Freitag, 24. Mai 2013

Dengue-Fieber: Unterschätzte Gefahr

Mehr als 2.800 Fälle der hochfieberhaften Viruserkrankung Dengue-Fieber wurden seit 2006 in Deutschland registriert, 715 davon allein in Bayern. Dieses Jahr wurden im Freistaat bereits 76 und bundesweit 305 Erkrankungen gemeldet. Dengue-Fieber wird vor allem in tropischen Regionen wie Thailand, Indien, Indonesien und Brasilien durch Mücken übertragen und äußert sich durch grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost und starke Gliederschmerzen. Weltweit sind Schätzungen zufolge jährlich 50 Millionen Menschen von Dengue-Fieber betroffen, wobei jüngste Studien von bis zu 390 Millionen Fällen ausgehen. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) wird Dengue-Fieber von den meisten Touristen unterschätzt.

"Es gibt noch keine Möglichkeit, sich beispielsweise durch eine Impfung oder Medikamente vor Dengue-Fieber zu schützen", erklärt Annette Bleher, Gesundheitsexpertin der TK in Bayern. "Gegen Dengue-Fieber hilft lediglich der Schutz vor dem Mückenstich, zum Beispiel durch lange Kleidung und Mückenabwehrmittel. Da die Mücken, die Dengue-Fieber übertragen, tagaktiv sind, ist die Gefahr der Infektion bei Strandtouristen besonders hoch."

Auch schützt eine durchgemachte Erkrankung nicht vor einer weiteren Infektion. "Gerade Zweitinfektionen können zu Komplikationen wie inneren Blutungen führen", so Bleher. Die Symptome der Krankheit können mit schmerz- und fiebersenkenden Medikamenten behandelt werden. "Um die Blutungsgefahr zu reduzieren, sollte dabei auf Acetylsalicylsäure wie sie in Aspirin enthalten ist, verzichtet werden", so Bleher. Auch sollten Betroffene viel trinken und bei schweren Verläufen unbedingt einen Arzt aufsuchen. Neben den typischen Infektionsländern ist Dengue-Fieber mittlerweile auch in Europa angekommen: So erkrankten im vergangenen Jahr Touristen auf Madeira und auch aus Südfrankreich sowie Kroatien wurden Einzelfälle unter Einheimischen gemeldet.