Donnerstag, 30. Mai 2013

Jeder fünfte Sportler greift zu Schmerzmitteln

Ob Hobbyradler, Freizeitfußballer oder Marathonläufer: Jeder fünfte Sportler in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt hat beim Training oder im Wettkampf schon zu Schmerzmitteln gegriffen. Das zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).

Jeder zweite Sportler (47 Prozent) hat sich schon einmal eine leichtere Verletzung wie eine Bänderdehnung oder Verstauchung zugezogen. Vier von zehn kennen beim Training Knie-, Rücken-, Hüft- oder Fußschmerzen.

"Gerade wer stark leistungsbezogen trainiert, will jedoch trotz solcher Blessuren oft nicht auf das Training oder den Wettkampf verzichten", erklärt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. Selbst bei einer akuten Verletzung gönnen nur zwei Drittel der Freizeitsportler dem Körper eine Verschnaufpause. Dagegen fällt der Griff zu frei verkäuflichen Arzneimitteln vielen offenbar leicht: 35 Prozent der Befragten in den drei Bundesländern finden es in Ordnung, sich beim Sport auch unabhängig von einer Verletzung mit Ibuprofen, Diclofenac und Co. zu "dopen".

Jedem Zehnten aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ist nach eigenen Angaben sogar jedes Mittel zur Unterstützung bzw. Hilfe beim Sport recht.

"Jeder Schmerz ist jedoch ein Warnsignal des Körpers. Schon kleine Wehwehchen, die aus falschem Ehrgeiz ignoriert oder mit Arznei unterdrückt werden, können zu Überlastungsschäden und chronischen Schmerzen führen", so Dressel.

Viele Sportverletzungen und Schmerzen können Freizeitsportler stattdessen vermeiden, indem sie ihre Trainingseinheiten richtig angehen. "Zum einen wärmen sich Gelegenheits- und Hobbysportler oft nicht richtig auf. Zum anderen verlangen sie ihrem Körper oft einfach zu viel ab."

Und auch ein medizinischer Check-up ist wichtig, um den Körper bestmöglich vorzubereiten. Die TK bezuschusst die Sportuntersuchung mit bis zu 60 Euro für die Basisuntersuchung oder bis zu 120 Euro für einen erweiterten Test, bei dem der Arzt zusätzlich ein Belastungs-EKG durchführt, die Lungenfunktion überprüft und den Laktatwert bestimmt.

Der umfangreichere Test richtet sich vor allem an Menschen, bei denen spezielle Risiken bestehen oder die ein besonders intensives Training planen.

Guido Dressel: "Der Arzt erstellt nicht nur ein genaues Bild von der Fitness des Patienten, checkt beispielsweise das Herz, den Kreislauf und den Bewegungsapparat. Der Patient bekommt auch eine umfassende Beratung, welche Risiken bestehen und welche Trainingsmethoden am besten zu ihm passen."

Um von dem Zuschuss zu profitieren, reichen die Versicherten einfach die Rechnung, die sie vom Arzt erhalten, zur Kostenerstattung bei der TK ein. "Der behandelnde Arzt muss allerdings die Zusatzqualifikation eines Sportmediziners besitzen", erklärt Dressel. "So ist die Qualität der Behandlung sichergestellt."

Dazu hat die TK im Freistaat eine Vereinbarung mit dem Thüringer Sportärztebund geschlossen.