineralwässer
  • ·     Gemüsesorten wie roher Weiß- und Grünkohl, Mangold, Kichererbsen
  • ·     Nüsse und Mandeln
  • ·     Kräuter: Gartenkresse, rohes Petersilienblatt, rohen Schnittlauch
  • ·     Samen: Sesam-Samen, Leinsamen


Übrigens, dem Körper eines Erwachsenen sollten pro Tag mindestens 0,8-1,2 g Calcium zugeführt werden, Kindern, Jugendlichen und Schwangeren entsprechend mehr. Zur Steigerung der Calciumaufnahme sollte auf folgende Nahrungsmittel, die den Calciumräuber Oxalat enthalten, wie Spinat, Rhabarber und Schwarztee in großen Mengen verzichtet werden. Dagegen fördert Vitamin D (in Lebertran, Fisch, Eigelb und Pilzen), welches auch im Körper durch UV-Bestrahlung produziert werden kann, die Calciumaufnahme.

 Quelle: Wirths PR