Donnerstag, 30. Mai 2013

Bundesweiter Tag der Organspende

„Jeder kann nach seinem Tod schwerkranken Menschen ein neues Leben schenken. Die moderne Medizin macht es heute möglich, dass transplantierte Patientinnen und Patienten oft über Jahrzehnte ein beinahe normales Leben führen könne. In Deutschland hat nicht einmal jeder Fünfte einen Organspendeausweis, obwohl sich rund zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger grundsätzlich für eine Organspende aussprechen. Informieren Sie sich bitte bei Ihrer Krankenkasse, dokumentieren Sie Ihre Entscheidung in einem Spendeausweis. Damit schaffen Sie Klarheit für Ihre Angehörigen und für medizinisches Personal", appelliert Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt anlässlich des diesjährigen Tags der Organspende, der am 1. Juni stattfindet.

12.000 Menschen warten allein in Deutschland auf eine Organspende. Im Organspendeausweis lässt sich dokumentieren, welche Organe man spenden möchte. Auch wenn man keine Organe spenden will, kann dies vermerkt werden. „Wichtig ist, sich überhaupt mit dem Thema auseinander zu setzen. Der Tag der Organspende ist ein guter Anlass dazu", so Ministerin Rundt.

Der Aufruf erfolgt gemeinsam mit dem niedersächsischen Netzwerk Organspende, das aus mehr als 20 Akteuren des Gesundheitswesens und der Verbände der Organtransplantierten in Niedersachsen besteht. Das Netzwerk möchte noch mehr Menschen zum Nachdenken anregen und für eine persönliche Entscheidung zur Organspende motivieren. Es wird ganz wesentlich auch von den ehrenamtlich tätigen Vertreterinnen und Vertretern der am Runden Tisch Organspende beteiligten Verbände der Organtransplantierten getragen.
Egbert Trowe vom Patientenverband Lebertransplantierte Deutschland e. V. fordert ein bundesweites, umfassendes Transplantationsregister. „Damit sollen die Krankheitsverläufe bis zur Transplantation, die Qualität der Spenderorgane und die Nachsorge nach der Transplantation fortlaufend erfasst werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass Wartepatienten und Transplantierte die bestmögliche Therapie erhalten und sich die Lebenserwartung der Transplantierten weiter verbessert." Entsprechende Entwicklungen auf Bundesebene begrüßen Ministerin Rundt und Egbert Trowe, kündigten aber an, sie auch weiter kritisch zu beobachten.

„Kinder und Jugendliche, die dialysepflichtig sind, müssen umgehend transplantiert werden, damit weitere gesundheitliche Schäden vermieden werden", betont Clemens Brauner, Vorsitzender der Selbsthilfe nierenkranker Kinder und Jugendlicher Hannover. Die Dialysebehandlung sei sehr zeitaufwändig, so Brunner. „Wachstum, geistige Entwicklung und die Teilhabe an der Gesellschaft müssen so schnell wie möglich wieder ermöglicht werden."

„Durch die kriminellen Eingriffe in das bis zum vorigen Jahr gut funktionierende und gerechte Verteilungssystem der Organe ist die Bereitschaft zur Organspende dramatisch eingebrochen. Wir tun alle gut daran, uns gemeinsam an der Informationsarbeit zur Organspende verstärkt zu beteiligen, um die Bereitschaft zur Organspende wieder voranzubringen", macht Klaus Künne, Vorsitzender des Landesverbandes der Nierenkranken, Dialysepatienten und Transplantierten Niedersachsen e.V., deutlich.