Wenn die Tage sonniger und wärmer werden, ist auch Bärlauch-Saison.
Sammler sollten jedoch vor den Appetit die Vorsicht setzen, rät
Kreis-Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz, denn: "Bärlauch wird immer wieder
mit giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen
verwechselt."
Bärlauch hat sich als schmackhaftes Küchenkraut in den letzten Jahren
etabliert. Das frische Kraut wird für Kräuterquark, in Suppen und Soßen
oder im Salat verwendet. Und immer mehr Bärlauch-Genießer möchten "ihr
Kraut" selbst sammeln. "Obwohl der knoblauchähnliche Geruch ein
typisches Kennzeichen des Bärlauchs ist, kommt es immer wieder zu
Verwechslungen mit giftigen Pflanzen", warnt Amtsarzt Dr. Jungnitz. Er
rät Sammlern daher, im Zweifel auf den Verzehr zu verzichten.
Um Bärlauch von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, reicht es in
der Regel, ein Stückchen Blatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Tritt
dann nicht der für Bärlauch typische knoblauchartige Geruch auf, sollte
man das Kraut lieber stehen lassen und die Hände sofort gründlich
reinigen. Doch auch die Geruchsprobe hat ihre Tücken: Haftet der
Lauchgeruch von einem vorangegangenen Test noch an den Händen, kann dies
zu einer falschen Bewertung führen. "Bärlauch-Sammler sollten also die
Pflanze mit all ihren Merkmalen gut kennen, um sie sicher von den
Doppelgängern unterscheiden zu können", unterstreicht Dr. Jungnitz.
Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit, sich dieser
Vergiftungsgefahr zu entziehen, ohne auf Bärlauch zu verzichten: Immer
mehr Gemüsehändler bieten Bärlauch an, der aus kontrollierten Kulturen
stammt. Außerdem besteht die Möglichkeit, Pflanzen im Fachhandel zu
erwerben und sie dann auf der Fensterbank oder im Garten selbst
anzubauen.