Für Menschen mit Essstörungen hat Essen nichts mit
Genuss zu tun. Sich aufs Essen freuen, sich ein gutes Essen gönnen, das
wohlige Satt sein danach – solche Erfahrungen sind den Betroffenen
verloren gegangen. Für sie ist essen oder nicht-essen zu einem Zwang
geworden. Was Angehörige tun können, wo es Hilfe gibt und welche
Therapien möglich sind, erklären die Experten der Stiftung Warentest in
dem Buch Essstörungen
Menschen, die an einer Essstörung leiden, haben ein großes
Interesse am Kaloriengehalt der Lebensmittel. Sie wissen nicht nur ganz
genau, wie viele Kalorien ein halbes trockenes Brötchen oder 100 Gramm
Haferflocken haben, sondern können auch jede Aktivität – ob Treppen
steigen, joggen oder kalt duschen – in verbrauchte Kalorien umrechnen.
Magersüchtige vermeiden hochkalorisches, fetthaltiges,
kohlenhydratreiches Essen. Und eine Mahlzeit, deren Kaloriengehalt sie
nicht bestimmen können, lehnen sie lieber ab. Menschen mit Bulimie
werden von Essattacken geplagt und versuchen die Kalorien durch
Erbrechen oder mit Hilfe von Abführmitteln wieder loszuwerden.
Hunger, Essanfälle, Erbrechen, exzessiver Sport oder Missbrauch
von Medikamenten: Nicht das Elternhaus macht krank. Auch die Betroffenen
sind nicht schuld. Essstörungen sind Erkrankungen, bei denen
biologische, psychologische und soziokulturelle Einflüsse
zusammenwirken. Dieses Buch erklärt einfühlsam, wieso das so ist und was
man selbst als Betroffener, Angehöriger oder Lehrer tun kann. Der
Ratgeber bietet Unterstützung und erklärt, welche Anzeichen es geben
kann und welche Therapien sich eignen.
Die Autorin Anke Nolte arbeitet in Berlin als freiberufliche
Medizinjournalistin mit den Schwerpunkten Psychologie, Psychosomatik und
Krankenpflege.
Essstörungen, Hilfe bei Anorexie, Bulimie und Binge-Eating hat
160 Seiten und ist seit dem 29. Januar 2012 für 18,90 Euro am Kiosk
erhältlich oder kann unter www.test.de/essstoerungen bestellt werden.