Jeder
zweite Sportler (47 Prozent) hat sich schon einmal eine leichtere
Verletzung wie eine Bänderdehnung oder Verstauchung zugezogen. Vier von
zehn kennen beim Training Knie-, Rücken-, Hüft- oder Fußschmerzen.
"Gerade
wer stark leistungsbezogen trainiert, will jedoch trotz solcher
Blessuren oft nicht auf das Training oder den Wettkampf verzichten",
erklärt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. Selbst
bei einer akuten Verletzung gönnen nur zwei Drittel der
Freizeitsportler dem Körper eine Verschnaufpause. Dagegen fällt der
Griff zu frei verkäuflichen Arzneimitteln vielen offenbar leicht: 35
Prozent der Befragten in den drei Bundesländern finden es in Ordnung,
sich beim Sport auch unabhängig von einer Verletzung mit Ibuprofen,
Diclofenac und Co. zu "dopen".
Jedem
Zehnten aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ist nach eigenen
Angaben sogar jedes Mittel zur Unterstützung bzw. Hilfe beim Sport
recht.
"Jeder Schmerz
ist jedoch ein Warnsignal des Körpers. Schon kleine Wehwehchen, die aus
falschem Ehrgeiz ignoriert oder mit Arznei unterdrückt werden, können zu
Überlastungsschäden und chronischen Schmerzen führen", so Dressel.
Viele
Sportverletzungen und Schmerzen können Freizeitsportler stattdessen
vermeiden, indem sie ihre Trainingseinheiten richtig angehen. "Zum einen
wärmen sich Gelegenheits- und Hobbysportler oft nicht richtig auf. Zum
anderen verlangen sie ihrem Körper oft einfach zu viel ab."
Und auch ein medizinischer Check-up
ist wichtig, um den Körper bestmöglich vorzubereiten. Die TK
bezuschusst die Sportuntersuchung mit bis zu 60 Euro für die
Basisuntersuchung oder bis zu 120 Euro für einen erweiterten Test, bei
dem der Arzt zusätzlich ein Belastungs-EKG durchführt, die
Lungenfunktion überprüft und den Laktatwert bestimmt.
Der
umfangreichere Test richtet sich vor allem an Menschen, bei denen
spezielle Risiken bestehen oder die ein besonders intensives Training
planen.
Guido Dressel: "Der Arzt erstellt nicht nur ein genaues Bild von der Fitness des Patienten, checkt
beispielsweise das Herz, den Kreislauf und den Bewegungsapparat. Der
Patient bekommt auch eine umfassende Beratung, welche Risiken bestehen
und welche Trainingsmethoden am besten zu ihm passen."
Um
von dem Zuschuss zu profitieren, reichen die Versicherten einfach die
Rechnung, die sie vom Arzt erhalten, zur Kostenerstattung bei der TK
ein. "Der behandelnde Arzt muss allerdings die Zusatzqualifikation eines
Sportmediziners besitzen", erklärt Dressel. "So ist die Qualität der
Behandlung sichergestellt."
Dazu hat die TK im Freistaat eine Vereinbarung mit dem Thüringer Sportärztebund geschlossen.