Sonntag, 5. Mai 2013

Sonnenschutz bewahrt vor unerwünschten Nebenwirkungen

Ein schöner warmer Tag lockt ins Freie. In Maßen genossen, ist Sonne gesund und hellt die Stimmung auf. Besonders Menschen mit sonnenempfindlicher Haut und kleine Kinder sollten sich jedoch gut vor zu viel UV-Strahlung schützen, um einen Sonnenbrand und damit Hautschäden zu vermeiden.  Foto: AOK-Medienservice

Kein Grund zum Rotwerden

Sonne in Maßen macht gute Laune und ist gut für die Gesundheit. Zuviel Sonnenlicht kann allerdings die Haut schädigen. "Wer bestimmte Medikamente einnehmen muss, ist besonders gefährdet, Hautschäden durch UV-Strahlung davonzutragen", warnt Sabine Beckmann, Apothekerin im AOK-Bundesverband.

Bestimmte Arzneimittel können bereits nach einem kurzen ungeschützten Sonnenbad starke, sonnenbrandähnliche Symptome auslösen, etwa schmerzende Rötungen oder blasige Hautveränderungen. "Dies liegt daran, dass bestimmte Inhaltsstoffe einiger Medikamente die Wirkung des Sonnenlichts übermäßig verstärken", erklärt Beckmann. 

Dadurch treten die Reaktionen bereits bei einer geringen Lichteinwirkung auf.
Zu den Arzneimitteln, die in Verbindung mit Sonnenlicht unerwünschte Nebenwirkungen haben können, gehören Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline und der Gyrasehemmer. Medikamente zur Behandlung von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einige Schmerzmittel, blutdrucksenkende Arzneien und stimmungsaufhellende Johanniskrautpräparate enthalten ebenfalls Substanzen, die bei UV-Strahlung schädliche Hautreaktionen hervorrufen können. Problematisch können auch Hautpflege- und Sonnenschutzmittel sowie parfümierte Kosmetika sein. So können ätherische Öle aus der Gruppe der Bergamottöle oder ähnliche ätherische Öle, die Furokumarine enthalten, in Verbindung mit UV-Strahlung unerwünschte Hautreaktionen auslösen.

Phototoxische und photoallergische Reaktionen


Bei den unerwünschten Nebenwirkungen, die Medikamente in Kombination mit Sonnenlicht verursachen können, unterscheiden Hautärzte zwischen phototoxischen und photoallergischen Reaktionen. Bei einer phototoxischen Reaktion nehmen lichtsensible Moleküle im Medikament die Sonnenenergie auf, geben sie dann wieder ab und schädigen so umgebende Hautzellen. Bei der photoallergischen Reaktion kann eine überschießende Immunantwort des Körpers Hautschäden hervorrufen.

Die Hautveränderungen zeigen sich in erster Linie an Partien, die mit Sonnenlicht in Berührung kommen, etwa Gesicht, Hals, Nacken und Hände. Die Haut an diesen Stellen juckt, ist gerötet und schuppt sich. Die Partie am Kinn und hinter den Ohren ist meist nicht betroffen.
Die Symptome bei einer phototoxischen Reaktion variieren mit dem auslösenden Stoff. So können Bestandteile des Steinkohlenteers und Chlorpromazin eine Sofortreaktion mit Stechen, Brennen und Hautrötungen hervorrufen. Bei anderen Wirkstoffen wie beispielsweise Furokumarinen, die Bestandteil ätherischer Öle sind, treten erst nach Stunden oder mehreren Tagen sonnenbrandähnliche Reaktionen auf, die meist von brennendem Schmerz begleitet werden. Tetracycline, die in manchen Antiobiotika enthalten sind, lösen ebenfalls eine verstärkte Sonnenbrandreaktion aus.

Beipackzettel durchlesen


"Wer Medikamente einnimmt, sollte vor einem Sonnenbad den Beipackzettel genau durchlesen und nach Hinweisen auf phototoxische Reaktionen suchen. Sie können aber auch Ihren Arzt oder Apotheker um Rat fragen", empfiehlt Apothekerin Beckmann. Diejenigen, die bereits nach einem kurzen Sonnenbad unter einer Hautveränderung leiden, sollten zum Hautarzt gehen. Entscheidend ist es dann, die Auslöser für die Reaktion herauszufinden und diese Wirkstoffe zu meiden.

Konsequenter Sonnenschutz


Wichtig ist außerdem ein konsequenter Sonnenschutz. So ist es sinnvoll, intensive UV-Strahlung in der Mittagszeit zu meiden. "Zu einem guten Sonnenschutz gehören eine Kopfbedeckung und langärmelige, sonnendichte Kleidung", sagt Beckmann. Außerdem sollten sich Betroffene mit Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 eincremen, bevor sie in die Sonne gehen. Die Sonnenschutzcreme sollten sie regelmäßig erneuern, da sie durch das Schwitzen abgerieben wird.

Welche Wirkstoffe phototoxische und -allergische Reaktionen hervorrufen können, ist in den Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft aufgelistet.